Schwache Umsetzung der IT-Risikostrategie
IT Risk Management Report: 23 Prozent der CIOs stufen die Compliance mit Richtlinien und Regularien als besonders kritisch ein
Mehrheit der Unternehmen zeigen Schwächen in der Prozess-Steuerung - Risikopotenzial innerhalb der IT-Abteilungen wird unterschiedlich eingeschätzt
(12.02.07) - 60 Prozent der Unternehmen erwarten innerhalb eines Jahres einen größeren IT-Störfall mit kritischen Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse. Das zeigt der erste "Symantec IT Risk Management Report". Basis ist eine weltweite Umfrage bei IT-Verantwortlichen von 538 Unternehmen aus 37 Industrie-Segmenten. Der Report soll ein ausführlicher Leitfaden für Unternehmen sein, die sich intensiver mit dem Thema IT-Risiken beschäftigen möchten. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass das Thema IT-Risikomanagement oft noch recht vernachlässigt behandelt wird.
Unternehmen erwarten sicherheitsrelevante IT-Ereignisse
Die Mehrheit der befragten Unternehmen befürchtet, dass sich sicherheitsrelevante Ereignisse oder Verstöße gegen Compliance-Richtlinien massiv auf ihre Geschäftstätigkeiten auswirken werden. 66 Prozent der Unternehmen erwarten mindestens einen großen Verstoß gegen Richtlinien alle fünf Jahre. Zusätzlich rechnen 58 Prozent mindestens alle fünf Jahre mit einem größeren Datenverlust durch Ausfälle im Rechenzentrum, Datenmanipulation oder Lücken im Sicherheitssystem.
Prozess-Steuerung hinkt der Technologie-Steuerung hinterher
Für ein effektives IT-Risikomanagement ist neben Fachwissen eine Investition in die Prozess- und Technologie-Steuerung zwingend notwendig. Die Studienergebnisse zeigen, dass die meisten Unternehmen ihre Stärken eher in der Technologie-Steuerung sehen, als in der Prozess-Steuerung. 68 Prozent der Befragten stuften Authentifizierungs-, Autorisierungs- und Zugangs-Management als die effizientesten Module der Prozess-Steuerung in ihren Unternehmen ein. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse des Reports, dass die Mehrzahl der Unternehmen die Identifizierung, Klassifizierung und Verwaltung innerhalb ihrer IT-Infrastruktur noch vernachlässigt - diese Differenzierung ist aber zwingend notwendig, um das IT-Risiko für geschäftsrelevante Prozesse zu minimieren. Nur 38 Prozent der Unternehmen sind der Meinung, dass sie in dem Bereich schon sehr effizient vorgehen.
Unterschiedliche Einschätzung des Risikopotenzials
Einer der Gründe für die schwache Umsetzung einer effektiven IT-Risikostrategie liegt in der unterschiedlichen Einschätzung des Risikopotenzials. So stufen selbst innerhalb der IT-Abteilungen die Mitarbeiter die Risiken unterschiedlich ein. Als Beispiel: Während 8 Prozent der CIOs die Geschäftsprozesse als kritisch für das IT-Risiko ansehen, haben sie bei den IT-Leitern mit 22 Prozent einen viel höheren Stellenwert. Dafür stufen 23 Prozent der CIOs die Konformität mit Richtlinien und Regularien (Compliance) als besonders kritisch ein, aber nur 16 Prozent der IT-Leiter teilen diesen Gedanken. Diese differenzierte Sichtweise innerhalb der IT-Abteilungen kann sogar einen eigenen Risikofaktor für die übergeordneten Geschäftsprozesse darstellen. Denn im Ergebnis können Steuerungsprozesse nicht gezielt eingesetzt, Ressourcen nicht genutzt und kein effektives IT-Risikomanagement betrieben werden.
Ganzheitlicher Ansatz minimiert IT-Ereignisse
Der IT Risk Management Report beschreibt in fünf Schritten, wie eine erfolgreiche IT-Risikostrategie im Unternehmen implementiert werden kann. Unter anderem gehören dazu die Entwicklung eines ganzheitlichen Ansatzes, die Priorisierung und Quantifizierung des Risikopotenzials sowie die kontinuierliche Messung der Effektivität. Gerade 25 Prozent der befragten Unternehmen verfolgen diesen Ansatz bereits effizient und verfügen unter anderem über umfassende Steuerungs- und Messmethoden - auch für Prozesse. Diese "Best-in-Class" Unternehmen verfügen über vielschichtigere Risiko-Ebenen, haben allerdings weniger IT-Störfälle zu vermelden. Der ganzheitliche Steuerungsansatz steigert die Effektivität der IT und reduziert gleichzeitig das Risikopotenzial. (Symantec: ra)
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