HWWI-Gutachten: Vollbeschäftigung in drei Jahren


INSM fordert Vollbeschäftigung als gesellschaftliches Projekt: Vollbeschäftigung sei das zentrale Versprechen der Sozialen Marktwirtschaft
Bis 2017 könnte die Zahl der Arbeitslosen unter zwei Millionen gesenkt werden - vorausgesetzt, die Politik setze die im Gutachten geforderten Maßnahmen um


(11.05.11) - Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) fordert Politik, Unternehmen, Arbeitnehmer und Arbeitssuchende auf, die historische Chance zu nutzen und Vollbeschäftigung zum übergeordneten gesellschaftlichen Projekt zu machen. "Vollbeschäftigung ist machbar. Sie ist das zentrale Versprechen der Sozialen Marktwirtschaft. Die Chance, dieses Versprechen einzulösen, ist so gut wie seit 30 Jahren nicht mehr", sagte Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM, in Berlin bei der Veröffentlichung eines Gutachtens des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) mit dem Titel "Wege zur Vollbeschäftigung".

Prof. Dr. Thomas Straubhaar, Direktor des HWWI, erklärte, dass die Arbeitslosenquote bis 2015 unter fünf Prozent sinken werde (April 2011: 7,3 Prozent). Damit würde man in den Vollbeschäftigungskorridor von fünf bis zwei Prozent eintreten. Bis 2017 könnte die Zahl der Arbeitslosen unter zwei Millionen gesenkt werden - vorausgesetzt, die Politik setze die im Gutachten geforderten Maßnahmen um:

>> Einstellungschancen von Älteren verbessern. Verzicht auf altersspezifische Regulierung.
>> Bessere Chancen für Geringqualifizierte. Bildungsangebote und Lohnzuschüsse statt Mindestlöhne.
>> Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Moderne Gestaltung von Arbeitszeiten und Arbeitsplätzen. Nicht wo und wann gearbeitet wird, ist entscheidend, sondern Leistung.
>> Investitionen in lebenslange Bildungsangebote als Antwort auf den Strukturwandel.
>> Effiziente Regionalpolitik: Regional unterschiedliche Beschäftigungschancen akzeptieren, Mobilität und nicht Sesshaftigkeit fördern.

Auch läge es in der Verantwortung der Tarifparteien, bei Lohn- und Gehaltsabschlüssen das Vollbeschäftigungsziel zu berücksichtigen. "Wenn nicht", so Straubhaar, "zieht dieser Aufschwung an über einer Millionen Arbeitssuchenden vorbei."

Die Studie des HWWI sei für die Arbeit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft von großer Bedeutung, sagte Pellengahr, da sie deutlich mache, dass nicht schrumpfende Bevölkerungszahlen zu weniger Arbeitslosigkeit führen, sondern nur eine funktionsfähige Marktwirtschaft. Pellengahr kündigte an, dass die INSM in den kommenden Monaten mit weiteren Veranstaltungen und Studien die Diskussion über Wege zur Vollbeschäftigung befeuern werde. "Politik und Tarifparteien dürfen die historische Chance auf Vollbeschäftigung, die durch Reformpolitik und Tarifpartner eröffnet worden ist, nicht verstreichen lassen", so Pellengahr. (INSM: ra)

INSM: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Politik auf EU-Ebene gefordert

    Der Digitalverband Bitkom plädiert vor der Konstituierung der neuen EU-Kommission für ein Umdenken in der europäischen Verbraucherpolitik. In den letzten Jahren wurde eine kaum überschaubare Vielzahl neuer Regeln wie Datenschutz-Grundverordnung, Digital Markets Act, Data Act, AI Act oder dem Digital Services Act und diverse Verbraucherrechtsrichtlinien erlassen.

  • Quantum-Sicherheit beginnt jetzt

    Die Veröffentlichung der Post-Quantum-Standards durch das NIST markiert einen entscheidenden Fortschritt in der Absicherung der digitalen Zukunft. Bislang befanden sich Entwickler und Sicherheitsteams in einer abwartenden Position, doch mit der Finalisierung dieser Standards beginnt nun der Weg zur Quantum-Sicherheit.

  • NIS2-Umsetzung & Null-Toleranz-Strategie

    148 Milliarden Schaden im vergangenen Jahr - und längst noch kein Ende in Sicht: Die Bedrohungslage ist und bleibt prekär. Zudem sorgen Digitalisierung, Cloud und KI für neue Angriffsflächen und eröffnen den Hackern eine Vielzahl an Möglichkeiten. Dies zeigt auch die jüngste Lünendonk-Studie. Der zu Folge hakt es insbesondere bei der E-Mail-Sicherheit und dem Schwachstellenmanagement. Trotz einer anhaltend massiven Bedrohungslage hat rund ein Drittel der Unternehmen keinen Überblick über den tatsächlichen Cybersecurity-Status.

  • Herausforderungen und Chancen der NIS-2-Direktive

    Mit der bevorstehenden Frist zur Umsetzung der NIS-2-Direktive stehen viele Unternehmen vor einer bedeutenden Herausforderung. Unsere Beobachtungen zeigen, dass viele Unternehmen Schwierigkeiten haben werden, die Anforderungen rechtzeitig zu erfüllen. Dies liegt vor allem daran, dass das Thema zu lange vernachlässigt wurde.

  • NIS-2-Richtlinien treten bald in Kraft

    Die NIS-2-Richtlinien treten in wenigen Monaten in Kraft und sind derzeit in aller Munde. Die zahlreichen Vorträge und Veranstaltungen zu diesem Thema unterstreichen nicht nur dessen Bedeutung, sondern zeigen auf, dass es noch viel Informationsbedarf bei Verantwortlichen und Entscheidern gibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen