Personalkostenplanung/-controlling immer wichtiger


Wirtschaftskrise: Studie belegt steigenden Kostendruck in den Personalabteilungen des deutschen Mittelstands
"s+p Trendindex Personalarbeit": Über ein Drittel der Unternehmen plant Umstrukturierungen und Personalfreisetzungen in 2009


(05.06.09) - Angesichts der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise geraten die deutschen Unternehmen bezüglich ihrer Personalkosten immer mehr in Zugzwang. Dies belegt die aktuelle Umfrage der s+p Software und Consulting AG, Anbieter von professionellen Softwarelösungen für das Personalmanagement mittelständischer Unternehmen, unter mehr als 350 deutschen Personalverantwortlichen. Vor allem die Problematik der Umstrukturierung und Personalfreisetzung gewinnt zunehmend an Dynamik.

Weit mehr als ein Drittel der deutschen Unternehmen (39 Prozent) bestätigten die steigende Bedeutung dieser Themen. Zum Vergleich: Im Januar 2009 gaben beim ersten Teil der Studie noch 35 Prozent der befragten Mittelständler an, für das laufende Jahr betriebliche Veränderungen oder Entlassungen zu planen.

Gleichzeitig rückt das Thema "Personalbeschaffung & Recruiting" weiter in den Hintergrund: Gaben Anfang des Jahres noch 27 Prozent der Befragten an, dieses Thema zukünftig eher zu vernachlässigen, sind es mittlerweile schon 35 Prozent. Weiterhin wichtig bleibt der Themenkomplex "Personalkostenplanung und Personalcontrolling". Mehr als die Hälfte der Personalentscheider (57 Prozent) messen diesem Thema 2009 eine hohe Bedeutung zu und wollen mit mehr Personalkostenplanung der Krise trotzen.

Bedeutung von Personalentwicklung und Mitarbeiterbindung sinkt
Auch die Investitionen in die eigenen Mitarbeiter werden zukünftig wegen des Kostendrucks der Personalabteilungen geringer ausfallen. Immerhin gab fast jedes achte Unternehmen (12 Prozent) an, dass die Bedeutung von Personalentwicklung und Weiterbildung in 2009 sinken werde. Diese Zahl hat sich im Vergleich zum Januar verdoppelt (sechs Prozent). Ebenfalls sinken wird die Wichtigkeit von Systemen zur Mitarbeiterbindung: Maßen Anfang des Jahres noch 37 Prozent der Betriebe diesem Thema eine steigende Relevanz zu, ist dies aktuell nur noch bei knapp einem Viertel (24 Prozent) der Fall.

"Die Ergebnisse unserer aktuellen Umfrage zeigen, dass die weltweite Wirtschaftskrise immer stärker in den deutschen Mittelstand durchschlägt und sich die Unternehmen der Auswirkungen immer deutlicher bewusst werden. Dabei ziehen Firmen zunehmend auch Einsparungen bei den Personalkosten in Betracht", erläutert Matthias Schneider, Vorstandsvorsitzender der s+p Software und Consulting AG in Leipzig. "Im Gegensatz zum Jahresbeginn wird deshalb nun neben einer strikten Personalkostenplanung vor allem auch über Umstrukturierungs- und Freisetzungsmaßnahmen diskutiert, und auch an der Weiterbildung und Entwicklung der Mitarbeiter wird vielerorts gespart."

Doch gerade in wirtschaftlich kritischen Zeiten sollten Unternehmen nicht allein auf die Kostenbremse treten: "Weitsicht ist gefragt. Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels sollten Betriebe ihre Personalkosten nicht durch radikale Einsparungen bei den vorhandenen personellen Ressourcen reduzieren. Denn Investitionen in die Potenziale der Mitarbeiter können langfristig einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten und somit auch die Auswirkungen einer Krise beeinflussen", so Schneider. "Vielmehr sollten Personalentscheider nach intelligenten und effizienten Mitteln suchen, um den Kostendruck jetzt abzufedern und langfristig gestärkt aus der Krise hervorzugehen."

Flexibilität und Sicherheit
Die Umfrage ergab auch: Die Mehrheit aller befragten Firmen befasst sich vermehrt mit der Flexibilisierung der Arbeit. So wird in knapp zwei Dritteln der Personalabteilungen (64 Prozent) bereits über den künftigen Einsatz flexibler Arbeitszeitmodelle und Arbeitszeitkonten diskutiert. Auch hier ist die Tendenz stark steigend im Vergleich zu 49 Prozent noch im Januar. In punkto Vergütungssysteme setzen die Personaler mittlerweile eher auf Planungssicherheit. Nur noch 29 Prozent gaben an, mehr über variable Systeme nachzudenken. Zu Jahresbeginn waren es noch 40 Prozent.

An der zweiten Online-Umfrage zum "s+p Trendindex Personalarbeit - Welche Themen bewegen Ihre Personalarbeit 2009?” beteiligten sich zwischen dem 01.04. und 24.04.2009 über 352 Unternehmen aus Deutschland. Befragt wurden vornehmend Unternehmen des gehobenen Mittelstandes mit mehr als 100 Mitarbeitern. 37 Prozent der Befragten gaben an, die Personalleitung in ihrem Unternehmen inne zu haben, 47 Prozent waren Mitarbeiter von Personalabteilungen oder Personalreferenten, neun Prozent Geschäftsführer und sieben Prozent der Befragten kamen aus anderen Bereichen. Mit rund 33 Prozent war der Anteil der Befragten im Dienstleistungsbereich am stärksten vertreten, gefolgt vom Handel (12 Prozent), der Metallverarbeitenden Industrie (8 Prozent), dem Baugewerbe (6 Prozent) sowie der Elektro-Industrie (5 Prozent). (s+p Software und Consulting: ra)



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