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Partnerschaft zum Internet der Zukunft


Digitale Agenda: Kommission und europäische Industrie werden Internet der Zukunft mit vereinten Kräften gestalten
Der Anteil der Internetwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt wird bis 2014 auf 5,8 Prozent ansteigen

(10.05.11) - Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, hat die erste Phase einer öffentlich-privaten Partnerschaft zum Internet der Zukunft (FI-PPP) mit einem Finanzierungsvolumen von 600 Mio. EUR eingeleitet. Ziel dieser Partnerschaft ist die Förderung der Innovation in Europa und die Unterstützung von Unternehmen und Behörden bei der Entwicklung von internetgestützten Lösungen, die es ermöglichen, den exponentiellen Anstieg der Online-Daten zu bewältigen.

Bislang hat das Internet Computer und Menschen verbunden, aber dank der Mobiltechnik wird es künftig eine große Vielfalt von Maschinen und Geräten verbinden. In seiner derzeitigen Form ist das Internet schlicht nicht in der Lage, die künftigen Datenmengen zu verarbeiten, und es bietet auch nicht die notwendige Genauigkeit, Widerstandsfähigkeit und Sicherheit. Im Rahmen der Partnerschaft werden acht Bereiche erforscht, in denen diese numerische Revolution Innovations- und Beschäftigungsimpulse in der Mobilfunkindustrie sowie in den Sektoren Software und Dienstleistungen setzen könnte.

Die Europäische Kommission stellt über fünf Jahre Finanzmittel in Höhe von 300 Mio. EUR bereit, und die europäischen Forschungsorganisationen, der öffentliche Sektor und die Industrie steuern einen Betrag in gleicher Höhe zu dieser ÖPP bei. Die eingeleiteten Projekte werden insgesamt mit 90 Mio. EUR von der EU gefördert (die anderen Projektpartner leisten einen gleichwertigen Beitrag). Die Anstrengung der EU im Bereich der Forschung, Entwicklung und Innovation zu verstärken und zielgenau auszurichten, ist einer der zentralen Aspekte der Digitalen Agenda für Europa.

Hierzu erklärte die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Neelie Kroes: "Der Anteil der Internetwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt wird bis 2014 auf 5,8 Prozent ansteigen, was einem Umsatzvolumen von nahezu 800 Mrd. EUR entspricht. Wir stehen jedoch erst am Beginn der Internet-Ära. Europa muss zur Wahrung einer führenden Stellung auf diesem Sektor sein gesamtes Talent mobilisieren, nicht nur, um seine künftige Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten und das Potenzial der Kreativität, der Innovationskraft und des Unternehmertums in Europa zur Entfaltung zu bringen, sondern auch, um europäische Werte wie den Schutz der Privatsphäre, Offenheit und Vielfalt zu verteidigen. Deshalb sollten wir öffentliche Mittel intelligent einsetzen, um Investitionen der betreffenden Branchen zu fördern – falls wir bei Investitionen und Innovationen nicht die Führung übernehmen, werden es unsere Konkurrenten weltweit tun."

Jedes Jahr steigt der Internetdatenverkehr um 60 Prozent. Für viele grundlegende Dienste nutzen wir bereits das Internet. Neue Dienste auf den Gebieten Mobilität, Energiesparen, Gesundheitswesen und Verwaltung werden die Entwicklung neuer Anwendungen anstoßen, die bislang noch gar nicht vorstellbar sind.

Um diese Gelegenheit zu nutzen und die künftige Wettbewerbsfähigkeit Europas zu gewährleisten, beteiligt sich die Europäische Union an einer öffentlich-privaten Partnerschaft für das Internet der Zukunft (FI-PPP), mit der eine Reihe zentraler Herausforderungen, die derzeit die Entwicklung des Internet in Europa hemmen, angegangen wird.

152 Organisationen haben eine Vorreiterrolle übernommen und vereinbart, im Rahmen dieser Partnerschaft Europas Internet der Zukunft aufzubauen. Unternehmen, Forschungsorganisationen und Akteure des öffentlichen Sektors haben sich verpflichtet, ebenso wie die EU für die erste Programmphase 90 Mio. EUR aufzubringen. Dies ist die erste Tranche des EU-Beitrags, der sich über die fünfjährige Laufzeit der ÖPP auf 300 Mio. EUR summiert. Die Initiative stützt sich auf die von der EU geförderte laufende Forschung und Zusammenarbeit mit Partnern auf nationaler und regionaler Ebene zur Entwicklung neuer Technologien, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle für das Internet der Zukunft.

Eine standardisierte und interoperable Internetdienstplattform
Das Projekt FI-WARE wird von der EU mit 41 Mio. EUR in Hinblick auf die Entwicklung einer Reihe grundlegender Plattforminstrumente unterstützt, die benötigt werden, um innovative Internetdienste der Zukunft (Schutz der Privatsphäre, Echtzeitverarbeitung, Cloud Computing usw.) aufzubauen.

Lesen Sie zum Thema "Cloud Computing" auch: SaaS-Magazin.de (www.saasmagazin.de)

Das Instrumentarium steht jeder beliebigen Stelle zur Innovation offen. Um den Innovationsprozess rasch in Gang zu setzen, wird eine Reihe großmaßstäblicher Tests internetgestützter Dienste und Anwendungen in Städten wie Stockholm und Santander durchgeführt. Acht spezifische Projekte, die jeweils über zwei Jahre mit ca. 5 Mio. EUR gefördert werden, bilden die Speerspitze der Entwicklungen und der Exploration des künftigen Internet in folgenden Bereichen:

>> Umweltdaten im öffentlichen Sektor (Envirofi)

>> Intelligentere Wertschöpfung im Nahrungsmittelbereich (Smartagrifood)

>> Nutzung der Vorteile des Elektrizitätsmanagements auf Ebene der Gemeinschaft (Finseny)

>> Intelligentere und effizientere öffentliche Infrastruktur in städtischen Räumen (Outsmart), Entwicklung von Innovations-Ökosystemen in London (Verkehrs- und Umweltmanagement), Berlin (Abfallwirtschaft), Aarhus (Abwasserwirtschaft), Santander (intelligente Zähler und Straßenbeleuchtung) und Trient (Wasser und Umwelt)

>> Vernetzte Medien, einschließlich "Gaming" (FI-Content)

>> Effizientere Wertschöpfung in der internationalen Logistik (Finest)

>> Individuelle Mobilität (Instant Mobility)

>> Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen Raum (Safecity).

Hintergrund
An der öffentlich-privaten Partnerschaft zum Internet der Zukunft (FI-PPP) sind insgesamt 152 unterschiedliche Organisationen aus 23 EU-Mitgliedstaaten bzw. mit dem Siebten Forschungsrahmenprogramm der EU (RP7) assoziierten Staaten beteiligt.
Einzelheiten hierzu: www.fi-ppp.eu.

Die erste Phase des Projekts FI-PPP erstreckt sich über zwei Jahre (2011-2012) und dient der Entwicklung des Instrumentariums allgemeiner Dienste zur Vorbereitung großmaßstäblicher Tests. In der zweiten Phase (2013-14) erfolgen die großmaßstäblichen Tests innovativer und komplexer Internetdienste und -anwendungen in vielfältigen Bereichen in ganz Europa. Die dritte Phase (2014-2015) ist der Weiterentwicklung dieser Tests in produktive digitale Ökosysteme sowie deren Einbindung in die jeweilige regionale Innovationspolitik gewidmet.

FI-PPP ist eine offene Initiative. Das mehrphasige Konzept und offene Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen in Bezug auf FI-WARE gewährleisten Zugänglichkeit und breite Beteiligung. Andere Akteure können die Innovation auf der Grundlage der Arbeit im Rahmen des Projekts weiterführen.

Die Europäische Kommission hat in Zusammenarbeit mit der betreffenden Branche eine Reihe anderer ÖPP in den Bereichen Innovation und Forschung eingerichtet, nämlich die Initiativen für umweltgerechte Kraftfahrzeuge, die Fabrik der Zukunft und energieeffiziente Gebäude.

Internetseite zur Digitalen Agenda:
http://ec.europa.eu/information_society/digital-agenda/index_en.htm
(Europäische Kommission: ra)


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