Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Solvency II und Lebensversicherung


Der Schritt von Solvency I zu Solvency II bedeutet für die Versicherungswirtschaft eine stärker risikoorientierte Regulierung
Die österreichische Versicherungswirtschaft steht Solvency II positiv gegenüber - Solvency II verstärkt Risiko-Pricing bei Versicherungen


(06.12.07) - An der Fachhochschule des bfi Wien fand in Kooperation mit dem österreichischen Versicherungsverband ein Symposium zum Thema Solvency II und Lebensversicherung statt. Solvency II verstärkt Risiko-Pricing bei Versicherungen.

"Die Versicherungen werden in Zukunft noch genauer kalkulieren", erwartet Oskar Ulreich von der FMA. Die Ergebnisse der Kalkulation werden bei der Allokation der Eigenmittel auf die Geschäftsbereiche berücksichtigt. Auch der Geschäftsführer der UNIQA Finanz-Service GmbH, Andreas Rauter, ist der Ansicht, dass Risiko künftig besser gemessen wird um anschließend die Risiko-Ertragsrelation der Geschäfte zu bewerten.

Für Werner Müller von der Allianz ist Solvency II kein großer Katalysator. Es wird im Wesentlichen nur die ökonomische Realität nachvollzogen. "

Durch Solvency II werden zukünftig mehr Versicherungs- und Finanzmathematiker gesucht werden", sagte Dr. Klaus Wegenkittl. Als Präsident der österreichischen Aktuarvereinigung begrüßt er diese Entwicklung.

"Der Schritt von Solvency I zu Solvency II bedeutet für die Versicherungswirtschaft eine stärker risikoorientierte Regulierung", konstatierte Karin Harreither von der FMA. Die bisherigen Ergebnisse der Quantitative Impact Studies weisen eine große Schwankungsbreite zum jetzigen Eigenmittelerfordernis auf, berichtete Katarina Heigl von der Victoria Volksbanken Versicherungsgesellschaft.

Bis zur endgültigen Kalibrierung der Parameter bedarf es noch weiterer Feldstudien. Günter Fellner von der Allianz betonte die Notwendigkeit, eine neue Risikokultur und Sichtweise in der Versicherungsorganisation zu etablieren. Thomas Smrekar von KPMG wies auf die künftig erhöhten Publizitätsvorschriften hin.

Einigkeit herrschte unter den Experten, dass durch Solvency II die finanzielle Stabilität der Versicherungswirtschaft erhöht werden kann. Die österreichische Versicherungswirtschaft steht Solvency II positiv gegenüber.

Die vorgesehene Gruppenaufsicht für internationale Versicherungsunternehmen wird kritisch betrachtet. Nach dieser soll künftig nur noch die Aufsichtsbehörde des Mutterkonzerns zuständig sein. Die strengen Veröffentlichungsvorschriften werden zum Teil kritisch gesehen. Wird von einem in Schwierigkeit befindlichem Versicherungsunternehmen eine Veröffentlichung verlangt, so könnten dadurch dessen Probleme größer werden.

Solvency II an der Fachhochschule des bfi Wien

Die Solvency II-Thematik wird in Zukunft in der Lehre und Forschung der Fachhochschule des bfi Wien eine große Rolle darstellen und bildet eine Ergänzung zum bereits vorhandenen Schwerpunkt Basel II. Was Basel II für die Banken ist, wird Solvency II für die Versicherungen sein. In beiden Regelwerken geht es darum, die Insolvenzwahrscheinlichkeit von Banken bzw. Versicherungen gering zu halten und die Stabilität des Finanzsystems zu sichern. (Fachhochschule des bfi: ra)

Lesen Sie auch:
EU-Vorschrift "Solvency II"
Solvency II forciert das IT-Qualitätsmanagement


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hintergrund

  • Cyber-Sicherheit: Rückgrat des Bankwesens

    Am 4. Dezember 2024 beging die Welt den Internationalen Tag der Banken. In diesem Rahmen sollte man über die Rolle der Digitalisierung und IT-Sicherheit als Garant für Vertrauen im modernen Bankwesen nachdenken. Transaktionen werden immer häufiger digital getätigt, daher muss die Sicherheit dieses digitalen Zahlungsverkehrs garantiert sein, um Malware, Datenlecks, Phishing und Betrug zu vermeiden.

  • Wachstum im Finanzsektor

    Der Wettbewerbsdruck auf Finanzinstitute wächst. Vor allem deutsche Banken stagnieren bei der Expansion und riskieren, Anlegergruppen an ausländische Konkurrenten zu verlieren. Eine Hürde ist hier die Berücksichtigung nationaler und internationaler Gesetzgebung. Besonders die Steuerabwicklung fordert Finanzunternehmen heraus, da der rechtliche Rahmen von Land zu Land stark variiert.

  • Insider-Risiken bleiben relevant

    Die unermüdliche Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz beschleunigt die Evolution bestehender Betrugsszenarien. In unserem Tagesgeschäft - der Betrugsprävention - beobachten wir besonders im E-Commerce neue Herausforderungen, die differenziert betrachtet werden müssen.

  • Leben ohne Digitalzwang

    Menschen, die auf bestimmte Dienstleistungen im Alltag angewiesen sind, haben einen Anspruch darauf, diese auch analog nutzen zu können. Dies ist das Kernergebnis des Rechtsgutachtens, das am 11.12.2024 auf Initiative des Vereins Digitalcourage vom Netzwerk Datenschutzexpertise vorgelegt wurde.

  • DORA am 17. Januar 2025 in Kraft

    Mit Blick auf das Jahr 2025 sticht ein Element bei der Einführung und Weiterentwicklung generativer künstlicher Intelligenz (KI) hervor: die Datensicherheit. Da generative KI-Modelle riesige Datenmengen benötigen, um zu lernen und Inhalte zu generieren, wird die Gewährleistung des Datenschutzes, der Vertraulichkeit und der Integrität dieser Daten von größter Bedeutung sein.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen