ELENA und Datenschutzprobleme


Einführung des Verfahrens zum elektronischen Einkommensnachweis – Digitalisierte Übermittlung arbeitnehmerbezogener Daten zwischen Arbeitgebern und Arbeitsverwaltung, Kommunen, Krankenkassen und der Justiz berührt den Datenschutz
Verfügt die Bundesregierung über Untersuchungsergebnisse, welche datenschutzrechtliche Gefährdungen aus der Einführung von ELENA erwachsen können?


(17.03.08) - Nach dem Bearbeitungsstadium des Gesetzes über die Einführung des Verfahrens zum elektronischen Einkommensnachweis erkundigt sich die FDP-Fraktion in einer Kleine Anfrage (16/8425). Das geplante Gesetz ziele darauf ab, die Übermittlung arbeitnehmerbezogener Daten zwischen Arbeitgebern und Arbeitsverwaltung, Kommunen, Krankenkassen und der Justiz zu digitalisieren.

Diese Nachweise benötigten Arbeitnehmer unter anderem, um gegenüber unterschiedlichen Behörden und Verbänden Leistungsansprüche geltend machen zu können. Die Abgeordneten interessieren sich vor allem für den Verwaltungsaufwand sowie die damit verbundenen datenschutzrechtlichen Probleme.

Zwischenbericht zum Gesetz über die Einführung des Verfahrens zum elektronischen Einkommensnachweis
Mit dem Gesetz über die Einführung des Verfahrens zum elektronischen Einkommensnachweis (ELENA) zielt das federführend zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) darauf ab, die Übermittlung arbeitnehmerbezogener Daten zwischen Arbeitgebern und Arbeitsverwaltung, Kommunen, Krankenkassen und der Justiz zu digitalisieren. Diese Nachweise benötigen Arbeitnehmer unter anderem, um gegenüber unterschiedlichen Behörden und Verbänden Leistungsansprüche geltend machen zu können. ELENA steht dabei seit Jahren im Spannungsfeld zwischen einem effizienten Datenschutz und der Realisierung effizienter Verwaltungsstrukturen.

Die FDP fragt die Bundesregierung:
1. In welchem Bearbeitungsstadium befindet sich das Gesetz über die Einführung des Verfahrens zum elektronischen Einkommensnachweis (ELENA) gegenwärtig (Stand Ende Februar) und wann wird ein Referentenentwurf zur Abstimmung erstellt sein?

2. Welche Ressorts sind in der Ausarbeitung des Gesetzes eingebunden und wie beurteilen diese Ressorts jeweils den vorliegenden Gesetzentwurf (Einzelauflistung nach Ressort erbeten)?

3. In welchem Umfang wurden die Bundesländer und die europäischen Institutionen im bisherigen Bearbeitungsverfahren eingebunden?

4. Wie beurteilen die Kommunen das Vorhaben und welche Kosten werden den Kommunen nach den Planungen der Bundesregierung entstehen?

5. Wie beurteilt der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit ELENA im Allgemeinen und den bisherigen Bearbeitungsstand im Besonderen?

6. Über welche Beurteilungen von Landesdatenschutzbeauftragten verfügt die Bundesregierung bezüglich ELENA (Einzelauflistung mit Kurzzusammenfassung erbeten)?

7. Wie beurteilt der Nationale Normenkontrollrat ELENA im Allgemeinen und den bisherigen Bearbeitungsstand im Besonderen?

8. Verfügt die Bundesregierung über Untersuchungsergebnisse, welche datenschutzrechtliche Gefährdungen aus der Einführung von ELENA erwachsen können?
Wenn ja, welche sind dies im Detail (Autor, Publikationsdatum, kurze inhaltliche Zusammenfassung)?

9. Verfügt die Bundesregierung über Untersuchungsergebnisse, welche wirtschaftlichen Effekte aus der Einführung von ELENA unter dem Gesichtspunkt "Bürokratieabbau" zu erwarten sind?
Wenn ja, welche sind dies im Detail (Autor, Publikationsdatum, kurze inhaltliche Zusammenfassung)?

10. Verfügt die Bundesregierung über Erkenntnisse über den einmaligen Implementierungsaufwand von ELENA?
Wenn ja, wie hoch wird dieser quantifiziert?

11. Verfügt die Bundesregierung über Erkenntnisse über den operationellen Aufwand zum dauerhaften Betrieb von ELENA?
Wenn ja, wie hoch wird dieser quantifiziert?

12. Welche Kosten sind bislang angefallen?

13. Verfügt die Bundesregierung über Planungen oder Überlegungen, welche Partei die einmaligen und operationellen Aufwendungen jeweils zu tragen hat?
Wenn ja, wie lauten diese Planungen oder Überlegungen im Detail?

14. Wenn die Planungen oder Überlegungen noch andauern, welche verschiedenen Modelle wurden bislang in diesem Erwägungsprozess berücksichtigt und wie lauten die (vorläufigen) Beurteilungen der verschiedenen Modelle aus Sicht der Bundesregierung?

15. Verfügt die Bundesregierung über Erkenntnisse über die technische Machbarkeit der Implementierung von ELENA? Wenn ja, welche sind dies?

16. Wie beurteilt die Bundesregierung die Einsetzbarkeit von ELENA jeweils im Rahmen folgender Gebiete:
a) Verfahren in der Arbeitsförderung nach dem Sozialgesetzbuch III;
b) kommunale Verfahren (z. B. Wohngeld);
c) zivilrechtliche Verfahren (z. B. Prozesskostenhilfe);
d) Verfahren zur Bekämpfung der Schwarzarbeit;
e) strafrechtliche Verfahren (z. B. Steuerbetrug)?
(Deutscher Bundestag: FDP: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • E-Rechnung: E-Mail-Postfach reicht aus

    Für den Empfang einer E-Rechnung reicht künftig die Bereitstellung eines E-Mail-Postfachs aus. Das erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/12742) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/12563). Allerdings können die beteiligten Unternehmen auch andere elektronische Übermittlungswege vereinbaren.

  • Flächenkreislaufwirtschaft angestrebt

    Die Nutzung neuer Flächen für Bau- und Verkehrsprojekte soll weiter reduziert und bis 2050 auf "Netto-Null" reduziert werden. Dieses Ziel wird in dem von der Bundesregierung als Unterrichtung (20/12650) vorgelegten Transformationsbericht zum Bereich Nachhaltiges Bauen und Verkehrswende formuliert.

  • Förderung für Reparaturinitiativen statt Reparatur

    Die Bundesregierung will laut einer Antwort (20/12723) auf eine Kleine Anfrage der Gruppe Die Linke (20/12495) Reparaturinitiativen mit insgesamt drei Millionen Euro fördern. Die Einführung eines Reparaturbonus auf Elektrogeräte lehnt sie mit Verweis auf die Haushaltslage ab.

  • Vor möglichen Lieferengpässen gewarnt

    Eine Bedrohung der Arzneimittelversorgung ist nach Angaben der Bundesregierung durch das novellierte chinesische Anti-Spionage-Gesetz derzeit nicht zu befürchten. Es gebe einen engen Austausch mit den Ländern, um mögliche Bedenken und Risiken bei künftigen Inspektionsreisen zu minimieren, heißt es in der Antwort (20/12695) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/12482) der Unionsfraktion.

  • Bericht zur Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt

    Die Bundesregierung hat den "Bericht über die für die Europäische Kommission zu erstellenden Berichte über die durch die Strukturfonds geleisteten Beiträge zur Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt" als Unterrichtung (20/12550) vorgelegt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen