ESG-Regulatorik und Audit-Universum


Environmental, Social, Governance (ESG) aus Prüfersicht - Eine Annährung
ESG-Reportingpflichten und die strategische Auswirkung von ESG-Themen auf das Geschäftsmodell sind zwei Seiten derselben Medaille, und beide sind als Prüfungsgegenstand relevant



Ralf Herold

ESG-Risiken sind als wesentliche Risiken gemäß IIA Standard 2010 im Audit-Universum angemessen zu berücksichtigen. Dabei steigt die Bedeutung der ESG-Regulatorik rasant. Zu berücksichtigen sind zunehmende Berichtspflichten und Sanktionen für Unternehmen. Alle Assurance-liefernden Prüfinstitutionen stehen methodisch vor der gleichen Frage: Wie prüft man effektiv den Themen- und Risikokomplex unter Berücksichtigung des relevanten Regelwerks, einer akzeptierten Messmetrik, der Qualität und Angemessenheit der Berichterstattung im Unternehmen und der strategischen Dimension von ESG für das jeweilige Geschäftsmodell? Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich der nachfolgende Artikel.

ESG steht für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (gute Unternehmensführung). ESG-Themen sind für Wirtschaft, Politik und die Zivilgesellschaft nicht grundlegend neu. Spätestens mit den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen (1976), der ILO-Grundsatzerklärung (1977) und dem UN Global Compact (2000) wurden faktisch die Grundlagen für ein nachhaltiges ESG-konformes Wirtschaften kodifiziert. Sie wurden in den Folgejahren sukzessive, zum Beispiel durch das Pariser Klimaschutzabkommen (2015), erweitert. Neu ist die zeitliche Häufung neuer ESG-Themen und deren existenziell kritischen – da kumulierten – Auswirkungen für die Menschheit.

Im Sog dieses öffentlichen und medialen Diskurses steigt die gesellschaftliche Wahrnehmung für Themen wie Klimawandel, CO -Reduktion, Atom- und / oder Kohleausstieg, regenerative Energien, Wasser-, Boden- und Abfallmanagement, Plastikmüll und Recyclingwirtschaft dynamisch an und unterstreicht so die nachhaltige Relevanz von ESG-Themen und -Zielen. Korrespondierend steigt der Druck auf die politischen Entscheidungsträger, diese Risiken durch staatliche Regulierung einer nachhaltigen Lösung zuzuführen.


Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 4, 2022, Seite 232 bis 237) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.


Zeitschrift Interne Revision - Fachzeitschrift für Wissenschaft und Praxis

Hier geht's zur Kurzbeschreibung der Zeitschrift

Hier geht's zum Probe-Abo
Hier geht's zum Normal-Abo

Hier geht's zum pdf-Bestellformular (Normal-Abo) [21 KB]
Hier geht's zum pdf-Bestellformular (Probe-Abo) [20 KB]

Hier geht's zum Word-Bestellformular (Normal-Abo) [45 KB]
Hier geht's zum Word-Bestellformular (Probe-Abo) [40 KB]


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Im Überblick

Zeitschrift Interne Revision (ZIR)

  • Ausbau einer Kreislaufwirtschaft

    Kunststoffe sind gleichzeitig versatile und essenzielle Materialien für die moderne Wirtschaft und Mittelpunkt einer intensiven Diskussion um Umwelt- und Treibhausgaseffekte. Der von der EU forcierte Ausbau einer Kreislaufwirtschaft stellt einen Lösungsansatz dar, wertschaffende Kunststoffanwendungen bereitzustellen und dabei negative Umweltauswirkungen zu vermeiden.

  • Messen, was oft nicht messbar scheint

    Die Leistung einer Internen Revision zu messen, erscheint schon aufgrund der besonderen Tätigkeit von Revisorinnen und Revisoren schwierig. Hinzu kommt, dass Revisionsaufträge ganz verschiedene Zielrichtungen haben: Von der Überprüfung der Ordnungsmäßigkeit über das Aufzeigen von Sicherheitslücken, der Effizienzuntersuchung von Prozessen bis hin zur Beschäftigung mit der Wirksamkeit von Managementprozessen kann die Leistung einer Internen Revision aus ganz verschiedenen Wertbeiträgen bestehen. Wie sind diese zu messen?

  • Dem Begriff der Nachhaltigkeit auf der Spur

    Kaum ein Wort wird derzeit so gern und inflationär verwendet wie der Begriff der Nachhaltigkeit. Es scheint das Zauberwort für jeden Lebensbereich zu sein - von der Ernährung über den Tourismus bis zur Wirtschaft, von der Kleidung über die Landwirtschaft bis zu Geldanlagen.

  • Neue Aufgaben für die Interne Revision?

    Nach langer Verzögerung ist im Juli 2023 auch in Deutschland die sogenannte EU-Whistleblower-Richtlinie in Gestalt des Hinweisgeberschutzgesetzes (HinSchG) in nationales Recht umgesetzt worden. Die nach diesem Gesetz behörden- und unternehmensintern einzurichtenden Meldestellen wurden nicht selten in die Zuständigkeit der Internen Revisionen angesiedelt. Diese zusätzliche Aufgabe kann sich zulasten der Jahresprüfkapazität auswirken und mit erheblichem Mehraufwand verbunden sein, zumal auf Meldungen nach dem HinSchG in der Regel interne Prüfungen folgen dürften.

  • Ausbildung von Revisorinnen und Revisoren

    Das Bildungswesen gilt als wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von Humankapital und die Ausbildung von Fachkräften. Durch Bildungssysteme werden grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten zum kritischen Denken und technische Fertigkeiten vermittelt, die für die Arbeit in der modernen Berufswelt unerlässlich sind. Investitionen in Bildung, sei es durch akademische Einrichtungen oder Berufsausbildungsprogramme, vermitteln das notwendige Fachwissen, um komplexe Herausforderungen zu bewältigen

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen