Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Innovation bei der Vergabe öffentlicher Aufträge


Fehlende Finanzierung: Unternehmen können ihre Innovationen nicht gewinnbringend nutzen
Die meisten Unternehmen gaben an, dass sie seit Januar 2011 keine öffentliche Unterstützung für FuE oder andere Innovationstätigkeiten erhalten haben

(23.06.14) - Die Mehrzahl der Unternehmen hat seit Januar 2011 keine öffentlichen Gelder für FuE oder andere Innovationstätigkeiten erhalten. Dies geht aus der "Innobarometer-Umfrage 2014" über "The Role of Public Support in the Commercialisation of Innovations" (Die Rolle öffentlicher Förderung bei der Vermarktung von Innovationen) hervor. Insbesondere ist der Zugang zu Finanzmitteln immer noch das Haupthindernis für Unternehmen bei der Vermarktung ihrer Produkte oder Dienstleistungen. Trotzdem konnten 66Prozent der Unternehmen angeben, dass sie innerhalb der letzten drei Jahre mindestens eine Innovation eingeführt haben und bei 61Prozent der Unternehmen trugen innovative Waren oder Dienstleistungen 25Prozent oder weniger zum Jahresumsatz 2013 bei.

Die Umfrage wurde entwickelt, um Innovationstätigkeiten zu bewerten und sowohl die Hemmnisse für die Vermarktung als auch die Rolle der öffentlichen Finanzierung bei der Verbreitung von Innovationen zu ermitteln. Sie wurde sowohl in den 28 EU-Mitgliedstaaten als auch in der Schweiz und den USA durchgeführt.

Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission und Kommissar für Industrie und Unternehmertum, erklärte dazu: "Innovation spielt eine wichtige Rolle bei der Verbesserung von Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum in Europa. Eine enge Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten ist nötig, wenn wir KMU helfen wollen, Kredite zu erhalten, damit sie ihre Innovationen gewinnbringend nutzen können."

Weitere Informationen
2014 Innobarometer survey
http://ec.europa.eu/enterprise/policies/innovation/policy/innobarometer/index_en.htm

Die Umfrage deckte folgende Bereiche ab:

>> Unternehmen, die Innovationen entwickeln:
66 Prozent der Unternehmen haben seit Januar 2011 mindestens eine Innovation eingeführt.

>> Die Wirkung der Innovationen auf den Umsatz: Bei 61 Prozent der Unternehmen trugen innovative Waren oder Dienstleistungen 25 Prozent oder weniger zum Jahresumsatz 2013 bei.

>> Akteure, die an der Entwicklung der Ideen für Innovationen beteiligt waren: Mehr als drei Viertel der Unternehmen gaben an, dass das Management (87 Prozent) und die Beschäftigten (78 Prozent) zu der Entwicklung von innovativen Ideen beitrugen.

Arten der für Innovationstätigkeiten erhaltenen öffentlichen Förderung und ihre Bedeutung für Innovationen:

## Die meisten Unternehmen (91 Prozent) gaben an, dass sie seit Januar 2011 keine öffentliche Unterstützung für FuE oder andere Innovationstätigkeiten erhalten haben;

## Sogar jene Unternehmen, die öffentliche Fördermittel erhielten, um ihre Innovationen zu vermarkten, gaben überwiegend an, dass diese Unterstützung keine große Rolle spielte (67 Prozent).

>> Hindernisse bei der Vermarktung sowohl innovativer als auch nicht innovativer Produkte und Dienstleistungen: 68 Prozent der Unternehmen betrachten den Mangel an Finanzmitteln als größtes Hindernis bei der Vermarktung innovativer Produkte oder Dienstleistungen.

>> Die Rolle, die Innovation bei der Vergabe öffentlicher Aufträge spielt, einschließlich bei der Vergabe öffentlicher Aufträge für innovative Lösungen: 18 Prozent der Unternehmen haben seit Januar 2011 mindestens einmal den Zuschlag bei der Vergabe öffentlicher Aufträge bekommen. Doch nur etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen (38 Prozent), die den Zuschlag bei einer solchen Vergabe erhielten, verkauften innovative Waren oder Dienstleistungen.

Hintergrund
Das Innobarometer wird seit 2001 als Sonderausgabe des Flash Eurobarometers der Europäischen Kommission veröffentlicht. Flash Eurobarometer sind telefonische Ad-hoc-Befragungen, die auf Anfrage der Dienststellen der Europäischen Kommission durchgeführt werden. Durch sie ist es möglich, schnell Ergebnisse zu einer bestimmten Zielgruppe zu erhalten.

Die Innobarometer-Umfrage 2014 "The Role of Public Support in the Commercialisation of Innovations" wurde auf Anfrage der Generaldirektion Unternehmen und Industrie in den 28 EU-Mitgliedstaaten sowie der Schweiz und den USA durchgeführt.

Die Umfrage wurde vom Marktforschungsunternehmen TNS Political & Social Network im Zeitraum vom 22. Januar bis zum 11. Februar 2014 durchgeführt. Etwa 11.206 Personen aus verschiedenen sozialen und demografischen Gruppen wurden über Telefon (Festnetz- und Mobiltelefon) in ihrer Muttersprache im Auftrag der Europäischen Kommission, GD Unternehmen und Industrie, befragt. (Europäische Kommission: ra)


Meldungen: Europäische Kommission

  • Straßenverkehrssicherheit und Luftqualität

    Um die Straßenverkehrssicherheit und die Luftqualität in der gesamten EU zu verbessern, schlägt die Kommission eine umfassende Überarbeitung der EU-Vorschriften für die Straßenverkehrssicherheit und die Zulassung von Fahrzeugen vor.

  • Geldbußen bis zu 500 Mio. Euro

    Die Europäische Kommission hat festgestellt, dass Apple nicht, wie im Gesetz über digitale Märkte vorgeschrieben, seine Einstellungen zur standardmäßigen Weiterleitung aufgehoben hat, und dass Meta gegen die im Gesetz über digitale Märkte vorgeschriebene Verpflichtung verstoßen hat, Verbraucherinnen und Verbraucher einen Dienst wählen zu lassen, bei dem weniger personenbezogene Daten verwendet werden.

  • Wiederherstellung der Rentabilität

    Die Europäische Kommission hat eine Umstrukturierungsbeihilfe in Höhe von 321,2 Mio. EUR, die Deutschland Condor zur Wiederherstellung ihrer Rentabilität gewährt hatte, nach den EU-Beihilfevorschriften genehmigt. Dieser Beschluss trägt dem Urteil des Gerichts vom 8. Mai 2024 Rechnung, mit dem ein vorheriger Kommissionsbeschluss vom Juli 2021 für nichtig erklärt wurde. Die deutsche Charterfluggesellschaft Condor erbringt von ihren Drehkreuzen in Deutschland aus Luftverkehrsdienstleistungen für Privatkunden und Reiseveranstalter, insbesondere im Rahmen von Freizeitreisen. Im September 2019 musste Condor wegen der Abwicklung seiner Muttergesellschaft, des Reisekonzerns Thomas Cook, Insolvenz anmelden.

  • Effizienter Austausch von Fahrzeugdaten

    Auf den Straßen der EU sind nach wie vor unsichere Fahrzeuge präsent. Sie verursachen Abstürze, direkt oder indirekt. Einige Fahrzeugmängel werden noch nicht erkannt, entweder weil sie bei der regelmäßigen technischen Inspektion (PTI) nicht geprüft werden oder weil keine Verpflichtung besteht, das Fahrzeug selbst zu prüfen. Darüber hinaus wurden die derzeitigen Testmethoden nicht an den Fortschritt und die Einführung neuer Technologien wie ADAS-Funktionen (Advanced Driver Assistance) und Elektrofahrzeuge angepasst. Auch die Kontrolle der Luftschadstoff- und Lärmemissionen von Fahrzeugen ist nach wie vor unzureichend, da einige der PTI-Tests nicht empfindlich genug sind, um Emissionen über die für die jüngsten Fahrzeuge geltenden gesetzlichen Grenzwerte hinaus zu erkennen, und die derzeitigen Prüfverfahren nicht geeignet sind, zur Verringerung der Luftverschmutzung (Stickstoffoxidemissionen (NOx)und Nanopartikel) und des Lärms beizutragen.

  • Verbesserung der Resilienz

    Die Europäische Kommission hat beschlossen, mit Gründen versehene Stellungnahmen an 19 Mitgliedstaaten (Bulgarien, Tschechien, Dänemark, Deutschland, Estland, Irland, Spanien, Frankreich, Zypern, Lettland, Luxemburg, Ungarn, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Slowenien, Finnland und Schweden) zu richten, weil diese Länder es versäumt haben, ihr die vollständige Umsetzung der NIS-2-Richtlinie (Richtlinie (EU) 2022/2555) mitzuteilen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen