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Kommt der gläserne Stromverbraucher?


Peter Schaar: Intelligenter Datenschutz und intelligente Stromzähler passen zusammen
Daten über den Energieverbrauch einzelner Geräte müssen grundsätzlich beim Kunden bleiben


(25.06.10) - Auf der Tagung "Daten- und Verbraucherschutz in Smart Grids" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie warnte der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Peter Schaar, vor dem gläsernen Stromverbraucher.

Peter Schaar sagte: "Intelligente Stromzähler können den Energieverbrauch im Sekundentakt aufzeichnen. Werden diese kunden- und gerätespezifischen Verbrauchsdaten an die Energieversorger übermittelt, können diese weit reichende Rückschlüsse auf die Lebensgewohnheiten ihrer Kunden ziehen. Doch wen, außer mir selbst, hat es zu interessieren, dass ich vormittags Fernsehen schaue, abends die Sauna anheize oder nachts koche?"

Eine zentrale Erfassung dieser Daten beim Versorgungsunternehmen sei auch gar nicht erforderlich, um mit Energie effizienter umzugehen. Die Daten über den Energieverbrauch einzelner Geräte müssten deshalb grundsätzlich beim Kunden bleiben. Sie sollten ihm für die intelligente und ökonomische Energienutzung in seinem Haushalt vollständig und differenziert zur Verfügung stehen und an Dritte nur in anonymisierter oder aggregierter Form übermittelt werden.

Peter Schaar erklärte: "E-Energy, also die mit intelligenter Informationstechnologie optimierte Energienutzung, ist eines der großen zukunftsrelevanten Projekte. Unverzichtbar dabei ist Privacy by design, also die frühzeitige Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Aspekte schon bei der Planung." (BfDI: ra)


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