IT-Revision als unabhängige Überwachungsinstanz
Unternehmen können ihre IT-Revision mit eigenen Ressourcen oft nicht bewältigen
TÜV Trust IT GmbH Unternehmensgruppe TÜV Austria empfiehlt ein verändertes Organisationsmodell mit externen Audit-Ressourcen
(01.04.15) - Nach den Beobachtungen der TÜV Trust IT stehen viele Unternehmen und Behörden bei ihrer IT-Revision vor schwer zu lösenden Problemen. Sie empfiehlt deshalb ein verändertes Organisationsmodell, bei dem sich die Revision auf eine steuernde Funktion konzentriert und die Audits mit Unterstützung externer Spezialkompetenzen realisiert werden.
Weil die Geschäftsprozesse in wachsendem Maß von Informationstechnologien abhängig sind, kommt der internen IT-Revision als unabhängiger Überwachungsinstanz eine wichtige Rolle in den Unternehmen zu. Sie widmet sich der systematischen Bewertung der Effektivität des Risikomanagements und ist für die internen Kontrollen sowie die Führungs- und Überwachungsprozesse zuständig. "In der Praxis der Unternehmen kann dieser Anspruch vielfach jedoch gar nicht oder nur bedingt erfüllt werden", weiß Thomas Kochanek, Principal Consultant bei der TÜV Trust IT, aus seiner Beratungspraxis. "Damit können unbemerkt erhebliche Problempotenziale für die Geschäftstätigkeit und zudem rechtliche Risiken entstehen", verweist er auf die Konsequenzen.
Zu den Hauptursachen gehört, dass es an den notwendigen Ressourcen mangelt. So besteht zwar typischerweise eine Interne Revision, ohne dass jedoch Mitarbeiter vorhanden sind, die speziell für die IT-Revision verantwortlich sind. Überhaupt lassen sich nach den Feststellungen der TÜV Trust IT große Defizite in der Fachlichkeit der IT-Revisoren feststellen, weil sie dafür häufig nicht ausreichend ausgebildet sind und vor allem über kein interdisziplinäres Fachwissen verfügen. "Dadurch mangelt es am tiefgehenden Wissen über die Prüfgegenstände, sodass dann meist nur relativ formal anhand von Checklisten geprüft werden kann", problematisiert Kochanek und beschreibt dies am Beispiel der SAP-Auditierung: "Wenn sich jemand nur marginal mit SAP auskennt und eine Prüfung lediglich entlang einer Checkliste vornimmt, kann er ohne ausreichendes Hintergrundwissen keine gründliche Prüfung durchführen und vor allem die Auswirkungen bestimmter Vorfälle nicht anforderungsgerecht einschätzen."
Ebenfalls problematisch wird es nach den Worten von Kochanek, wenn die IS-Revision mit der IT-Revision verwechselt wird. Der Unterschied besteht darin, dass die IS-Revision den Schwerpunkt auf die ganzheitliche Prüfung der Informationssicherheit legt und dabei die Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit nachrangig betrachtet, während die IT-Revision die drei Prüfthemen Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Ordnungsmäßigkeit gleichrangig behandelt.
Eine weitere Schwierigkeit für die Praxis der Revisionstätigkeit besteht darin, dass die Komplexität ihrer Aufgaben ständig wächst und sich zudem die Regularien und Anforderungen kontinuierlich ändern. "Dies ständig im Blick zu halten, ist vor allem für kleine Unternehmen eine kaum zu bewältigende Aufgabe."
Angesichts der zahlreichen Problemfelder in der IT-Revision empfiehlt Kochanek, sie durch ein verändertes Organisationsmodell auf eine anforderungsgerechtere Basis zu stellen. Dessen Kern besteht darin, sich angesichts der engen Ressourcen und fachlichen Begrenzungen primär auf eine koordinierende Funktion zu konzentrieren und die Audits externen Spezialkompetenzen zu übertragen. "Dies gewährleistet nicht nur eine durchgängig hohe Revisionsqualität, sondern ermöglicht gleichzeitig eine sehr bedarfsgerechte und flexible Vorgehensweise mit wirtschaftlichen Vorteilen", beschreibt Kochanek die Nutzenvorteile. (TÜV Trust IT: ra)
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