Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Wachsende Besorgnis über natürliche Ressourcen


Umweltschutz für überwiegende Mehrheit der EU-Bürger "sehr wichtig"
Über 80 Prozent der Europäer finden, dass das EU-Recht für den Umweltschutz in ihrem Land unverzichtbar ist


(04.07.11) - Die jüngste Umfrage der Europäischen Kommission ergab, dass Umweltschutz in jedem einzelnen Mitgliedstaat für über 90 Prozent der Befragten ein wichtiges persönliches Anliegen ist. Die überwiegende Mehrheit der Europäer ist sich darin einig, dass eine effizientere Nutzung der natürlichen Ressourcen und Umweltschutz das Wirtschaftswachstum in der EU steigern können. Aus dem Umfragebericht ergibt sich auch ein deutlicher Auftrag für die EU: Trotz der Wirtschaftskrise vertreten beinahe 90 Prozent der Europäer die Auffassung, die EU sollte ihre Mittel zur Förderung umweltfreundlicher Tätigkeiten einsetzen. Außerdem findet die Rechtsetzung auf EU-Ebene breite Zustimmung, denn über 80 Prozent der Europäer finden, dass das EU-Recht für den Umweltschutz in ihrem Land unverzichtbar ist.

EU-Umweltkommissar Janez Potočnik erklärte: "Viele dieser Trends machen deutlich, dass sich die Europäer stärker als je zuvor für die Umwelt engagieren und aktiv handeln, statt nur gute Vorsätze zu fassen. Zwei Drittel aller Europäer geben an, sie hätten im vorangegangenen Monat Müll zwecks Recycling getrennt, mehr als die Hälfte versucht, ihren Energieverbrauch zu senken, 40 Prozent bemühen sich, weniger Einwegprodukte zu verwenden und immer mehr Europäer steigen auf umweltfreundlichere Beförderungsmittel um. Darüber hinaus sind die Umfrageergebnisse ein klares Plädoyer für das Projekt Europa, denn aus ihnen spricht die eindeutige Unterstützung dafür, dass im Umweltbereich Rechtsvorschriften auf EU-Ebene beschlossen werden."

Die Umfrage macht eine zunehmende Sensibilisierung für die Belastungen deutlich, denen natürliche Ressourcen ausgesetzt sind. Gefragt nach Lösungen antworteten acht von zehn Europäern, dass Unternehmen mehr für eine effiziente Ressourcennutzung tun müssen, sieben von zehn wollen, dass die Regierung mehr tut, und beinahe sieben von zehn meinen, die Bürger selbst sollten mehr tun.

Als die dringendsten Umweltprobleme bezeichnen etwa ein Drittel der Europäer heute die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen (33 Prozent, gegenüber 26 Prozent im Jahr 2007), 41 Prozent die Wasserverschmutzung, 33 Prozent die wachsenden Abfallberge (gegenüber 24 Prozent) und 19 Prozent das Konsumverhalten (gegenüber 11 Prozent). Der Verlust an Biodiversität hingegen wird weiterhin weniger ernst genommen: Lediglich 22 Prozent machen sich Gedanken über den Artenverlust und die Zerstörung von Lebensräumen.

Handlungsaufträge
Trotz der Wirtschaftskrise finden 89 Prozent der Europäer, dass mehr Geld in den Umweltschutz fließen sollte.

81 Prozent sprechen sich für eine umweltorientierte Rechtsetzung auf EU-Ebene als notwendiges Mittel zum Schutz der Umwelt aus (ein Prozentpunkt weniger als 2007).

Beinahe 60 Prozent der Europäer meinen, dass umweltorientierte Vergabeverfahren der wirksamste Weg sind, Umweltprobleme zu lösen, wobei weniger als 30 Prozent Lösungen befürworten, die lediglich kostengünstig sind.

Auch aktive und finanzielle Unterstützung jenseits der EU-Grenzen findet breite Unterstützung; 79 Prozent der Europäer vertreten die Auffassung, die EU solle Nicht-EU-Ländern beim Umweltschutz helfen.

Wunsch nach mehr Informationen
Während die meisten Europäer meinen, angemessen über Umweltbelange informiert zu sein (60 Prozent gegenüber 55 Prozent im Jahr 2007), wurden in mehreren Bereichen Informationsdefizite geltend gemacht. Etwa die Hälfte der Europäer meint, dass die derzeitigen Kennzeichnungssysteme es ihnen nicht ermöglichen, umweltfreundliche Waren sicher zu erkennen. Außerdem wären die Bürger gerne besser über die Auswirkungen von gebräuchlichen Chemikalien auf ihre Gesundheit (40 Prozent), GVO in der Landwirtschaft (37 Prozent), Umweltverschmutzung aus der Landwirtschaft durch Pestizide und Düngemittel sowie über die Erschöpfung natürlicher Ressourcen (27 Prozent) informiert.

Hintergrund
Die Erhebung wurde vom 13. April bis zum 8. Mai 2011 in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union durchgeführt. Im Auftrag der GD Umwelt wurden 26.825 Personen unterschiedlicher sozialer und demografischer Zugehörigkeit in ihrer Muttersprache direkt befragt.

Weitere Informationen:
http://ec.europa.eu/public_opinion/index_en.htm
http://ec.europa.eu/environment/working_en.htm
(Europäische Kommission: ra)


Meldungen: Europäische Kommission

  • Verluste von Kunststoffpellets verringern

    Die Europäische Kommission begrüßt die zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat erzielte vorläufige Einigung über den Vorschlag der Kommission, die Verschmutzung durch Mikroplastik durch Kunststoffpellets in der gesamten Wertschöpfungskette, auch während des Transports, insbesondere auf See, zu regulieren und zu verhindern. Die neue Verordnung wird die Umwelt schützen und gleichzeitig sicherstellen, dass die europäischen Industrien weiterhin nachhaltig operieren und expandieren können.

  • Schutz vor möglichen Risiken in Spielzeug

    Die Europäische Kommission begrüßt die vorläufige politische Einigung zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat über die neuen Vorschriften für die Sicherheit von Spielzeug im Anschluss an den Vorschlag der Kommission für eine Verordnung über die Sicherheit von Spielzeug vom 28. Juli 2023. Die neue Verordnung wird die Verwendung schädlicher Chemikalien wie PFAS, endokrine Disruptoren und Bisphenole in Spielzeug verbieten. Alle Spielzeuge werden über einen digitalen Produktpass verfügen, um zu verhindern, dass unsicheres Spielzeug, das online und offline verkauft wird, in die EU gelangt.

  • Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC-Netz)

    Die Europäische Kommission und die nationalen Verbraucherschutzbehörden von 25 Mitgliedstaaten sowie Island und Norwegen haben die Ergebnisse einer Überprüfung ("Sweep") von Online-Händlern, die Gebrauchtwaren wie Kleidung, elektronische Geräte oder Spielzeug verkaufen, veröffentlicht. "Sweeps" werden von der Europäischen Kommission koordiniert und von den nationalen Durchsetzungsbehörden zeitgleich durchgeführt. Mit dem aktuellen Sweep sollte überprüft werden, ob die Praktiken dieser Händler mit dem EU-Verbraucherrecht im Einklang stehen. Die Verbraucherschutzbehörden überprüften 356 Online-Händler und stellten fest, dass 185 (52 Prozent) von ihnen möglicherweise gegen das EU-Verbraucherrecht verstoßen.

  • Ziele Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz

    Die Europäische Kommission hat ein neues Paket von Vorschlägen zur Vereinfachung der EU-Vorschriften und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit angenommen, das zusätzliche Investitionen freisetzen soll. Dies ist ein wichtiger Schritt nach vorn bei der Schaffung günstigerer Rahmenbedingungen für Unternehmen in der EU, damit diese wachsen, innovativ sein und hochwertige Arbeitsplätze schaffen können.

  • Stärkung der Arzneimittel-Lieferketten

    Die Kommission hat einen Vorschlag für eine Verordnung vorgelegt, mit der die Verfügbarkeit kritischer Arzneimittel in der EU verbessert werden soll. Ziel des Vorschlags ist es, die menschliche Gesundheit zu schützen, indem Anreize für eine Diversifizierung der Lieferkette geschaffen werden und die Herstellung von Arzneimitteln in der EU gefördert wird. Dadurch wird die Arzneimittelbranche in der EU unterstützt, die einen großen Anteil an unserer Wirtschaftsleistung hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen