Anlagen zur Chip-Herstellung
Bundeskartellamt gibt geplante Fusion von Anlagenherstellern für die Halbleiterproduktion frei
Das Bundeskartellamt hatte bereits 2013 / 2014 im Rahmen der beabsichtigten Fusion von Applied Materials und Tokyo Electron umfassende Marktermittlungen in der Branche durchgeführt
Das Bundeskartellamt hat den geplanten Zusammenschluss von KLA-Tencor Corporation, Milpitas, USA, und Lam Research Corporation, Fremont, USA, freigegeben. Beide Unternehmen sind international tätige Hersteller von Anlagen für die Herstellung von Halbleitern (Chips). Da die Unternehmen auch in Deutschland relevante Umsätze erzielen, mussten sie den Zusammenschluss beim Bundeskartellamt anmelden. Das Vorhaben wird darüber hinaus derzeit noch von den Wettbewerbsbehörden in den USA, Japan, Korea und China geprüft. In Israel, Irland und Taiwan wurde das Vorhaben bereits freigegeben.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, sagte: "Die beiden Unternehmen sind stark aufgestellte Anbieter von Equipment für die Halbleiterherstellung. Es handelt sich dabei um technisch sehr anspruchsvolle Anlagen, die jeweils spezielle Schritte der Halbleiterproduktion abdecken. Die Ermittlungen haben aber deutlich gemacht, dass die Unternehmen sehr unterschiedliche Anlagen produzieren und daher nicht in direktem Wettbewerb zueinander stehen. Unter den Abnehmern der Anlagen sind zudem einige große, internationale Unternehmen mit hoher Nachfragemacht, was den Verhaltensspielraum der Zusammenschlussbeteiligten nach der Fusion weiterhin begrenzt."
Das Bundeskartellamt hatte bereits 2013 / 2014 im Rahmen der beabsichtigten Fusion von Applied Materials und Tokyo Electron umfassende Marktermittlungen in der Branche durchgeführt. Die zusätzlichen Ermittlungen im vorliegenden Fall haben erneut gezeigt, dass – so wie die Chip-Herstellung selbst – auch die hier betroffene vorgelagerte Stufe für die Anlagen zur Chip-Herstellung von ständigen technischen Neuerungen geprägt ist.
Das Bundeskartellamt hat daher auch ermittelt, ob es durch das Zusammenschlussvorhaben zu einer Behinderung von Innovationen kommen könnte. Angesichts des wettbewerblichen Umfeldes in dieser hochdynamischen Branche ist dies nicht zu befürchten. Zwar sind in der Forschung und Entwicklung für den Bau der verschiedensten neuen Anlagen mitunter nur einzelne Unternehmen führend. Dennoch üben die Unternehmen trotz der unterschiedlichen Tätigkeitsschwerpunkte Wettbewerbsdruck aufeinander aus.
eingetragen: 04.05.16
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