Die größten Compliance-Risiken im Unternehmen


Untersuchung: Konzerne sehen Korruption als größtes Compliance-Risiko
Im kleinen Maßstab herrscht bei vielen Mitarbeitern Unsicherheit, wo die Grenze zwischen einer noch gerade zulässigen Aufmerksamkeit und einer Bestechung verläuft


(18.02.09) - Die Bekämpfung von Korruption und die Einhaltung entsprechender Gesetze und Richtlinien durch ihre Mitarbeiter haben internationale Konzerne ganz oben auf ihrer Agenda für eine gute Compliance und saubere Unternehmensführung. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung durch das Beratungs- und Service-Unternehmen für Compliance und Unternehmensethik, Integrity Interactive.

"Korruption ist nicht nur ein Verstoß gegen Gesetze und einen fairen Wettbewerb. Sie beschädigt auch massiv das Ansehen des eigenen Unternehmens bei Kunden und Geschäftspartnern", erklärt Dr. Markus Maier, Geschäftsführer Deutschland von Integrity Interactive. "Skandale wie in der jüngsten Vergangenheit haben offenbar die Aufmerksamkeit vieler Manager noch stärker auf das Thema Korruption gelenkt. Wie schwer sich viele Unternehmen allerdings noch damit tun, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, zeigt zum Beispiel auch die Affäre um die Deutsche Bahn."

Im kleinen Maßstab herrscht bei vielen Mitarbeitern Unsicherheit, wo die Grenze zwischen einer noch gerade zulässigen Aufmerksamkeit und einer Bestechung verläuft. Am besten sollte gar nicht erst der Verdacht entstehen, dass zum Beispiel ein Kunde mit einem Geschenk in seinen geschäftlichen Entscheidungen beeinflusst werden soll. "Sinnvoll ist es, dass Unternehmen selbst klare Richtlinien aufstellen, bis zu welchem Wert die Mitarbeiter Geschenke und Einladungen annehmen dürfen. Ebenso ist Transparenz hilfreich, indem zum Beispiel alle Geschenke ab einem gewissen Wert der Bereichs- oder Geschäftsleitung gemeldet werden", sagt Dr. Maier.

So rangiert an zweiter Stelle der Top-Risiken in der Compliance-Agenda großer Unternehmen "Interessenkonflikte / Zuwendungen" im Kontakt mit Lieferanten und Abnehmern. Die Lieferantenkette ist, wie die Untersuchung bei mehr als 300 Unternehmen weltweit zeigt, stärker im Blickpunkt der Compliance-Verantwortlichen als noch in den Vorjahren. Immer mehr Unternehmen kümmern sich intensiver um das Management ihrer Supply Chain und achten darauf, dass bei den Zulieferern die gleichen oder zumindest ähnliche Standards gelten wie im eigenen Haus.

Das spiegelt sich auch darin, dass das Thema "Produktsicherheit und -zuverlässigkeit" in der weltweiten Prioritätenliste auf Rang 6 vorgerückt ist, bei den Unternehmen in Europa sogar auf Rang 2. Dr. Maier sagt hierzu: "Hier geht es um Verlässlichkeit und Vertrauen. Compliance-Verstöße in der Zuliefererkette können gravierende Folgen für das eigene Unternehmen haben." Rückrufe von minderwertigen oder fehlerhaften Produkten, sei es wie im Fall des Spielzeugherstellers Mattel aus China oder aus anderen Ländern, sind nicht nur teuer, sondern können ebenfalls die Reputation eines Unternehmens dauerhaft schädigen.

Verstöße gegen fairen Wettbewerb (Kartellabsprachen) sowie gegen Datenschutz und korrektes Berichtswesen stehen ebenfalls weit oben auf der "Sorgen-Liste" der Unternehmen. Die komplette Top12-Liste der Compliance sieht wie folgt aus:
1. Korruption / Bestechlichkeit
2. Interessenkonflikte und Zuwendungen
3. Kartellverstöße
4. Gegenseitiger Respekt
5. Berichtswesen und Datenmanagement
6. Produktsicherheit und –zuverlässigkeit
7. Achtung der Privatsphäre (von Mitarbeitern)
8. Richtiger Umgang mit Computer(daten)
9. Exportkontrollen
10. Achtsame Kommunikation
11. Umgang mit Betriebsinterna / Informationssicherheit
12. Finanzielle Integrität
(Integrity Interactive: ra)



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