De-Mail-Schwachstellen für Nutzer gravierend


Stellungnahme der regify-Gruppe zum Start der De-Mail im Frühjahr 2012: Keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
regify kritisiert: Ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sei das Briefgeheimnis nicht gewahrt, denn De-Mail-Provider würden mit dem vorgesehenen De-Mail-Verfahren jede einzelne vertrauliche Nachricht öffnen


(14.12.11) - De-Mail soll im Frühjahr 2012 auf den Markt gehen und eine sichere Kommunikation im Internet garantieren. Die regify-Gruppe, eine Anbieterin für die vertrauliche und verbindliche E-Mail-Kommunikation und digitale Post, sieht bei der De-Mail weiterhin große Defizite. Defizite sieht regify hauptsächlich bei nachfolgenden Aspekten (wir zitieren):

"Keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung findet bei der Nutzung der De-Mail nicht statt. Die Nachrichten werden zur Überprüfung von Viren und zur Prüfung, ob es sich um eine SMTP-Mail handelt, kurzfristig entschlüsselt. Während dieses Vorgangs sind die Nachrichten einem erhöhten Risiko des Angriffes durch unbefugte Dritte ausgesetzt. Ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist das Briefgeheimnis nicht gewahrt, denn De-Mail-Provider öffnen mit dem vorgesehenen De-Mail-Verfahren jede einzelne vertrauliche Nachricht. Viele Nutzer könnten alleine aus Gründen des Datenschutzes De-Mail nicht verwenden.

Neue E-Mail-Adresse notwendig
Dass Nutzer der De-Mail geschützte E-Mail-Adressen mit einem besonderen Domänennamen erhalten, erscheint auf den ersten Blick logisch, ist es aber nicht. Alle potenziellen De-Mail-Nutzer haben sich über die Jahre hinweg eine E-Mail-Infrastruktur aufgebaut und diejenigen E-Mail-Adressen eingerichtet, die für ihre geschäftlichen, behördlichen und auch privaten Zwecke am besten geeignet sind. Bei der De-Mail müssen die Nutzer ihre bewährte Struktur verlassen und stattdessen eine rein deutsche, komplett neue E-Mail-Infrastruktur aufbauen. Und das, obwohl sich die bestehende E-Mail-Infrastruktur über ein Vierteljahrhundert hinweg bestens bewährt hat.

De-Mail ist eine rein deutsche Insellösung
De-Mail deckt nicht die Bedürfnisse einer Exportnation wie Deutschland ab. Wir sind auf eine vertrauliche und verbindliche digitale Kommunikation über Deutschland hinaus angewiesen. Die Akzeptanz der De-Mail ist international nicht gegeben. Es ist nicht zu erwarten, dass Unternehmen parallel eine internationale Lösung und zusätzlich eine rein deutsche De-Mail-Lösung einsetzen werden.

De-Mail ist ein "Closed Shop"
Durch den Zwang, eine neue E-Mail-Adresse haben zu müssen, sind klassische E-Mail-Provider beim Zuschlag als De-Mail-Provider klar im Vorteil. Das führt zu einem De-Mail-Oligopol mit in der Folge gravierenden Nachteilen bei der Preisgestaltung in einem nicht wirklich vorhandenen Wettbewerbsmarkt.

De-Mail ermöglicht kein mobiles Arbeiten
Als vertrauliche und verbindliche elektronische Kommunikation kann die De-Mail Stand heute nicht auf mobilen Endgeräten genutzt. Diese werden aber in der Geschäfts- und privaten Welt immer wichtiger, auch für den Austausch sensibler schützenswerter Daten."
(regify: ra)

regify: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Politik auf EU-Ebene gefordert

    Der Digitalverband Bitkom plädiert vor der Konstituierung der neuen EU-Kommission für ein Umdenken in der europäischen Verbraucherpolitik. In den letzten Jahren wurde eine kaum überschaubare Vielzahl neuer Regeln wie Datenschutz-Grundverordnung, Digital Markets Act, Data Act, AI Act oder dem Digital Services Act und diverse Verbraucherrechtsrichtlinien erlassen.

  • Quantum-Sicherheit beginnt jetzt

    Die Veröffentlichung der Post-Quantum-Standards durch das NIST markiert einen entscheidenden Fortschritt in der Absicherung der digitalen Zukunft. Bislang befanden sich Entwickler und Sicherheitsteams in einer abwartenden Position, doch mit der Finalisierung dieser Standards beginnt nun der Weg zur Quantum-Sicherheit.

  • NIS2-Umsetzung & Null-Toleranz-Strategie

    148 Milliarden Schaden im vergangenen Jahr - und längst noch kein Ende in Sicht: Die Bedrohungslage ist und bleibt prekär. Zudem sorgen Digitalisierung, Cloud und KI für neue Angriffsflächen und eröffnen den Hackern eine Vielzahl an Möglichkeiten. Dies zeigt auch die jüngste Lünendonk-Studie. Der zu Folge hakt es insbesondere bei der E-Mail-Sicherheit und dem Schwachstellenmanagement. Trotz einer anhaltend massiven Bedrohungslage hat rund ein Drittel der Unternehmen keinen Überblick über den tatsächlichen Cybersecurity-Status.

  • Herausforderungen und Chancen der NIS-2-Direktive

    Mit der bevorstehenden Frist zur Umsetzung der NIS-2-Direktive stehen viele Unternehmen vor einer bedeutenden Herausforderung. Unsere Beobachtungen zeigen, dass viele Unternehmen Schwierigkeiten haben werden, die Anforderungen rechtzeitig zu erfüllen. Dies liegt vor allem daran, dass das Thema zu lange vernachlässigt wurde.

  • NIS-2-Richtlinien treten bald in Kraft

    Die NIS-2-Richtlinien treten in wenigen Monaten in Kraft und sind derzeit in aller Munde. Die zahlreichen Vorträge und Veranstaltungen zu diesem Thema unterstreichen nicht nur dessen Bedeutung, sondern zeigen auf, dass es noch viel Informationsbedarf bei Verantwortlichen und Entscheidern gibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen