Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Verbrauchsverhalten bei Produkten


Europäische Kommission sammelt Meinungen zu mehr Nachhaltigkeit in Produktion und Verbrauch
Im Rahmen einer Überarbeitung ihrer Politik für Nachhaltigkeit in Produktion und Verbrauch hat die Europäische Kommission eine große öffentliche Konsultation zu ihren Maßnahmen in vier wichtigen Bereichen eingeleitet

(13.02.12) - Bis 2050 wird die Weltbevölkerung voraussichtlich neun Milliarden erreicht haben und der globale Bedarf an Nahrungs- und Futtermitteln sowie an Fasern Vorhersagen zufolge um 70 Prozent gestiegen sein. Damit Volkswirtschaften in diesem Zusammenhang florieren, müssen sie in Zukunft natürliche Ressourcen weit effizienter einsetzen. Die Art, wie wir konsumieren und produzieren, wird der Schlüssel zum Erfolg oder Misserfolg Europas bei diesem Unterfangen sein. Aus diesem Grund beabsichtigt die Kommission, die Verbrauchs- und Produktionspolitiken der EU zu überarbeiten, und hat eine öffentliche Konsultation eingeleitet, die bis zum 3. April laufen wird.

Wie in dem im September verabschiedeten Fahrplan für ein Ressourcen-schonendes Europa angedeutet, müssen Unternehmen bei geringerem Verbrauch einen höheren Mehrwert erzeugen und Verbraucher müssen sich ein nachhaltigeres Verbrauchsverhalten bei Produkten und Dienstleistungen angewöhnen, wenn wir in Zukunft in der Lage sein wollen, unsere Bedürfnisse zu erfüllen und das gleiche Maß an Lebensqualität zu erhalten. Vor diesem Hintergrund überarbeitet die Europäische Kommission derzeit ihre Maßnahmen für Nachhaltigkeit in Verbrauch und Produktion, um sicherzustellen, dass sie zur effizienteren Nutzung der Ressourcen in Europa beitragen, und um die Weichen für die langfristige Nachhaltigkeit zu stellen.

Im Rahmen einer Überarbeitung ihrer Politik für Nachhaltigkeit in Produktion und Verbrauch hat die Europäische Kommission eine große öffentliche Konsultation zu ihren Maßnahmen in vier wichtigen Bereichen eingeleitet. Über die kommenden Wochen werden Meinungen zu verschiedenen Optionen für eine ambitioniertere künftige Politik für Nachhaltigkeit in Produktion und Verbrauch gesammelt. Die Online-Konsultation ist Teil eines umfassenderen Prüfvorgangs, der in politische Initiativen einfließen wird, die plangemäß bis Ende 2012 angenommen werden sollen.

Alle interessierten Kreise sind im Rahmen der öffentlichen Konsultation aufgefordert, Stellung dazu zu nehmen, wie die EU-Politiken für Nachhaltigkeit in Verbrauch und Produktion in vier Bereichen verbessert werden können.

Dabei wird gezielt um Feedback zu den folgenden Punkten gebeten:

>> Politiken für Produktgestaltung, Recycling, Abfallbewirtschaftung usw.;
>> umweltgerechtes öffentliches Beschaffungswesen (öffentliche Stellen werden ermuntert, umweltfreundlichen Lösungen den Vorzug zu geben);
>> Maßnahmen zur Verbesserung der Umwelteigenschaften von Produkten (ökologischer Fußabdruck von Produkten);
>> Maßnahmen zur Verbesserung der Umwelteigenschaften von Organisationen (ökologischer Fußabdruck von Organisationen).

Die Konsultation behandelt einen umfassenderen Überblick über die EU-Politiken und enthält daher rund 50 Fragen. Etwa die Hälfte davon sind für die Allgemeinheit gedacht. Der Rest zielt vor allem auf spezialisierte Interessengruppen wie Regierungen, Industrieverbände und private Unternehmen ab.

Hintergrund
Nachhaltigkeit in Produktion und Verbrauch ist seit der Unterzeichnung des EU-Vertrags 1992 in Maastricht ein grundlegendes Ziel der Europäischen Union. Die Kernidee ist, unseren Eigenbedarf in einer Weise zu decken, dass wir künftige Generationen nicht der Fähigkeit berauben, ihren eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Gemäß dem Vertrag müssen Überlegungen zur Nachhaltigkeit und diesbezügliche Ziele in alle europäischen Politiken einfließen, so dass sie auf integrierte Art zu wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Zielen beitragen.

Ein erstes strukturiertes und synergetisches Maßnahmen- und Vorschlagspaket zur Verbesserung der Umwelteigenschaften von Produkten und zur Steigerung der Nachfrage nach nachhaltigeren Waren war Teil des 2008 veröffentlichten Aktionsplans für "Nachhaltigkeit in Produktion und Verbrauch und für eine nachhaltige Industriepolitik". In diesem Rahmen wurden seither viele Initiativen durchgeführt, aber es müssen ehrgeizigere Pläne entwickelt werden, um die negativen Umweltauswirkungen des Verbrauchs zu bewältigen und den Verbrauchern den Übergang zu einem Ressourcen-schonenden Verbrauch zu ermöglichen.

Den eigentlichen politischen Kontext für die Nachhaltigkeit in Produktion und Verbrauch und eine nachhaltige Industriepolitik bietet die Strategie Europa 2020, mit der intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum erreicht werden soll. Sie ist nun Europas Hauptstrategie zur Schaffung von Wachstum und Beschäftigung. Die Politik für Nachhaltigkeit in Produktion und Verbrauch leistet auch einen Beitrag zur Leitinitiative zur Ressourceneffizienz im Rahmen von Europa 2020, indem die übergeordneten Ziele der Politik für Ressourceneffizienz (Entkopplung des Wirtschaftswachstums von Ressourcenverbrauch und Umweltschädigung) auf die Mikroebene heruntergebrochen werden, so dass einzelne Wirtschaftsakteure angetrieben werden, die höchste wirtschaftlich mögliche Umweltverträglichkeit zu erreichen.

Die Konsultation ist zugänglich unter:
http://ec.europa.eu/environment/consultations_en.htm

Weitere Einzelheiten zur Politik für Nachhaltigkeit in Produktion und Verbrauch finden sich unter:
http://ec.europa.eu/environment/eussd/escp_en.htm
(Europäische Kommission: ra)


Meldungen: Europäische Kommission

  • Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems

    Die Europäische Kommission hat ihre Liste der Länder mit hohem Risiko, die strategische Mängel in ihren nationalen Systemen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aufweisen, aktualisiert. Akteure in der EU, die unter den Rahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche fallen, müssen bei Transaktionen, an denen die betreffenden Länder beteiligt sind, erhöhte Wachsamkeit walten lassen - eine wichtige Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems.

  • Umsetzung der FRTB-Eigenkapitalanforderungen

    Die Europäische Kommission hat einen delegierten Rechtsakt angenommen, der den Geltungsbeginn der grundlegenden Überprüfung des Handelsbuchs (FRTB) in der EU um ein weiteres Jahr verschiebt. Somit greift der verbleibende Teil der internationalen Basel-III-Standards erst ab dem 1. Januar 2027. Mit der FRTB sollen ausgefeiltere Methoden zur Messung von Risiken eingeführt werden, damit die Eigenkapitalanforderungen besser zu den Risiken passen, denen die Banken bei ihren Tätigkeiten an den Kapitalmärkten tatsächlich ausgesetzt sind.

  • Bereitstellung von Satellitenkapazitäten

    Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Intelsat Holdings S.à r.l. ("Intelsat") durch SES S.A. ("SES") ohne Auflagen nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Nach Prüfung des Vorhabens kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass der Zusammenschluss keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gibt. Sowohl SES als auch Intelsat sind weltweit tätige Satellitennetzbetreiber, die geostationäre Satelliten besitzen und betreiben. Während beide Unternehmen ihren Hauptsitz in Luxemburg haben und im EWR tätig sind, befinden sich die Haupttätigkeiten und der Verwaltungssitz von Intelsat in den USA.

  • Handelsbeziehungen zwischen EU und Kanada

    Eine Studie zeigt: Das umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) zwischen der EU und Kanada fördert Handelsexporte und diversifizierte Lieferketten in allen EU-Mitgliedstaaten. Die Studie, die von unabhängigen Sachverständigen im Rahmen der Verpflichtung der Kommission zu einer faktengestützten Politikgestaltung durchgeführt wurde, liefert eindeutige Beweise dafür, dass ein offener, regelbasierter, berechenbarer und kooperativer Handel funktioniert.

  • Finanzmittel mobilisieren

    Die Europäische Kommission hat ein Maßnahmenpaket angenommen, das dazu beitragen soll, den EU-Verbriefungsrahmen einfacher und zweckmäßiger zu machen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen haben das Ziel, Verbriefungstätigkeiten in der EU zu erleichtern, ohne die Finanzstabilität zu beeinträchtigen. Ein stärkerer und einfacherer Verbriefungsrahmen kann dazu beitragen, mehr Investitionen in die Realwirtschaft zu lenken, und so das Wirtschaftswachstum, Innovationen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der gesamten EU fördern. Diese Überarbeitung ist die erste Gesetzgebungsinitiative, die im Rahmen der Strategie für eine Spar- und Investitionsunion vorgeschlagen wurde.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen