Vorsicht: Das Internet hat ein langes Gedächtnis


Ergebnisse einer Umfrage zur Online-Reputation: Weniger als die Hälfte der Nutzer denken über die Folgen ihres Verhaltens im Web nach
Das "digitale Entblößen" scheint weit verbreitet: Langfristige Auswirkungen werden unterschätzt


(03.02.12) - Weniger als die Hälfte der Internetnutzer bedenken die langfristigen Folgen ihrer Web-Aktivitäten auf die Reputation einer Person. Bereits 16 Prozent der deutschen Nutzer geben an, dass sie negative Konsequenzen durch das Verhalten anderer im Web erfahren haben. Dies zeigt eine Umfrage im Auftrag von Microsoft anlässlich des am 28. Januar stattfindenden Europäischen Datenschutztags. Mit Tipps und Anleitungen für die Verwaltung von Online-Profilen hilft Microsoft Internet-Nutzern ihre Online-Reputation besser zu schützen.

Während die meisten deutschen Internetnutzer (95 Prozent) angeben, mehrere Vorkehrungen zu ergreifen, um ihre Online-Profile zu verwalten, berücksichtigen lediglich 49 Prozent der Erwachsenen und 39 Prozent der Kinder und Jugendlichen die langfristigen Auswirkungen ihrer Web-Aktivitäten auf die Online-Reputation. Für eine von Microsoft beauftragte Studie zur Online-Reputation wurden 5000 Internetnutzer aus Deutschland, Irland, Spanien, Kanada und den USA befragt. Die Studie zeigt die unterschiedlichen Online-Verhaltensweisen und -Gewohnheiten von Internetnutzern und untersucht die daraus resultierenden allgemeinen Auswirkungen auf Online-Profile und das Image einer Person im Web.

"Kein vernünftiger Mensch würde nackt auf den Marktplatz gehen, das 'digitale Entblößen' aber scheint weit verbreitet zu sein und die Folgen
oftmals unterschätzt, das zeigen auch die Ergebnisse der Microsoft-Studie", sagt Dr. Jo Groebel, Direktor des Deutschen Digital Instituts. "Soziale Netzwerke und andere digitale Plattformen werden zu einem der bestimmenden Faktoren für die Eindrucksbildung über Menschen. Sehr häufig entstehen Urteile über andere nicht mehr in der persönlichen Umgebung, sondern durch die Informationssuche im Netz. Solche Eindrücke können weitreichende Folgen für die berufliche und private Zukunft haben. Daher ist es umso wichtiger, dass die Nutzer sich darüber klar werden, dass nicht nur einzelne Informationen, sondern auch die Kombination aus Spuren, die im Netz hinterlassen werden, zur gesamten Eindrucksbildung beitragen. Hier besteht ein enormer Aufklärungsbedarf."

Ob E-Mails und Kommentare, das Klicken sogenannter "like"- und "retweet"-Buttons, das Hochladen von Fotos oder online einkaufen, alle Handlungen eines Nutzers im Internet wirken sich auf seine Online-Reputation aus. Zwar ist den Internet-Nutzern die Bedeutung der Online-Reputation bekannt, jedoch benötigen viele von ihnen Hilfe bei der Kontrolle und Management ihrer digitalen Profile. "Die Menschen wollen leicht verständliche Privatsphäre-Optionen", sagt Ralph Haupter, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland. "Microsoft setzt sich daher für bessere Aufklärung über Risiken im Internet und die Stärkung der Eigenverantwortung der Nutzer ein. Viele Gesetzmäßigkeiten, Regeln und Denkweisen der analogen Welt gelten nicht mehr in der digitalen Zeit, neue Technologien verändern unseren Alltag und unsere Kommunikation grundlegend", erklärt Haupter. "Im Sinne einer Corporate Technical Responsibility übernehmen wir daher die besondere Verantwortung, die wir als IT-Unternehmen für die gesellschaftlichen Folgen unserer Innovationen haben."

Folgende fünf Tipps können helfen den digitalen Fußabdruck zu kontrollieren und eine positive Online-Reputation beizubehalten:

• Bleiben Sie wachsam und prüfen Sie von Zeit zu Zeit Ihr digitales Profil
>> Suchen sie nach allen Variationen Ihres Namens in bekannten Suchmaschinen und bewerten Sie, ob die Ergebnisse das widerspiegeln, was Sie mit der Welt – z.B. mit aktuellen oder zukünftigen Arbeitgebern, Kollegen, Freunden und Familienmitgliedern – teilen möchten.
>> Umfrageergebnisse zeigen, dass 37 Prozent der Erwachsenen das nur selten oder nie tun.

• Wägen Sie die Trennung von beruflichen und persönlichen Profile ab
>> Wenn Sie auf Job-Suche sind, sich für eine Hochschule bewerben, auf der Suche nach einer neuen Versicherung oder Kreditanstalt sind, sollten Sie bedenken, dass Ihr Online-Profil ein bestimmender Faktor für die Einstellung oder Bewertung Ihrer Person werden kann.
>> Achten Sie darauf, verschiedene E-Mail-Adressen, Pseudonyme, verweisende Blogs und Websites für jedes Profil zu verwenden und vermeiden Sie Querverweise zu persönlichen Websites.
>> 57 Prozent der Erwachsenen denken über Maßnahmen nach, um ihre Arbeit und Ihr persönliches Profil privat zu halten; 17 Prozent der Menschen haben jedoch Informationen online freigegeben, die privat bleiben sollten. Die meisten allgemein freigegebenen Informationen betreffen das Privatleben (56 Prozent) und persönliche Fotos (38 Prozent).

• Passen Sie Ihre Privatsphäre-Einstellungen an
>> Im Internet Explorer 9 oder anderen Web-Browsern und auf Social-Networking-Websites, persönlichen Blogs und anderen Orten, wo Sie persönliche Daten pflegen, sollten Sie die Privatsphäre-Einstellungen nutzen, um zu verwalten, wer Ihre Daten sehen, nach Ihnen suchen sowie Ihre Beiträge kommentieren kann und wie Sie unerwünschte Zugriffe blockieren können.
>> Laut der Microsoft Online-Reputation-Studie, verwenden 49 Prozent der Erwachsenen keine Privatsphäre-Einstellungen auf Social-Networking-Websites.

• Bedenken Sie mögliche Folgen, bevor Sie Informationen teilen
>> Überlegen Sie besonders welche privaten Fotos und Videos sie posten, mit wem Sie Informationen teilen und wie sich die Inhalte auf Ihren Ruf auswirken können. Reden Sie mit Freunden und Ihrer Familie über das, was sie posten möchten und was Sie lieber nicht im Internet teilen wollen. Bitten Sie andere gegebenenfalls unerwünschte Inhalte zu löschen.
>> 16 Prozent der deutschen Internetnutzer haben durch die Online-Aktivitäten von anderen negative Konsequenzen erfahren. Davon geben 37 Prozent an, dass Ihnen der Job gekündigt wurde, 31 Prozent haben ihre Krankenversicherung verloren, 28 Prozent haben einen Job nicht bekommen und 15 Prozent wurde ein Kredit nicht gewährt.

• Seien Sie ein guter digitaler Bürger
>> Das Web hat ein langes Gedächtnis. Verhalten Sie sich höflich und mit Respekt anderen gegenüber.
(Microsoft: ra)

Microsoft: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Viele Schulen regeln den KI-Einsatz nicht

    Um schneller einen Aufsatz zu schreiben, die Antwort im Unterricht nachzuschlagen oder Ideen für das Kunstprojekt zu sammeln - Künstliche Intelligenz ist längst auch in vielen deutschen Klassenzimmern angekommen. Allerdings hat nicht einmal jede vierte Schule zentral geregelt, was dabei erlaubt und was verboten ist. Lediglich an 23 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es zentrale KI-Regeln, die für die ganze Schule gelten.

  • Ein Fünftel wurde im Job zu KI geschult

    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Mindestens ein Datenschutzvorfall

    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

  • Überwachung und Compliance stets im Fokus

    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

  • Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden

    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen