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Führungskräfte-Tabuthema "Angst"


Schauspieler im "Haifischbecken": Wie gehen Topmanager mit ihren Ängsten um?"
Typisch für "gestresste" Manager ist, dass sie "rackern", um alles perfekt zu machen


(13.04.12) - Manager sind Macher und keine Angsthasen. Zumindest zeigen sie ihre Ängste – die sich durchaus haben – nicht, schon gar nicht im "Haifischbecken Top-Management". Jedes Anzeichen von Schwäche kann zu einer "Beißattacke" der Konkurrenten führen. Sie fürchten, ohne ihre Position ein Niemand zu werden. Probleme besprechen sie mit ihrer Familie oder mit Gott. Besser wäre es, mit einem Coach Strategien zu entwickeln: "Er trägt nichts nach draußen", sagt die Diplom-Psychologin Dr. Gabi Harding. In ihrer Dissertation an der FernUniversität in Hagen hat sie das bisher vernachlässigte Thema "Wie gehen Manager mit ihren Ängsten um?" untersucht. Ihre Arbeit ist gerade als Buch veröffentlicht worden: "Topmanagement und Angst. Eine empirische Studie zu Angst und deren Bewältigung im Kontext hochrangiger Führungspositionen" (VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2012, ISBN: 3531187953).

Wie gehen Topmanager mit Angst um? Haben sie überhaupt Angst? Die Dipl.-Psychologin Dr. Gabi Harding hat für ihre Dissertation an der FernUniversität in Hagen, Lehrgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie, zahlreiche Interviews mit Geschäftsführern, Vorständen und hochrangigen Managern geführt: "Angst einzugestehen ist auf Führungsetagen absolut ‚tödlich’, dort hat man keine Angst – man hat auch keine Angst zu haben". Denn typisch für Topmanager ist die Rolle "Macher" – ein mit Angst unvereinbares Image.

Nicht nur das Tagesgeschäft macht Managern also das Leben schwer, sondern auch die Arbeitsumstände: Im "Haifischbecken der Gleichrangigen" stehen sie unter ständiger Beobachtung, jedes Anzeichen von Schwäche kann zu einer "Beißattacke" der Konkurrenten führen. Weit verbreitet ist die Sorge, ganz alleine zu stehen, wenn man angegriffen wird: "Freundschaft ist hier nicht das vorherrschende Prinzip" bekam die Arbeits- und Organisationspsychologin zu hören. Daher wollten auch alle Gesprächspartner auf keinen Fall identifizierbar sein. Viele sind Schauspieler, die ihre Sorgen hervorragend verbergen, stellte Harding fest. Sogar das Wort "Angst" wird vermieden und als "Druck" oder "Stress" verschlüsselt.

Manager reden also auch eher mit ihrer Familie über Probleme, einige Befragte zudem mit Gott. Harding rät jedoch, lieber gemeinsam mit einem Coach eine Strategie zur Krisenbewältigung zu entwickeln: "Er trägt nichts nach außen!"

Typisch für "gestresste" Manager ist, dass sie "rackern", um alles perfekt zu machen. Sie stellen sich selbst als unerschrocken dar, wollen beweisen, alles im Griff zu haben. Im eigenen Verantwortungsbereich führt Angst oft zu strukturellen Änderungen: Besonders in gefährlichen Arbeitsumfeldern oder nach Unfällen werden die Sicherheitsmaßnahmen erhöht, um alles zu kontrollieren. Oder um die Verantwortung zu verteilen.

Gerade ihre eigene Macht kann für Topmanager zum Problem werden. Sie fürchten, zusammen mit ihrer Position auch ihre Identität zu verlieren: "Dann bin ich ein Niemand." Gabi Harding rät daher, sich auf jeden Fall als Gegengewicht ein Hobby zulegen, egal ob Rad fahren oder Kunstsammeln. Auch, wenn man 15 Stunden am Tag arbeitet: "Wenn dann die Aufgabe wegfällt steht man nicht mehr so leer da". Alles in allem wundert es Gabi Harding nicht, dass sich viele Manager um ihre Gesundheit sorgen: "Der tägliche 'Überlebenskampf' hinterlässt seine Spuren." (FernUniversität in Hagen: ra)

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Meldungen: Europäische Kommission

  • Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems

    Die Europäische Kommission hat ihre Liste der Länder mit hohem Risiko, die strategische Mängel in ihren nationalen Systemen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aufweisen, aktualisiert. Akteure in der EU, die unter den Rahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche fallen, müssen bei Transaktionen, an denen die betreffenden Länder beteiligt sind, erhöhte Wachsamkeit walten lassen - eine wichtige Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems.

  • Umsetzung der FRTB-Eigenkapitalanforderungen

    Die Europäische Kommission hat einen delegierten Rechtsakt angenommen, der den Geltungsbeginn der grundlegenden Überprüfung des Handelsbuchs (FRTB) in der EU um ein weiteres Jahr verschiebt. Somit greift der verbleibende Teil der internationalen Basel-III-Standards erst ab dem 1. Januar 2027. Mit der FRTB sollen ausgefeiltere Methoden zur Messung von Risiken eingeführt werden, damit die Eigenkapitalanforderungen besser zu den Risiken passen, denen die Banken bei ihren Tätigkeiten an den Kapitalmärkten tatsächlich ausgesetzt sind.

  • Bereitstellung von Satellitenkapazitäten

    Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Intelsat Holdings S.à r.l. ("Intelsat") durch SES S.A. ("SES") ohne Auflagen nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Nach Prüfung des Vorhabens kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass der Zusammenschluss keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gibt. Sowohl SES als auch Intelsat sind weltweit tätige Satellitennetzbetreiber, die geostationäre Satelliten besitzen und betreiben. Während beide Unternehmen ihren Hauptsitz in Luxemburg haben und im EWR tätig sind, befinden sich die Haupttätigkeiten und der Verwaltungssitz von Intelsat in den USA.

  • Handelsbeziehungen zwischen EU und Kanada

    Eine Studie zeigt: Das umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) zwischen der EU und Kanada fördert Handelsexporte und diversifizierte Lieferketten in allen EU-Mitgliedstaaten. Die Studie, die von unabhängigen Sachverständigen im Rahmen der Verpflichtung der Kommission zu einer faktengestützten Politikgestaltung durchgeführt wurde, liefert eindeutige Beweise dafür, dass ein offener, regelbasierter, berechenbarer und kooperativer Handel funktioniert.

  • Finanzmittel mobilisieren

    Die Europäische Kommission hat ein Maßnahmenpaket angenommen, das dazu beitragen soll, den EU-Verbriefungsrahmen einfacher und zweckmäßiger zu machen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen haben das Ziel, Verbriefungstätigkeiten in der EU zu erleichtern, ohne die Finanzstabilität zu beeinträchtigen. Ein stärkerer und einfacherer Verbriefungsrahmen kann dazu beitragen, mehr Investitionen in die Realwirtschaft zu lenken, und so das Wirtschaftswachstum, Innovationen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der gesamten EU fördern. Diese Überarbeitung ist die erste Gesetzgebungsinitiative, die im Rahmen der Strategie für eine Spar- und Investitionsunion vorgeschlagen wurde.

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