Stärke nichtforschungsintensiver Betriebe
Forschung und Entwicklung: Innovationsanreize für nichtforschungsintensive Industrien schaffen
Finanz- und Wirtschaftpolitik gefordert, die Kreditvergabe beherrschbar auszugestalten
(24.05.11) - Indirekt tragen nichtforschungsintensive Betriebe zur Exportstärke Deutschlands, zur inländischen Beschäftigung, zur Stärkung des Forschungs- und Entwicklungsstandortes Deutschland und zum Innovationsausbau bei. Das geht aus einem Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (17/4983) hervor. Zwar wiesen nichtforschungsintensive Betriebe beispielsweise geringe Ausgaben im Bereich der Forschung und Entwicklung (FuE) auf, stießen allerdings indirekt zusätzliche FuE-Investitionen an, heißt es in dem Bericht des Büros für Technikfolgenabschätzung. Ähnlich verhalte es sich unter anderem auch bei der Beschäftigung von an- und ungelernten Arbeitskräften.
Laut Bericht können Betriebe auch international wettbewerbsfähig sein, ohne intensive FuE zu betreiben. Dem Potential der nichtforschungsintensiven Branche für Deutschlands sei zu lange nicht die notwendige Aufmerksamkeit zugekommen. Innovation spielt der Vorlage zufolge auch für die nichtforschungsintensiven Unternehmen eine wichtige Rolle. Sie seien mindestens ebenso wie forschungsintensive Betriebe in der Lage, Erkenntnisse aus der Umwelt wahrzunehmen, umzusetzen und zur Verbesserung der Wettbewerbssituation auszuschöpfen. Die größten Chancen für zukünftiges Wachstum sähen nichtforschungsintensive Betriebe in der Erschließung ausländischer Zielmärkte, heißt es weiter.
Dem Bericht zufolge gilt es, die Stärke nichtforschungsintensiver Betriebe im Bereich der technischen und nichttechnischen Prozess- und Dienstleistungsinnovation zu sichern. Die Arbeitsmarktpolitik müsse darüber hinaus den nichtforschungsintensiven Industriebereich spezifisch unterstützen, um unter anderem einem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Schließlich ist laut Bericht auch die Finanz- und Wirtschaftpolitik gefordert, die Kreditvergabe beherrschbar auszugestalten, um die Wachstumsimpulse nichtforschungsintensiver Bereiche nicht abzuwürgen. (Deutscher Bundestag: ra)
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