Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Plattformen für die Softwareentwicklung


Fusionskontrolle: Europäische Kommission genehmigt Übernahme von GitHub durch Microsoft
Die Kommission hat auch geprüft, ob eine Schwächung des Wettbewerbs droht, wenn Microsoft die Beliebtheit der Softwareentwicklungsplattform von GitHub fördern würde, um ihren eigenen Absatz an DevOps-Tools und Cloud-Diensten zu steigern



Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von GitHub durch Microsoft nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Die Kommission stellte fest, dass auf den betroffenen Märkten weiterhin wirksamer Wettbewerb herrschen würde und Microsoft keinen Anreiz hätte, den offenen Charakter der Plattform von GitHub zu verändern.

Sowohl Microsoft als auch GitHub bieten Tools an, die von Unternehmen und Privatpersonen für die Entwicklung und Veröffentlichung von Software genutzt werden ("DevOps-Tools"). Insbesondere gewähren beide Unternehmen Zugang zu Plattformen für die Softwareentwicklung, mit deren Hilfe Entwickler an der Erstellung von Quellcode mitwirken können, und beide bieten Code-Editoren (spezielle Computerprogramme zur Bearbeitung von Quellcode) bzw. integrierte Entwicklungsumgebungen (Anwendungen, die einen Code-Editor sowie Zusatzfunktionen wie eine intelligente Code-Vervollständigung umfassen) an.

Die Kommission hat festgestellt, dass die Zusammenführung der Tätigkeiten von Microsoft und GitHub auf diesen Märkten keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gäbe, da das neu aufgestellte Unternehmen auf beiden Märkten weiterhin einem erheblichen Wettbewerbsdruck vonseiten anderer Marktteilnehmer ausgesetzt wäre.



Die Kommission hat auch geprüft, ob eine Schwächung des Wettbewerbs droht, wenn Microsoft die Beliebtheit der Softwareentwicklungsplattform von GitHub fördern würde, um ihren eigenen Absatz an DevOps-Tools und Cloud-Diensten zu steigern. Insbesondere befasste sich die Kommission mit der Frage, ob Microsoft in der Lage wäre und einen Anreiz hätte, seine eigenen DevOps-Tools und Cloud-Dienste weiter in GitHub zu integrieren und gleichzeitig die Integration in die DevOps-Tools und Cloud-Dienste Dritter zu begrenzen.

Die Marktuntersuchung hat bestätigt, dass die Marktmacht von Microsoft nicht ausreichen würde, um den offenen Charakter von GitHub zum Schaden von konkurrierenden DevOps-Tools und Cloud-Diensten zu untergraben, denn ein solches Verhalten würde den Wert von GitHub für Entwickler, die zumeist willens und in der Lage sind, zu anderen Plattformen zu wechseln, verringern.

Daher ist die Kommission nach ihrem Prüfverfahren der Phase I zu dem Ergebnis gelangt, dass das Vorhaben auf keinem der betroffenen Märkte Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gibt, und hat es ohne Auflagen genehmigt.

Unternehmen und Produkte
Microsoft ist ein US-amerikanisches globales Technologieunternehmen, das in den Bereichen Konzeption, Entwicklung und Lieferung von Computersoftware, Hardwareausrüstung und damit verbundene Dienstleistungen, Cloud-gestützte Lösungen, Online-Werbung, Anwerbung und professionelle soziale Netzdienste tätig ist.
GitHub, ein ebenfalls in den USA ansässiges Unternehmen, stellt DevOps-Tools bereit und bietet insbesondere eine beliebte Plattform für die Softwareentwicklung an.
(Europäische Kommission: ra)

eingetragen: 02.11.18
Newsletterlauf: 13.12.18


Meldungen: Europäische Kommission

  • Überarbeitung einschlägiger Vorschriften

    Die Europäische Kommission startet eine Aufforderung zur Stellungnahme und eine öffentliche Konsultation, mit denen Interessenträger aufgefordert werden, ihre Standpunkte zur Zukunft der EU-Verfahren für die Anwendung der EU-Wettbewerbsvorschriften zu übermitteln. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Evaluierung, die im September 2024 mit der Veröffentlichung einer Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen abgeschlossen wurde, hat die Kommission beschlossen, das Verfahren zur Überarbeitung der einschlägigen Vorschriften einzuleiten, wobei es insbesondere darum gehen wird, die Vorschriften angesichts transformativer Veränderungen wie der Digitalisierung der Wirtschaft anzupassen. Alle Interessenträger können bis zum 2. Oktober 2025 Stellung nehmen.

  • Überprüfung der Betrugsbekämpfungsarchitektur

    Die Europäische Kommission hat einen strukturierten Reflexionsprozess zur Überprüfung der EU-Betrugsbekämpfungsarchitektur in Gang gesetzt. Die Überprüfung ergänzt die vorbereitenden Arbeiten für den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen (MFR). Ziel ist es, einen verstärkten und effizienteren Schutz der finanziellen Interessen der Union zu gewährleisten.

  • Einhaltung von Verpflichtungszusagen

    Die Europäische Kommission hat Vivendi ihre vorläufige Auffassung mitgeteilt, dass das Unternehmen gegen die Anmeldepflicht und das Durchführungsverbot nach der EU-Fusionskontrollverordnung sowie gegen die Bedingungen und Auflagen des Kommissionsbeschlusses vom 9. Juni 2023 über die Genehmigung der Übernahme von Lagardère durch Vivendi verstoßen hat.

  • Marktbeherrschende Stellung

    Die Europäische Kommission hat Verpflichtungsangebote von Corning nach den EU-Kartellvorschriften für rechtsverbindlich erklärt. Die Verpflichtungen räumen die Bedenken der Kommission aus in Bezug auf von Corning geschlossene mutmaßlich wettbewerbswidrige Alleinbezugsvereinbarungen für Alkali-Aluminosilikatglas (im Folgenden "Alkali-AS-Glas"), das hauptsächlich als Abdeckglas in Smartphones und anderen tragbaren Elektronikgeräten zum Einsatz kommt.

  • Zusammenschlusses zwischen KKR und NetCo

    Die Europäische Kommission hat ein förmliches Prüfverfahren eingeleitet, um zu ermitteln, ob KKR & Co. Inc. (im Folgenden "KKR") der Kommission im Rahmen des Fusionskontrollverfahrens zur Übernahme des Unternehmens NetCo unrichtige oder irreführende Angaben übermittelt hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen