Treiber für die Auseinandersetzung mit KI


Digital Banking: Wie sieht die Zukunft von Künstlicher Intelligenz aus?
Neben einer Vielzahl von konkreten Einsatzszenarien zeigen die befragten Experten auch Herausforderungen und Risiken beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz auf



Der Begriff der Künstlichen Intelligenz (KI) ist derzeit in aller Munde – auch in der Finanzdienstleistungsbranche. Im aktuellen "ibi Blitz Digital Banking" ging ibi research daher der Frage nach, wie Experten zum Thema Künstliche Intelligenz stehen: Wie sieht die Zukunft von Künstlicher Intelligenz in der Finanzdienstleistungsbranche aus? Was sind ihre Einsatzszenarien und die damit verbundenen Herausforderungen und Risiken?

Neben einer Vielzahl von konkreten Einsatzszenarien zeigen die befragten Experten auch Herausforderungen und Risiken beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz auf. In Bezug auf die zukünftige Entwicklung der Methoden und Techniken aus dem Sammelbegriff der Künstlichen Intelligenz sind die Experten allerdings nicht immer einer Meinung.

Dennoch sind 84 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass sich ein Finanzdienstleister schon heute intensiv mit KI beschäftigen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. 82 Prozent der Teilnehmer sehen zudem die zukünftigen Kundenanforderungen als Treiber für die Auseinandersetzung mit KI an.

Dass sich Finanzdienstleister schon heute intensiv mit Künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigen müssen, empfehlen nahezu alle Experten. Nicht nur, um zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben (84 Prozent Zustimmung), sondern auch, um zukünftigen Kundenanforderungen gerecht zu werden (82 Prozent Zustimmung). Die Techniken und Methoden der Künstlichen Intelligenz haben für 75 Prozent der Befragten das Potenzial, die bestehenden Geschäftsmodelle etablierter Finanzdienstleister fundamental in Frage zu stellen.

Damit zeigt sich eine eindeutige Einstellung der Experten zu KI. Allerdings findet die Mehrzahl der Experten (85 Prozent), dass KI viele inhaltliche Facetten in sich vereint und dass keine universelle, eindeutige Definition existiert. Mehr als die Hälfte der Befragten ist sogar der Meinung, dass echte KI nicht existiert, da durch die Programmierung von Algorithmen alle denkbaren Aktionen und Handlungsspielräume von KI-Systemen vorgegeben sind.

Fast dreiviertel (74 Prozent) der Experten sehen im fehlerhaften Lernen einen Risikofaktor für den nutzenstiftenden Einsatz von KI. Weitere Herausforderungen und Risiken können allen Bereichen eines Unternehmens gleichermaßen zugeordnet werden. Eine Vielzahl bezieht sich auf fehlendes Know-how/Verständnis der Technologien, während andere Experten die Akzeptanz beim Kunden und den Wegfall des Vertrauens in die persönliche Beratung als größte Herausforderungen sehen.

Auch die Technik wird als Risiko für den nutzenstiftenden Einsatz gesehen: Fehlende Kompatibilität mit Legacy-Systemen und der Mangel an APIs innerhalb des Unternehmens erschweren die Implementierung. Auch eine ungenügende Nachvollziehbarkeit bzw. Kontrollierbarkeit der Ergebnisse stellt eine Gefahr für die Akzeptanz von KI dar. 84 Prozent der Experten halten eine ethisch-moralische Instanz als Korrektiv im Hintergrund des Einsatzes von KI für unabdingbar.

Trotz potenzieller Hürden sehen Experten auch konkrete Einsatzszenarien. Insbesondere die Übernahme und Unterstützung von bzw. bei standardisierten Routineprozessen wird als wahrscheinliches Anwendungsgebiet ausgemacht. Weitere Nutzenaspekte von Techniken und Methoden der KI werden im Erkennen von Mustern und Datenkorrelationen sowie in der Betrugserkennung gesehen. Auch zählen Voice Banking, Sprachroboter, Chatbots und Virtuelle Assistenten zu den Einsatzszenarien für KI.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich Finanzdienstleister einerseits bereits heute mit KI beschäftigen (müssen), andererseits das Verständnis für KI und die einhergehenden Nutzenpotenziale am Frontend und/oder im Backend noch zu vertiefen ist. Techniken und Methoden, die unter dem Stichwort "Künstliche Intelligenz" gesammelt sind, erfordern dabei eine intensive Betrachtung und Bewertung im Hinblick auf ihren Einsatz.
(ibi research an der Universität Regensburg: ra)

eingetragen: 26.01.18
Home & Newsletterlauf: 09.03.18

ibi research: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

  • Rote Linien für die zukünftige Nutzung von KI

    Laut einer aktuellen Studie von NTT Data droht eine Verantwortungslücke die durch KI möglich gewordenen Fortschritte zu untergraben. Mehr als 80 Prozent der Führungskräfte räumen ein, dass Führungsfähigkeiten, Governance und die Bereitschaft der Mitarbeitenden nicht mit den Fortschritten der KI mithalten können. Das gefährdet Investitionen, Sicherheit und das Vertrauen der Öffentlichkeit.

  • Europas Sanktionslandschaft

    Die Durchsetzung der europaweiten Datenschutz-Gesetzgebung hat einen neuen Höchststand erreicht: Erstmals überschreiten die öffentlich bekannten Bußgelder in Europa die Marke von fünf Milliarden Euro. Seit Inkrafttreten der General Data Protection Regulation (GDPR) im Mai 2018 wurden bis März 2025 insgesamt rund 5,65 Milliarden Euro an Strafen verhängt - ein Plus von 1,17 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Diese Rekordsumme spiegelt wider, wie stark sich die europäische Sanktionspraxis in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

  • Absicherung unternehmerischer Entscheidungen

    Die zunehmende Regulierungsdichte mit immer neuen Vorschriften erschwert Vorständen und Aufsichtsräten die rechtliche Einschätzung unternehmerischer Entscheidungen und bremst unternehmerisches Handeln. Das Deutsche Aktieninstitut und die Anwaltskanzlei Gleiss Lutz haben die Studie "Absicherung unternehmerischer Entscheidungen - Entscheidungsfindung in unsicheren Zeiten" veröffentlicht.

  • Herausforderung: Datenschutz & geteilte Geräte

    Die Digitalisierung schreitet in der Transport- und Logistikbranche stetig voran und macht Prozesse innerhalb der Lieferkette immer transparenter und damit nachvollziehbarer. So kam die jüngste Studie "Digitale Innovationen: Was die Transport- und Logistikbranche jetzt braucht" von SOTI zu dem Ergebnis, dass sich 80 Prozent (weltweit 78 Prozent) der deutschen Arbeitnehmenden im T&L-Bereich durch die technische Nachverfolgbarkeit von Waren, für die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit Verantwortung tragen, sicherer fühlen. Gleichzeitig empfinden jedoch 61 Prozent das Tracking dienstlicher Geräte als Eingriff in ihre Privatsphäre (weltweit 55 Prozent).

Bitkom: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen