Anspruch auf einen Praktikumsvertrag


Antrag: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will mehr Rechte für Praktikanten
Praktika besser von regulären Beschäftigungsverhältnissen abgrenzen


(20.12.10) - Die Fraktion Bündnis90/Die Grünen will die Rechte von Praktikanten stärken. In einem Antrag (17/4044), der vom Bundestag in erster Lesung beraten wird, fordern die Parlamentarier eine Vielzahl von entsprechenden Regelungen. So soll etwa "eine klare Definition eines Praktikums gesetzlich verankert werden, um Praktika besser von regulären Beschäftigungsverhältnissen abzugrenzen und klarzustellen, dass ein Praktikum in erster Linie dem Erwerb beruflicher Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen dienen soll und das Lernen im Vordergrund stehen muss", schreiben die Grünen.

Alle Praktikanten sollten einen Anspruch auf einen Praktikumsvertrag, eine Praktikumsbescheinigung und ein Zeugnis erhalten, heißt es weiter. Zudem müssten sie während einer beruflichen beziehungsweise vollzeitschulischen Ausbildung, während des Studiums und in Absolventenpraktika eine Aufwandsentschädigung von mindestens 300 Euroo monatlich erhalten.

Die Bundesregierung soll dafür zu sorgen, dass gemeinsam mit den Ländern, den Sozialpartnern, der Bundesagentur für Arbeit, dem Bundesinstitut für Berufsbildung, der Hochschulrektorenkonferenz und anderen Beteiligten durch geeignete Maßnahmen sichergestellt werde, dass Praktika grundsätzlich auf maximal drei bis sechs Monate begrenzt werden, fordern die Grünen weiter.

Alle Praktika, die im Rahmen von Bachelor-, Master- oder Fortbildungsstudiengängen verpflichtend seien, müssten in die Förderung durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) beziehungsweise das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz einbezogen werden, heißt es in dem Antrag. Freiwillige Praktika im Rahmen solcher Studiengänge sollten in die Förderung aufgenommen werden können, fordern die Grünen.

Fünf Jahre nach einer ersten intensiven Debatte um das damals sogenannte Phänomen "Generation Praktikum" hätten zwei Bundesregierungen die Zeit ungenutzt verstreichen lassen, begründen die Parlamentarier ihren Vorstoß. Trotz aller Sorge vor dem drohenden Fachkräftemangel, hätten weder die Bundesregierung noch die Arbeitgeber bisher Maßnahmen ergriffen, die Qualität und Fairness in Praktika zu erhöhen. (Deutscher Bundestag: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • Bitcom lobt und kritisiert Kryptopolitik

    Der Branchenverband Bitcom warnt davor, dass Deutschland seine gute Ausgangsposition im Bereich der Kryptowirtschaft nicht aufs Spiel setzen solle. In einer öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses zum Finanzmarktdigitalisierungsgesetz (20/10280) sagte Bitcom-Vertreter Benedikt Faupel: "Der Standort Deutschland hat gute Voraussetzungen, ich erinnere an die Blockchain-Strategie."

  • Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte

    Der Kulturausschuss hat sich in einem öffentlichen Fachgespräch mit den Chancen und Risiken des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz im Medienbereich auseinandergesetzt. Geladen hatte er Sachverständige von Gewerkschaften, Berufsverbänden, Unternehmen und aus der Wissenschaft.

  • Modernisierung des Postrechts

    In einer Anhörung beschäftigten sich neun Sachverständige mit dem Entwurf eines Gesetzes der Bundesregierung zur Modernisierung des Postrechts (20/10283). Dieses beinhalte eine "grundlegende Novellierung des Postrechts", schreibt die Bundesregierung zu dem Entwurf.

  • Einnahmen aus dem Energiekrisenbeitrag

    Die im Zuge des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine massiv gestiegenen Preise für Erdgas, Wärme und Strom haben zeitweise eine existenzbedrohende Belastung für die Bevölkerung und Unternehmen in Europa und nicht zuletzt in Deutschland dargestellt. Dabei sorgten das Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetz (EWPBG) und das Strompreisbremsegesetz (StromPBG) für eine zeitlich befristete, schnelle Entlastung in der Breite der Bevölkerung und der Unternehmen in Deutschland, welche durch ihre konkrete Ausgestaltung die Anreize zum Energiesparen aufrechterhalten hat.

  • Soziale und ökologische Nachhaltigkeit

    Eine nachhaltige Künstliche Intelligenz (KI) braucht politische Rahmenbedingungen. Das machte Kilian Vieth-Ditlmann, stellvertretender Leiter des Policy- & Advocacy-Teams bei der AW AlgorithmWatch gGmbH während eines öffentlichen Fachgespräches im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung deutlich. Als ersten Schritt bewertete er die im EU-Parlament verabschiedete KI-Verordnung.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen