Hans-Günter Börgmann: Es besteht dringender Handlungsbedarf, Datenschutz endlich als Top-Managementthema zu sehen und entsprechend umzusetzen Es gilt, die sensiblen Daten im Unternehmen zu identifizieren, zu überprüfen und gegebenenfalls die Sicherheitsmechanismen sowie Zugriffsrechte zu überarbeiten
(12.05.11) - Der Datendiebstahl beim Playstation 3-Netzwerk von Sony verunsichert die Öffentlichkeit und wirft eine zentrale Frage auf: Gehen Unternehmen fahrlässig mit sensiblen Daten um? Dazu ein Kommentar von Hans-Günter Börgmann, Geschäftsführer der Iron Mountain Deutschland GmbH.
"Geschäftskritische, und hier natürlich besonders personenbezogene Daten, sind ein hoch sensibles Gut und letztendlich nicht mit Geld aufzuwiegen. Jeder Unternehmensverantwortliche weiß das natürlich. Aber häufig handeln sie nicht entsprechend; wichtige Daten bleiben ungeschützt. Das ist ganz klar als fahrlässig zu bewerten.
Unternehmen sollten es als eine ihrer zentralen Pflichten ansehen, sensible, geschäftskritische Daten besonders zu schützen. Denn egal ob Kunde, Bewerber oder Mitarbeiter – jeder muss erwarten können, dass die Informationen, die man einem Unternehmen oder gar seinem Arbeitgeber anvertraut, nicht in falsche Hände geraten. Es besteht dringender Handlungsbedarf, Datenschutz endlich als Top-Managementthema zu sehen und entsprechend umzusetzen.
Der Datenverlust im Fall Sony hat sicherlich wieder einige Unternehmensverantwortliche aufgerüttelt. Aber die Sicherheit geschäftskritischer Daten muss regelmäßig überprüft werden, nicht erst als Reaktion auf ein solches Ereignis. Dabei sind die wichtigsten Fragen: Welche meiner Daten sind geschäftskritisch? Wo sind sie gespeichert? Sind sie auf sicheren Systemen gespeichert? Sind die Daten verschlüsselt? Wer hat Zugriff auf die Daten? Müssen sie online zur Verfügung stehen?
Es gilt also, die sensiblen Daten im Unternehmen zu identifizieren, zu überprüfen und gegebenenfalls die Sicherheitsmechanismen sowie Zugriffsrechte zu überarbeiten. Fehlen die eigenen Ressourcen für die entsprechenden Maßnahmen, können und sollten Verantwortliche die Unterstützung durch externe Dienstleister in Anspruch nehmen. Diese verfügen bereits über moderne Technologie und hohe Sicherheitsstandards, über eigens geschützte Speicherorte und bewährte Prozesse im sicheren Umgang mit sensiblen Daten. Durch die Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Partner können Unternehmen ihrer Pflicht zum Datenschutz sofort gerecht werden – denn die Zeit zu handeln ist jetzt. (Iron Mountain: ra)
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Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider ihren Tätigkeitsbericht vorgestellt. Dazu erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung: "Das Amt der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit ist mit Blick auf die digitale Transformation und Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz eines der wichtigsten in Deutschland. Der vorgelegte Tätigkeitsbericht zeigt den eingeschlagenen und dringend notwendigen Perspektivwechsel der BfDI, die Datenschutz und verantwortungsvolle Datennutzung gleichermaßen in den Blick nimmt."
Die EU-Kommission hat den "AI Continent Action Plan" vorgestellt, mit dem Europa bei Künstlicher Intelligenz zu den aktuell führenden Nationen USA und China aufschließen will. Dazu erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung: "Mit dem AI Continent Action Plan verschiebt die EU den Fokus von KI-Regulierung auf KI-Förderung - und dafür ist es höchste Zeit. Die europäischen Staaten können nur gemeinsam zu den führenden KI-Nationen USA und China aufschließen und die Grundlagen für eine wettbewerbsfähige, europäische KI schaffen. Eine KI aus Europa würde einen entscheidenden Beitrag zu Europas digitaler Souveränität leisten. Die aktuelle geopolitische Lage und die angespannten Handelsbeziehungen zu den USA machen dies notwendiger denn je."
Transparency Deutschland kritisiert den Koalitionsvertrag von Union und SPD als unzureichend im Hinblick auf Korruptionsbekämpfung und -prävention sowie Transparenz. Keine der drei Kernforderungen, die die Antikorruptionsorganisation bereits im Wahlkampf an die künftige Bundesregierung formuliert hatte, wurde im Koalitionsvertrag berücksichtigt. In der nächsten Legislaturperiode bleiben damit gravierende Defizite bestehen - und der Handlungsbedarf verschärft sich.
Die Europäische Kommission hat am 26.02.25 mit der Omnibus-Richtlinie ein neues Paket von Vorschlägen zur Vereinfachung der EU-Nachhaltigkeitsvorschriften und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit vorgelegt. Stefan Premer, Principal Sustainability Consultant - Global Lead Climate Strategy bei Sphera, Anbieterin von Lösungen für das Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen, erläutert unten seine Sicht zu diesen Vorschlägen.
Die Regulierung von KI ist ein zentrales politisches und wirtschaftliches Thema - doch während Europa auf Vorschriften setzt, treiben die USA und China die Umsetzung voran. Die EU versucht mit dem AI-Act, Risiken frühzeitig zu kontrollieren, doch der technologische Fortschritt lässt sich nicht per Gesetz erzwingen. Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen, indem sie Transparenz fördern und Vertrauen schaffen - nicht nur aus ethischen Gründen, sondern auch für wirtschaftliche Vorteile.
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