Souveräne Dateninfrastruktur


AI Act: Abstimmungen für Durchführungsgesetz dauern an
Zum Digital-Gipfel 2024 der Bundesregierung



Die Bundesregierung strebt eine effiziente, wirtschafts- und innovationsfreundliche Umsetzungsstruktur der europäischen KI-Verordnung an, die knappe Ressourcen klug einsetzt. Das antwortet die Bundesregierung (20/14421) der AfD-Fraktion auf eine Kleine Anfrage (20/14109). Darin hatten sich die Abgeordneten unter anderem erkundigt, ob mit dem Anspruch, die führende KI-Nation innerhalb Europas werden zu wollen, das Eingeständnis verbunden sei, dass "der wirtschaftliche und wissenschaftliche Vorsprung etwa der USA und Chinas auf dem Gebiet Künstlicher Intelligenz" uneinholbar geworden sei. Dies verneint die Bundesregierung in der Antwort.

Weiter heißt es darin, die Abstimmungen in der Bundesregierung zu einem Durchführungsgesetz dauerten an. Die Bundesregierung begrüße jede privatwirtschaftliche Initiative, die "das Training von KI-Modellen in Europa auf Basis einer vertrauenswürdigen und souveränen Dateninfrastruktur zur Erschließung neuer Geschäftsfelder ermöglicht", heißt es in der Antwort weiter.

Vorbemerkung der Fragesteller
Am 21. und 22. Oktober 2024 fand in Frankfurt am Main der diesjährige Digital-Gipfel der Bundesregierung unter dem Motto "Deutschland digital. Innovativ. Souverän. International." statt; ausgerichtet haben ihn in gemeinsamer Federführung das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Rund 1 500 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft haben dort über Lösungsansätze zur digitalen Transformation diskutiert.

Der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, sagte in seiner Rede zur Eröffnung des Digital-Gipfels, Deutschland solle "die führende KI-Nation [KI = Künstliche Intelligenz] Europas" werden (vgl. "Deutsche Datenschätze heben", in: FAZ, 22. Oktober 2024, S. 15). Dazu wolle die Bundesregierung mit einer wirtschaftsfreundlichen Umsetzung der europäischen KI-Verordnung und einer besseren Datenverfügbarkeit für innovative Start-ups beitragen (ebd.). Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, sekundierte, dass Deutschland im Bereich Künstlicher Intelligenz "auf einem guten Weg" sei. Dabei sei digitale Souveränität entscheidend, sei es bei technologischer Infrastruktur, bei Cybersicherheit oder Datenverfügbarkeit.

Im Rahmen des Digital-Gipfels wurde auch das Projekt "DataHub Europe" vorgestellt. Schwarz Digits, die Digitalsparte der Schwarz Gruppe, und die Deutsche Bahn, zu 100 Prozent im Besitz des Bundes, firmieren als Organisatoren der Plattform, deren Ziel es ist, unternehmensspezifische KI-Lösungen schnell, sicher und Nutzen stiftend in vielfältige Geschäftsanwendungen einzubringen. Dafür sollen Daten aus der Industrie und der Medienwelt zusammengeführt und aufbereitet werden; weiter werden sie Partnern bereitgestellt, um in einer sicheren Infrastruktur KI-Modelle zu trainieren. An der Datenplattform sind darüber hinaus die Medienunternehmen Dieter von Holtzbrinck Medien und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie das KI-Start-up Aleph Alpha Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mitbeteiligt.

eingetragen: 04.02.25
Newsletterlauf: 28.03.25


Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • Stand zum Emissionshandel für Gebäude und Verkehr

    Die Bundesregierung wird ein neues Klimaschutzprogramm vorlegen, das im Zeitraum bis zum Jahr 2030 auch Maßnahmen zur Treibhausgasminderungsquote im Bereich der durch die EU-Lastenverteilungsverordnung (ESR) erfassten Sektoren Gebäude und Verkehr enthalten wird. Die Maßnahmen für das Programm werden derzeit entwickelt. Das geht aus der Antwort (21/1072) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (21/762) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor.

  • Fluggastrechteverordnung für reformbedürftig

    Die Bundesregierung lehnt die Erhöhung von Zeitschwellen für Entschädigungen in der Fluggastrechteverordnung der EU ab. Sie stellt sich damit gegen einen entsprechenden Beschluss des Rates der EU-Verkehrsminister, wie aus einer Antwort (21/962) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (21/749) hervorgeht. Eine solche "Abschwächung des Verbraucherschutzniveaus" lehne die Bundesregierung ab. Sie trete für einen "ausgewogenen Ausgleich der Interessen der Fluggäste und der Luftfahrtunternehmen sowie der Reisewirtschaft" ein.

  • Digitalisierung des Gesundheitswesens

    Der Petitionsausschuss hält mehrheitlich an der Widerspruchslösung (Opt-out-Lösung) bei der elektronischen Patientenakte (ePA) fest. In der Sitzung verabschiedete der Ausschuss mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD die Beschlussempfehlung an den Bundestag, das Petitionsverfahren zu der Forderung, die elektronische Patientenakte nur mit ausdrücklichem Einverständnis der Betroffenen anzulegen (Opt-in-Lösung), abzuschließen, weil keine Anhaltspunkte für parlamentarische Aktivitäten zu erkennen seien.

  • Angaben zu Cum-Cum-Geschäften

    Derzeit befinden sich 253 Cum-Cum-Verdachtsfälle mit einem Volumen in Höhe von 7,3 Milliarden Euro bei den obersten Behörden der Länder und dem Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) in Bearbeitung. Diese Angaben macht die Bundesregierung in ihrer Antwort (21/915) auf eine Kleine Anfrage (21/536) der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen zu den rechtswidrigen Steuergeschäften.

  • Konformitätsbewertung von Produkten

    In einer Kleinen Anfrage (21/946) möchte die AfD-Fraktion von der Bundesregierung wissen, wie die EU-Maschinenverordnung (EU/2023/1230) im Hinblick auf KI-basierte Sicherheitssysteme angewendet und begleitet werden soll. Die Verordnung, die ab dem 20. Januar 2027 gilt, stellt laut Vorbemerkung der Anfrage neue Anforderungen an Maschinen mit eingebetteter Künstlicher Intelligenz.

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