Rechtzeitige SEPA-Umstellung wichtig


SEPA-Compliance: Datenfehler bei SEPA-Einführung können bis zu 20 Milliarden Euro kosten
12 Prozent aller Zahlungsvorgänge enthalten fehlerhafte Daten - Nur 65 Prozent aller Euro-Transaktionen werden derzeit mit vollständig korrekten Empfängerdaten abgewickelt


(17.10.12) - Nach einer Untersuchung von Experian, führender Anbieter weltweiter Informationsdienstleistungen, drohen europäischen Unternehmen Milliardenverluste bei der SEPA-Umstellung, wenn fehlerhafte Kontodaten nicht rechtzeitig korrigiert werden. Experian hat mehr als 650.000 Konto- und 220.000 IBAN (International Bank Account Numbers)-Datensätze von Unternehmen aus ganz Europa untersucht und mit Zahlenmaterial der Europäischen Zentralbank abgeglichen. Demnach werden in der Eurozone jährlich 34 Milliarden Zahlungen abgewickelt.

Experian hat festgestellt, dass 12 Prozent aller elektronischen Zahlungsvorgänge in Euro fehlerhafte Daten enthalten. Diese können nach Einführung des SEPA-Systems zu empfindlichen Blockaden des neuen standardisierten und zeitsparenden Überweisungsverkehrs führen. Nur 65 Prozent aller Euro-Transaktionen werden derzeit mit vollständig korrekten Empfängerdaten abgewickelt.

Zahlungsabbrüche führen zu Folgekosten
Die Untersuchung zeigt weiter, dass 45 Prozent der SEPA-konformen IBAN-Nummern, die Großunternehmen der Eurozone speichern, nicht über die entsprechenden gültigen BIC-Codes (Bank Identifier Codes) verfügen, um eine Transaktion erfolgreich abschließen zu können. Experian warnt davor, dass die genannten Datenfehler im neuen SEPA-Zahlungsraum zu Zahlungsabbrüchen führen, die laut Angaben der Europäischen Kommission mit mindestens 50 Euro pro fehlgeschlagener Transaktion zu Buche schlagen (inklusive Umsatzeinbußen, zusätzlichem Kundendienst und erhöhtem Finanzierungsbedarf). Pro Jahr könnten so mehr als 20 Milliarden Euro Zusatzkosten entstehen. Geht man von einer durchschnittlichen Fehlerquote von eins zu acht aus, müsste ein Unternehmen, das über 100.000 Transaktionen über Bankkonten abwickelt, Zusatzkosten von rund 600.000 Euro einkalkulieren.

SEPA-Compliance: SEPA wird ab Februar 2014 für alle Unternehmen rechtsverbindlich
SEPA (Single Euro Payments Area) umschreibt einen europaweit standardisierten Zahlungsraum, der ab 1. Februar 2014 für die Länder der Eurozone rechtsverbindlich wird. Zwei Jahre später wird er Pflicht für Unternehmen außerhalb der Eurozone, die Zahlungen in Euros leisten oder erhalten wollen. Das einheitliche europäische Zahlungssystem wird nationale und internationale Transaktionen vereinfachen und rationalisieren und gleichzeitig veraltete Kontodaten und andere Fehler ans Licht bringen. Diese Fehler wurden bislang häufig durch ein Stückwerk unterschiedlicher lokaler Lösungen aktualisiert bzw. behoben.

Rechtzeitige Umstellung wichtig
"Die SEPA-Initiative stärkt das finanzielle Fundament der Eurozone mit einem effizienten, vollautomatischen Zahlungsverkehr. SEPA wird Unternehmen, die mit Euros zahlen zweifelsohne nutzen. Auf der anderen Seite können fehlerhafte Bankdaten zu erheblichen Folgekosten führen. Denn die lokal installierten Software-Lösungen, mit denen diese Kinderkrankheiten bislang erfolgreich kuriert wurden, werden mit dem neuen, gemeinsamen Zahlungssystem unwirksam", sagte Jonathan Williams, Director of Payment Strategy bei Experian. "Unternehmen sollten daher ihre Kontodaten genau überprüfen, Fehler vor dem Stichtag für SEPA korrigieren und diese Daten in den korrekten SEPA-Standard konvertieren. Nur so erhalten Lieferanten, Partner und Mitarbeiter alle Zahlungen rechtzeitig. Diese Maßnahmen sollten so früh wie möglich eingeleitet und abgeschlossen werden, damit die SEPA-Einführung kein kostspieliges Unterfangen wird." (Experian: ra)

Experian: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Viele Schulen regeln den KI-Einsatz nicht

    Um schneller einen Aufsatz zu schreiben, die Antwort im Unterricht nachzuschlagen oder Ideen für das Kunstprojekt zu sammeln - Künstliche Intelligenz ist längst auch in vielen deutschen Klassenzimmern angekommen. Allerdings hat nicht einmal jede vierte Schule zentral geregelt, was dabei erlaubt und was verboten ist. Lediglich an 23 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es zentrale KI-Regeln, die für die ganze Schule gelten.

  • Ein Fünftel wurde im Job zu KI geschult

    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Mindestens ein Datenschutzvorfall

    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

  • Überwachung und Compliance stets im Fokus

    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

  • Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden

    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen