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Compliance in der Mobile Commerce-Branche


Bei Compliance-Neuerungen den Überblick im Regulierungslabyrinth behalten
Auch Regulierer müssen auf dem neuesten Stand bleiben, um Innovationen sowie technische und praktische Probleme bei der regulatorischen Compliance zu verstehen

Autor: MEF, globaler Verband der Mobile-Content- und -Commerce-Branche

(16.05.12) - In der mobilen Branche ist alles bis ins Kleinste durch Gesetze und Regulierungen geregelt - ein sehr komplexes Feld, das durchaus respekteinflößend sein kann. Regeln sind dazu da, Verbraucher und die Industrie vor unfairen Praktiken und wettbewerbsschädigendem Verhalten zu schützen. In vielen Märkten geltende Regulierungen basieren noch auf Gesetzen, die für den Kommunikationssektor - einschließlich Post- einer vergangenen Ära konzipiert wurden. Gesetze und Vorschriften hinken neuen Technologien und den mit ihnen verbundenen Chancen nur allzu oft hinterher. Lesen Sie selbst, wie die aufblühende Mobilbranche hier proaktiv handeln kann.

Mobile Technologien als Unruhestifter
Die Welt hat sich verändert. Mobile Technologien, Services und Lösungen verändern die Kommunikationslandschaft kontinuierlich.

Mikro-Zahlungen, Mehrwertdienste und digitale Produkte sind mittlerweile etablierte Elemente des mobilen Sektors. Die Welt hat sich seit der Einführung von SMS und digitalem Content weiterentwickelt. Heute können Verbraucher durch ein Geschäft im Internet browsen, ein Paar Schuhe kaufen und mit Kreditkarte zahlen - und das alles über das Mobiltelefon. Kommerz geht weit über den nicht-virtuellen Einzelhandel hinaus, und eCommerce wird zu mCommerce. Mit dem mobilen Endgerät sind Finanztransaktionen, Zahlungen und Bankdienstleistungen möglich.

Die fortgesetzten Wachstumschancen des mobilen Kanals liegen auf der Hand, da neue Services und Lösungen die persönlichen Geräte noch einzigartiger machen: sie sind immer da und immer an. Der Umfrage Global Consumer Survey 2011 von MEF unter 8.000 Feature Phone- und Smartphone-Nutzern

in neun Märkten zeigt, dass 82 Prozent der Befragten ihr Mobiltelefon bereits für kommerzielle Zwecke nutzen, beispielsweise um zu recherchieren oder Einkäufe zu tätigen. Und 57 Prozent haben ihr Mobiltelefon bereits für Banktransaktionen verwendet, z. B. um jemandem Geld aus dem Prepaid-Kontoguthaben zu schicken, den Kontostand zu überprüfen, Rechnungen zu zahlen oder sogar um einen Kredit zu beantragen bzw. einen Kredit zu tilgen.

Die Regulierungslandschaft
Mobilität führt zu einem raschen Wandel der Branche und auch der Lebensstile. Die Compliance-Regulierungen können nicht immer mit dieser Geschwindigkeit mithalten. Woher weiß das mobile Ökosystem - Experten und Neulinge im mobilen Kanal gleichermaßen, welche Regeln gelten und wie sie einzuhalten sind?

Grundsätzlich müssen Compliance-Regeln eindeutig sein, unabhängig davon, ob sie Gesetzesstatus haben oder selbst durch die Branche aufgestellt wurden. Ihr Ziel muss sein, die Verbraucher zu schützen und die Branche in ihrem Wachstum und ihrer Entwicklung zu unterstützen. Wenn die Regeln nicht eindeutig sind, kommt es zu unterschiedlichen Interpretationen. Die Unternehmen werden versuchen, ihre Services und Lösungen an die geltenden Regeln anzupassen.

Mehr Chancen bedeuten auch mehr Komplexität. Die Annäherung der mobilen Branche und des Bankensektors vereint zwei eigenständige und unterschiedliche Branchen, die natürlich auch eigenständigen und unterschiedlichen Regulierungen unterworfen sind, von denen keine im Hinblick auf die andere konzipiert wurde. Nehmen wir zum Beispiel die Gesetze und Compliance-Regulierungen, die für den mobilen Markt in Großbritannien gelten (Grafik 1).

Compliance-Anforderungen
Compliance-Anforderungen auf dem Mobile-Markt in Großbritannien, Bild: MEF


Das Potenzial für Kommunikationsprobleme ist enorm. Zudem machen Regulierungen, die verschiedene Bereiche betreffen, die Sache noch komplizierter, wenn etwa eine Branche entscheiden muss, welche Organe bei einem bestimmten Thema federführend sein sollen (z. B. bei der Werbung für Premium Rate Content in Großbritannien).

Für fortgesetztes Verbrauchervertrauen und Branchenwachstum sind effektive Verbraucherschutzmaßnahmen, die eindeutig, angemessen, geeignet und gezielt sind, von größter Bedeutung. Laut dem MEF Global Consumer Survey 2011 verwenden viele Verbraucher ihre Mobiltelefone zu kommerziellen Zwecken. Gleichzeitig gaben 27 Prozent der Befragten an, dass ihr mangelndes Vertrauen in die Sicherheit der Hauptgrund dafür ist, dass sie nicht noch mehr Einkäufe über ihre Mobiltelefone tätigen.

Compliance-Irrgarten
Compliance-Irrgarten Potenzial für Kommunikationsprobleme ist enorm, Bild: MEF


Informationen für Verbraucher, die Branche und Regulierer
Das Verbrauchervertrauen in die mobile Sicherheit erhöht man genauso, wie man die Komplexität der Regulierungen reduziert: mit Informationen. Sowohl die Branche als auch die Verbraucher und Regulierer müssen gut informiert sein. Die Branche profitiert davon, wenn sie genau weiß, welche Regulierungen in Kraft sind und wie sie die Compliance neuer Services und Lösungen gewährleisten kann.

Verbraucher haben mehr Möglichkeiten und größere Kontrolle, wenn sie verstehen, wie der mobile Kanal funktioniert und warum er sicher ist. Sie profitieren auch, wenn ihnen klar ist, wie sie durch Regulierungen geschützt werden. Wenn sie wissen, worauf es bei Geschäftsbedingungen ankommt, wie Preise zustande kommen und wie ein Service eigentlich funktioniert, können sie fundierte Kaufentscheidungen treffen und etwaige Bedenken äußern.

Regulierer müssen auf dem neuesten Stand bleiben, um Innovationen sowie technische und praktische Probleme bei der regulatorischen Compliance zu verstehen. Dann können sie mit neuen oder aktualisierten Regeln auf Marktveränderungen reagieren.

Autor: MEF
Der globale Verband der Mobile-Content- und -Commerce-Branche MEF hilft seinen Mitgliedern mit zahlreichen Initiativen, sich in der Regulierungslandschaft zurechtzufinden. Eine dieser Initiativen ist das Regulatory Information Service Centre (RISC), die zentrale Ressource des MEF für Informationen zu Regulierungen in 25 Ländern und in der Europäischen Union. Außerdem erstellt der MEF Leitlinien und Informationsmaterial über regulatorische Compliance-Neuerungen, vertritt seine Mitglieder bei Regierungs- und Vollzugsorganen, veranstaltet informative Webinars und Workshops und setzt sich für ein Programm zur Verbraucherbildung ein, das die Information der Verbraucher fördern soll. Zudem arbeitet der MEF mit Branchenführen zusammen, um Best-Practice-Codes als Rahmen für den effektiven Betrieb und die Auslieferung von mobilen Endgeräten auszuarbeiten.

Branche und Regulierer müssen zusammenarbeiten, wenn sie der Komplexität im mobilen Sektor Herr werden wollen. Ziel ist es, die Verbraucher zu schützen und Innovationen zu fördern und somit bei Verbrauchern, Händlern und der Industrie Vertrauen in den mobilen Kanal als Kanal der Zukunft aufzubauen.
(MEF: ra)

Quelle:
Der Artikel erschien im neuen "Sybase Mobile Commerce Guide 2012"

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