Unternehmen unterschätzen SEPA-Umstellung


Umfrage: Noch immer werden nur ein Fünftel der Inlandsüberweisungen nach dem SEPA-Zahlverfahren abgewickelt - Bundesbank warnt vor ernsten Risiken
SEPA, das europaweit einheitliche Zahlverfahren, das Überweisung ins Ausland innerhalb eines Arbeitstages ermöglichen soll, muss ab 01. Februar 2014 von allen Kreditinstituten verwendet werden

(16.12.13) - Eine im Auftrag von ADP durchgeführte Studie zeigt, dass Unternehmen noch immer die Umstellung auf das SEPA-Verfahren deutlich unterschätzen. Für 90 Prozent der Befragten handelt es sich dabei um eine reine Formatänderung. Nur 44 Prozent wissen, dass auch das Lastschriftverfahren sowie rechtliche Rahmenbedingungen von der Umstellung deutlich betroffen sind. Sogar die Bundesbank warnt davor, die Einführung zu unterschätzen und verweist auf die wenig verbleibende Zeit. "Die meisten Unternehmen haben sich erst sehr spät mit der SEPA-Einführung beschäftigt. Durch die zögerliche Änderung riskieren sie, dass es zu Problemen bei der Zahlungsabwicklung oder zu Liquiditätsengpässen kommen kann", sagt Andreas Kiefer, Vorsitzender der Geschäftsführung der ADP Employer Services GmbH. ADP stellt HR-Abteilungen Lösungen zur Hand, die ihnen die Umstellung abnimmt und Zeit für das Kerngeschäft freihält.

SEPA, das europaweit einheitliche Zahlverfahren, das Überweisung ins Ausland innerhalb eines Arbeitstages ermöglichen soll, muss ab 01. Februar 2014 von allen Kreditinstituten verwendet werden. "Noch immer zeigt sich das große Unverständnis der Verantwortlichen zu diesem Thema. Sie unterschätzen den Aufwand, die Komplexität und die damit verbundenen Konsequenzen. Unglücklicher Weise müssen noch zu viele von ihnen über das Thema informiert werden", sagt Walter Gora, Geschäftsführer der Cisar - consulting and solutions GmbH, die die Umfrage im Auftrag von ADP bei 50 SEPA-Verantwortlichen von Klein-, Mittel- und Großunternehmen durchgeführt hat.

So hat die Umfrage ergeben, dass die SEPA-Themengebiete nur mangelhaft bekannt sind. Lediglich 44 Prozent der Befragten wissen, dass es sich nicht um eine reine Formatumstellung handelt, sondern dass SEPA ebenso Lastschriftverfahren und rechtliche Rahmenbedingungen betrifft. 18 Prozent nannten sogar Inhalte, die gar nicht Bestandteil der SEPA-Einführung sind.

Die Unternehmen unterschätzen zudem den Aufwand der Umstellung: Lediglich 12 Prozent planen mehr als sechs Personenmonate ein. 50 Prozent haben erst im dritten Quartal 2013 mit der SEPA-Einführung begonnen, aber 78 Prozent der Unternehmen wollen bis Ende Dezember 2013 die Umstellung abschließen. Die Konsequenzen wie Mehraufwand, höhere Kosten, Liquiditätsengpässe und unzufriedene Mitarbeiter werden dabei von der Hälfte unterschätzt. Ganze 30 Prozent gaben sogar an, dass sie durch eine verzögerte Umstellung keine negativen Konsequenzen erwarten. ADP hat in der Vergangenheit europaweit Erfahrungen mit der SEPA-Einführung gesammelt. "Die Komplexität des Themas darf nicht unterschätzt werden", sagt Kiefer. (ADP: ra)

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