Nährwertkennzeichnung: Das Versteckspiel geht weiter "Hinweise, für die man Lupe und Taschenrechner braucht, bleiben wirkungslos"
(13.07.11) - Zucker- und Fettbomben können Verbraucher auch in Zukunft nicht auf einen Blick erkennen. Das kritisiert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). "Hinweise, für die man Lupe und Taschenrechner braucht, bleiben wirkungslos", kritisiert Vorstand Gerd Billen. Dagegen begrüßt der vzbv die ebenfalls zur Abstimmung stehende Herkunftskennzeichnung für Fleisch und Geflügel.
Bei der Nährwertkennzeichnung soll es weder eine verpflichtende Angabe des Energiegehalts auf der Vorderseite der Verpackung noch eine auf einen Blick verständliche Nährwertampel geben. Billen: "Das ist eine bittere Niederlage, an der die Bundesregierung ihren maßgeblichen Anteil hat." Künftig müssen Energiewert, Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker, Salz, Eiweiß und Kohlenhydrate in Form einer Tabelle auf jeder Packung stehen. Die meisten Hersteller werden dafür die Rückseite nutzen.
Anders als zwischenzeitlich geplant soll die Herkunftskennzeichnung nur für Fleisch und Geflügel gelten, nicht aber für Milch, Milcherzeugnisse und andere Produkte aus nur einer Zutat. Für diese will die Kommission zunächst eine Machbarkeitsstudie durchführen. Gegenüber dem Status Quo ist die Verordnung dennoch ein Gewinn. Verbraucher können sich künftig bewusst für oder gegen Produkte aus einem Land entscheiden. (vzbv: ra)
Verbraucherzentrale Bundesverband: Steckbrief
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