Studie: Die Versicherungsbranche will es auf dem Weg zur "Assekuranz 4.0" ganz allein mit Google und Co. aufnehmen "Viele Versicherungsunternehmen möchten dabei laut eigener Aussage auch Bereiche und Prozesse ohne Differenzierungspotenzial zum Wettbewerb weiterhin lieber in Eigenregie betreiben"
(08.05.15) - Entgegen dem Trend in vielen anderen Branchen hält die Versicherungswirtschaft trotz der hohen Veränderungsdynamik durch die Digitalisierung am traditionellen Wertschöpfungsmodell mit einer hohen Leistungstiefe fest. Laut der aktuellen Studie "Industrialisierung der Assekuranz in einer digitalen Welt" wird die Wertschöpfungstiefe mit 74 Prozent (aktuell 84 Prozent) auch in fünf Jahren noch immer sehr hoch sein. Für die gemeinsam vom Softwarehersteller Adcubum und dem Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen durchgeführten Studie wurden mehr als 100 Versicherungsunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.
"Viele Versicherungsunternehmen möchten dabei laut eigener Aussage auch Bereiche und Prozesse ohne Differenzierungspotenzial zum Wettbewerb weiterhin lieber in Eigenregie betreiben", sagt Michael Süß, Geschäftsführer der Adcubum Deutschland GmbH. "Gerade vor dem Hintergrund der hohen Veränderungsdynamik durch den Übergang in die digitale Assekuranz-Welt ein überraschendes Ergebnis."
Ein Beispiel für einen Prozess ohne großes Differenzierungspotenzial ist die Vertragsverwaltung, die derzeit noch zu mehr als 90 Prozent von den Versicherungsunternehmen selbst erledigt wird. Dieser Wert dürfte nach Aussage der Befragten auch in fünf Jahren immer noch oberhalb der 80-Prozent-Marke liegen. Einen höheren Integrationsgrad werden dann nur noch die Kernprozesse Produktentwicklung und Underwriting (jeweils 90 Prozent) sowie der Kundenservice (85 Prozent) aufweisen. Wichtig: Die großen Versicherungskonzerne weisen über nahezu alle Prozesse eine höhere Leistungstiefe als die kleineren Anbieter auf.
"Die Großen der Branche erwarten eine Marktkonsolidierung hin zu voll integrierten Konzernen, die auch künftig das traditionelle Wertschöpfungsmodell mit einer hohen Leistungstiefe und einer starken Produktdifferenzierung erfolgreich betreiben können", ordnet Professor Dr. Peter Maas vom Institut für Versicherungswirtschaft die Ergebnisse ein. "Die Selbsteinschätzung der Assekuranzunternehmen deutet zudem darauf hin, dass die Versicherungsbranche versucht, den Übergang in die digitale Welt im Alleingang zu meistern", so Maas weiter.
Ob diese Strategie erfolgreich sein wird, hängt maßgeblich von der Geschwindigkeit ab, mit der sich das gesellschaftliche und wirtschaftliche Umfeld für Versicherungsprodukte verändern wird. "Schaffen es die Versicherungsunternehmen nicht schnell genug, die notwendige technische Infrastruktur aufzubauen, ist eine Substitution durch neue Wettbewerber vom Schlage Google und Co. wahrscheinlich", sagt Adcubum-Geschäftsführer Süß. Doch selbst wenn die Assekuranz schnell ist: Erstklassige Technik allein wird auch dann nicht reichen. "Nur wenn die Assekuranz es mittels einer kundenorientierten Kultur auch künftig schafft, Wertbeiträge für ihre Versicherten zu schaffen, ist die Branche fit für die digitale Zukunft", ist sich Süß sicher. (Adcubum: ra)
Adcubum: Steckbrief
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