Unternehmensrichtlinien beim Reiseprozess


"Geschäftsreise Benchmark Deutschland": Geschäftsreisende nehmen Überschreitung des Reisebudgets nur eingeschränkt wahr
Controlling identifiziert 37 Prozent Budgetüberschreitung der Flugkosten, während Geschäftsreisende von nur zehn Prozent ausgehen

(18.08.14) - Die Studie des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens techconsult, "Geschäftsreise Benchmark Deutschland", hat sich zum Ziel gesetzt, einen detaillierten Blick auf Geschäftsreisen und auf den damit verbundenen Reisemanagementprozess in Unternehmen ab 500 Mitarbeitern zu werfen. Hierfür wurden in einer Breitenbefragung über 250 Unternehmen dazu befragt, wie sie die Performance ihres Geschäftsreisemanagements einschätzen – von der Reiseplanung über die Buchung bis hin zur Reisekostenabrechnung.

Die Studie, die im Auftrag von Concur durchgeführt wurde, zeigt deutlich, dass Geschäftsreisende den Reisekostenmanagementprozess anders einschätzen als das Controlling.

Die Hauptergebnisse auf einen Blick:

>> Das Controlling verzeichnet hinsichtlich der Flugkosten eine Budgetüberschreitung von 37 Prozent, während Geschäftsreisende von nur zehn Prozent ausgehen.

>> In Bezug auf die Bahnkosten gibt das Controlling eine Überschreitung von 14 Prozent an, während die Geschäftsreisenden nur von sieben Prozent ausgehen.

>> Die Überschreitung der PKW-Kosten beziffert das Controlling mit 16 Prozent und die Geschäftsreisenden mit zehn Prozent.
>> Bei den Überschreitungen der Übernachtungskosten gibt das Controlling 16 Prozent an, während die Geschäftsreisenden von zwölf Prozent ausgehen.

>> Die Frage, ob es Unternehmensrichtlinien beim Reiseprozess gäbe, bejahen 80 Prozent des Controllings und sogar 88 Prozent der Geschäftsreisenden.

Die Studie beweist: Für die Planung des zukünftigen Reisekostenbudgets ist es notwendig, Überschreitungen der kalkulierten Kosten zu dokumentieren. Diese Größen relativieren auch die wahrgenommene Performance im gesamten Reisemanagement. Die Überschreitungen kalkulierter Kosten sollten auch in die Planung zukünftiger Reisebudgets einfließen und durch geeignete Gegenmaßnahmen begrenzt werden. Der Geschäftsreise Benchmark Deutschland 2014 zeigt aus Sicht des Controllings und der Geschäftsreisenden in Bezug auf die Reisekostenüberschreitung ein klares Bild: Beide Befragungsgruppen sehen deutliche Kostenüberschreitungen, die durch Unternehmensrichtlinien und Compliance-Regelungen eigentlich reduziert oder komplett verhindert werden sollten.

Der Grund für die Kostenüberschreitungen liegt wahrscheinlich darin, dass vorhandene Richtlinien möglicherweise schlecht kommuniziert werden oder einfach zu komplex in ihrer Handhabung sind. Dass die Geschäftsreisenden die Überschreitungen deutlich niedriger beziffern, kann für mangelndes Bewusstsein oder mangelnde Sensibilität für die abgefragten Kostenpunkte stehen. Interessant dagegen ist die Tatsache, dass über 80 Prozent der befragten Unternehmen generell Richtlinien für Geschäftsreisen eingeführt haben und entsprechend auch versuchen, diese ihren Mitarbeitern zu vermitteln. Überraschenderweise geben Geschäftsreisende (88 Prozent) sogar öfter als die Controller (80 Prozent) an, dass im Unternehmen spezielle Reiserichtlinien vorhanden sind. Die Wahrnehmung von mehr Richtlinien resultiert vor allem aus der Tatsache, dass die Geschäftsreisenden deutlich häufiger einen Genehmigungsprozess vor Antritt der Reise durchlaufen, der vom Controlling offensichtlich weniger berücksichtigt wird.

Laut Max Schulze, Analyst vom durchführenden Marktforschungsinstitut techconsult, müssen klare Strukturen hinsichtlich der Transparenz und Umsetzung der Unternehmensrichtlinien in Bezug auf das Reisemanagement geschaffen werden. "Die Aufstellung von Reisekostenrichtlinien ist die Basis, um langfristig effizient und nachhaltig Reisemanagementprozesse umzusetzen. Am Anfang sollte eine Prozesskostenaufstellung stehen, die genau aufdeckt, welche Reiseprozesse elementare Kosten für die Unternehmen verursachen. Unsere Studienergebnisse zeigen hier ganz deutlich, dass Flug- und Übernachtungskosten bisher nicht effizient genug verwaltet werden."

Die Aufdeckung solcher Kostentreiber sei den meisten Unternehmen jedoch gar nicht bewusst, wodurch keine zielgerichteten Richtlinien herausgegeben werden könnten und die Sensibilität sowohl bei den Geschäftsreisenden als auch im Controlling zu kurz käme. Läge jedoch eine detaillierte Identifizierung solcher Einsparungspotenziale vor, könnten entsprechende Gegenmaßnahmen analysiert, beschlossen und in Form von Richtlinien festgesetzt werden. Nachfolgend müssten konkrete Maßnahmen, zum Beispiel der Abschluss von Rahmenverträgen mit geeigneten Anbietern, umgesetzt werden. Abschließend sollten die neuen Reiseprozesse mit softwaregestützten Lösungen realisiert werden, um das Reisemanagement auf transparente und vor allem zentrale Füße zu stellen.

Nach Ergebnissen der Geschäftsreise Benchmark Deutschland 2014 Studie erwarten 90 Prozent aller Befragten, Geschäftsreisende ebenso wie das Controlling, von der Einführung einer umfassenden softwaregestützten Reisemanagementlösung, dass der gesamte Reisemanagementprozess deutlich verbessert werden kann und so dem Ziel näher kommt, nicht nur die Geschäftsreisenden, sondern vielmehr alle Prozessbeteiligten bei ihren Kernaufgaben zu unterstützen.

Über die Studie: Studienrahmen und Details zur Erhebung
In der Studie wurden Unternehmen befragt, die Reisemanagement Tools nutzen bzw. zukünftig einsetzen möchten. Erfasst wurden die Branchen Industrie, Dienstleitung, Handel, Öffentliche Verwaltungen und Non-Profit-Unternehmen, Banken und Versicherungen, Telekommunikation, Energie- und Wasserversorgung und Beratung ab 500 Mitarbeitern. Ansprechpartner waren über 268 Business- und IT- Verantwortliche sowie Abteilungsleiter und Mitarbeiter, die an der Studie teilgenommen haben.

Auf Basis der Selbsteinschätzungen der Teilnehmer der Studie wurden drei Indizes gebildet: Der Geschäftsreise Benchmark Index, der die Gesamtperformance des Reisemanagements hinsichtlich der Relevanz und Umsetzung widerspiegelt, der Indexwert für die Software-Unterstützung im Reisemanagement und der Indexwert für die Messung des Reisekostenmanagementerfolges.
(techconsult: ra)

techconsult: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Viele Schulen regeln den KI-Einsatz nicht

    Um schneller einen Aufsatz zu schreiben, die Antwort im Unterricht nachzuschlagen oder Ideen für das Kunstprojekt zu sammeln - Künstliche Intelligenz ist längst auch in vielen deutschen Klassenzimmern angekommen. Allerdings hat nicht einmal jede vierte Schule zentral geregelt, was dabei erlaubt und was verboten ist. Lediglich an 23 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es zentrale KI-Regeln, die für die ganze Schule gelten.

  • Ein Fünftel wurde im Job zu KI geschult

    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Mindestens ein Datenschutzvorfall

    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

  • Überwachung und Compliance stets im Fokus

    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

  • Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden

    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen