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Neue Compliance-Pflichten durch FACTA


US-Steuergesetz ist eine der bedeutendsten Compliance-Vorgaben, auf die sich weltweit Zehntausende von Marktteilnehmern aus der Finanzbranche einstellen müssen
Mit FATCA zielt die Regierung der Vereinigten Staaten darauf ab, Steuerschlupflöcher zu schließen - Banken müssen ihre Geschäftsprozesse auf "FATCA" vorbereiten


(11.06.12) - Das neue US-Steuergesetz "FATCA" stellt für Banken und Finanzdienstleister eine enorme Herausforderung dar. Wer mit US-Kunden Geschäfte macht, muss die komplexen Regeln berücksichtigen, auch wenn das Gesetz erst im Sommer 2012 verabschiedet wird. Pegasystems fordert die Betroffenen auf, FATCA nicht länger aufzuschieben, sondern jetzt mit Projekten zu beginnen.

Viel Zeit bleibt Banken und Finanzdienstleistern nicht mehr, bevor sie FATCA (Foreign Account Tax Compliance Act) in ihren unternehmenskritischen Systemen und bankfachlichen Geschäftsprozessen berücksichtigen müssen. Das äußerst rigide US-Steuergesetz ist eine der bedeutendsten Compliance-Vorgaben, auf die sich weltweit Zehntausende von Marktteilnehmern aus der Finanzbranche einstellen müssen. Jeder, der Geschäftsbeziehungen zu Kunden in den Vereinigten Staaten unterhält, Zahlungen aus US-amerikanischen Quellen weiterleitet oder selbst in den USA investiert, muss die Vorgaben umsetzen, zum Beispiel Banken, Broker, Fondsgesellschaften oder Versicherungen. Mit FATCA zielt die Regierung der Vereinigten Staaten darauf ab, Steuerschlupflöcher zu schließen.

Auch wenn alle Details zu FATCA erst nach der Veröffentlichung der Gesetzestexte bekannt sein werden, darf die Finanzbranche nicht länger abwarten. Aus ersten Projekten kennt Pegasystems die aktuelle Situation in Banken. Viele verfügen nicht über die notwendigen personellen Ressourcen, um sich auf FATCA vorzubereiten und sind auf Unterstützung durch externe Dienstleister angewiesen.

Der IT kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. In den USA, und in einem geringeren Ausmaß auch in Europa, werden FATCA und die Folgen schon seit gut zwei Jahren diskutiert, und nach all dem, was bislang bekannt ist, greifen die steuerrechtlichen Vorgaben umfassend in die Geschäftsprozesse von Finanzdienstleistern ein. Das Meldewesen und die Abläufe erfordern Schnittstellen zu einer Vielzahl bankenspezifischer Systeme, beispielsweise zur Stammdatenverwaltung, den Wertpapiersystemen und dem Einlagengeschäft.

Zunächst müssen Finanzdienstleister ermitteln, welche ihrer Systeme von FATCA betroffen sind. Eine wichtige Rolle dabei spielen die Kundenstammdaten. Um die FATCA-Vorgaben erfüllen zu können, benötigen die Unternehmen detaillierte und oftmals ergänzende Kundendaten. In vielen Fällen ist der Check der Datenstrukturen mit einem Projekt verbunden, bei dem es darum geht, die Datenqualität zu identifizieren und zu verbessern. Sobald der FATCA-Gesetzestext endgültig vorliegt, müssen die Geschäftsprozesse zur Berechnung der fälligen Steuern und für das regelmäßige Reporting an die Steuerbehörden definiert werden.

"Gesetzliche Regelungen wie FATCA sind nur der Anfang. Auch in Europa arbeiten die Regierungen an Vorgaben zur länderübergreifenden Steuertransparenz. Jetzt haben Banken und Finanzdienstleister die Chance, ihre Geschäftsprozesse und ihre Systeme grundlegend zu modernisieren und fit für neue Compliance-Vorgaben zu machen", sagt Oliver Karalus, Senior Executive Manager Banking bei Pegasystems in München. "Unternehmen aus der Finanzbranche benötigen eine einheitliche, konsistente und flexible Plattform für Geschäftsregeln und für Geschäftsprozesse. Fachabteilungen können damit neue gesetzliche Vorgaben, Regeln und Geschäftsprozesse flexibel anpassen und sind für die immer komplexer werdenden Compliance-Vorschriften jeder Art bestens gerüstet." (Pegasystems: ra)

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Meldungen: Europäische Kommission

  • Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems

    Die Europäische Kommission hat ihre Liste der Länder mit hohem Risiko, die strategische Mängel in ihren nationalen Systemen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aufweisen, aktualisiert. Akteure in der EU, die unter den Rahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche fallen, müssen bei Transaktionen, an denen die betreffenden Länder beteiligt sind, erhöhte Wachsamkeit walten lassen - eine wichtige Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems.

  • Umsetzung der FRTB-Eigenkapitalanforderungen

    Die Europäische Kommission hat einen delegierten Rechtsakt angenommen, der den Geltungsbeginn der grundlegenden Überprüfung des Handelsbuchs (FRTB) in der EU um ein weiteres Jahr verschiebt. Somit greift der verbleibende Teil der internationalen Basel-III-Standards erst ab dem 1. Januar 2027. Mit der FRTB sollen ausgefeiltere Methoden zur Messung von Risiken eingeführt werden, damit die Eigenkapitalanforderungen besser zu den Risiken passen, denen die Banken bei ihren Tätigkeiten an den Kapitalmärkten tatsächlich ausgesetzt sind.

  • Bereitstellung von Satellitenkapazitäten

    Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Intelsat Holdings S.à r.l. ("Intelsat") durch SES S.A. ("SES") ohne Auflagen nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Nach Prüfung des Vorhabens kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass der Zusammenschluss keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gibt. Sowohl SES als auch Intelsat sind weltweit tätige Satellitennetzbetreiber, die geostationäre Satelliten besitzen und betreiben. Während beide Unternehmen ihren Hauptsitz in Luxemburg haben und im EWR tätig sind, befinden sich die Haupttätigkeiten und der Verwaltungssitz von Intelsat in den USA.

  • Handelsbeziehungen zwischen EU und Kanada

    Eine Studie zeigt: Das umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) zwischen der EU und Kanada fördert Handelsexporte und diversifizierte Lieferketten in allen EU-Mitgliedstaaten. Die Studie, die von unabhängigen Sachverständigen im Rahmen der Verpflichtung der Kommission zu einer faktengestützten Politikgestaltung durchgeführt wurde, liefert eindeutige Beweise dafür, dass ein offener, regelbasierter, berechenbarer und kooperativer Handel funktioniert.

  • Finanzmittel mobilisieren

    Die Europäische Kommission hat ein Maßnahmenpaket angenommen, das dazu beitragen soll, den EU-Verbriefungsrahmen einfacher und zweckmäßiger zu machen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen haben das Ziel, Verbriefungstätigkeiten in der EU zu erleichtern, ohne die Finanzstabilität zu beeinträchtigen. Ein stärkerer und einfacherer Verbriefungsrahmen kann dazu beitragen, mehr Investitionen in die Realwirtschaft zu lenken, und so das Wirtschaftswachstum, Innovationen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der gesamten EU fördern. Diese Überarbeitung ist die erste Gesetzgebungsinitiative, die im Rahmen der Strategie für eine Spar- und Investitionsunion vorgeschlagen wurde.

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