Warum ISO? Warum dieser Standard?


ISO 37001-Compliance: Anforderungskatalog und Guidance für das Unternehmens-CMS zur Bestechungsprävention
Die ISO dient als internationale Nichtregierungsorganisation unter anderem durch den Abbau von Handelshemmnissen primär der Förderung des internationalen Handels und steht daher nicht nur örtlich der Welthandelsorganisation in Genf nahe



Von Dr. Christian Schefold

Schon beim Erscheinen des ersten Compliance-Standards der International Organization for Standardization (ISO), dem Standard 19600 "Compliance Management Systems – Guidelines" war bekannt, dass ein weiterer Standard zur Korruptionsprävention in Vorbereitung war. Dieser ISO-Standard 37001 "Anti-bribery Management Systems – Requirements with Guidance for Use" ist am 15. Oktober 2016 – gut zwei Jahre nach dem ISO-Erstwerk – erschienen. Dieser Beitrag will eine zusammenfassende Darstellung, Analyse wie auch Einschätzung über seine möglichen Auswirkungen vermitteln. Wie dieser ISO-Standard – der im Unterschied zu ISO 19600 offiziell ein Anforderungsstandard (Requirements) mit einem Anleitungsannex (Guidance for Use) ist – in der Wirtschaft weltweit übernommen wird, bleibt abzuwarten. Auch hier wird die ZFRC aufmerksam die Entwicklung beobachten und über erste Anwendungsfälle und ihre Ergebnisse berichten.

Die ISO dient als internationale Nichtregierungsorganisation unter anderem durch den Abbau von Handelshemmnissen primär der Förderung des internationalen Handels und steht daher nicht nur örtlich der Welthandelsorganisation [World Trade Organization (WTO)] in Genf nahe. Auch mit den beiden Standards bewegt sich die ISO auf dem Feld des internationalen Freihandels: Compliance hat globale Auswirkungen, und es besteht ein Bedarf an weltweit einheitlichen Lösungen.

Die Autoren des Standards ISO 37001 berufen sich in der Einführung zu ihrem Standard sogar auf frühere internationale Initiativen der OECD und der UNO. Diese Rechtfertigung scheint notwendig, ist aber wohl zu hoch gegriffen. Mit OECD- und UNO-Konventionen kann das ISO-Werk schon alleine vor dem Hintergrund einer (völker)rechtlich sorgsamen Analyse, Genese und einzelstaatlichen Rezeption nicht mithalten.

Dieser Beitrag aus der Zeitschrift Risk, Fraud & Compliance (ZRFC) (Ausgabe 1, 2017, Seite 27 bis 34) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.

In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZRFC lesen.

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