Entwicklung von internen Compliance-Strukturen
Wachsende Herausforderungen für effizientes Compliance-Management
Vor allem im Bereich Banken und Versicherungen steigen die Anforderungen an Compliance Officer
(30.05.14) - Compliance ist heute flächendeckend eines der Top-Themen in deutschen Unternehmen. Mit der Erfüllung von Compliance-Maßnahmen kommen Unternehmen ihrer Pflicht zur Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen, anderen externen, zum Beispiel brancheninternen Regularien und unternehmensintern festgelegten Standards nach. Für Unternehmen sämtlicher Branchen gibt es Richtlinien, die in die Arbeitsabläufe etabliert werden müssen und deren Einhaltung von den Zuständigen trainiert und wiederholt überprüft werden muss. Compliance betrifft dabei Unternehmen jeder Größe. Für die Überprüfung der Einhaltung interner und externer Standards sind in vielen Unternehmen dedizierte Compliance Officer oder Manager zuständig.
Die in den letzten Jahren gestiegenen Anforderungen an die Compliance-Verantwortlichen sind vor allem im Banken- und Versicherungs-Sektor ersichtlich. "Banken und Versicherer sehen sich einem immer höher werdenden regulatorischen Druck ausgesetzt, der auch Einfluss auf Geschäftsprozesse wie zum Beispiel die Anlageberatung hat. In diesem Schritt wird die Entwicklung von internen Compliance-Strukturen, die mit verstärkter Beratung und Überwachung erst zu einer adäquaten Compliance-Kultur führen können, weiter zunehmen", weiß Hartmut Renz, Rechtsanwalt bei Kaye Scholer LLP.
Wachsende Datenmengen wollen überblickt werden
Zunehmende Regulierung steigert den Bedarf an Compliance-Maßnahmen. Je größer ein Unternehmen ist, desto mehr Dokumente und Vorgänge gilt es dafür zu überblicken. Die Kontrolle darüber, ob unternehmensweit sämtliche Richtlinien regelkonform umgesetzt werden, ist Hauptaufgabe der Compliance-Verantwortlichen. Das zunehmende Datenwachstum in Unternehmen erschwert diesen Prozess. "Durch die richtige Analysesoftware gestaltet sich die Durchschau relevanter Dokumente und Dateien jedoch einfacher und effizienter. In größeren Unternehmen weiß manchmal der eine nicht, was der andere macht und es entstehen Räume für Regelverstöße. Mit der professionellen Analyse seiner Daten erhält ein Unternehmen den nötigen Durchblick und Sicherheit", gibt Hartmut Laute, Geschäftsführer von Recommind, zu bedenken.
Compliance ist nicht nur ein zentrales Thema – es zieht sich durch verschiedene Fachbereiche
Eine effektive Compliance kann es nur geben, wenn die Umsetzung der Compliance-Vorgaben in den Fachbereichen gelingt. Die Erfahrung zeigt, dass dies eine große Herausforderung in den Unternehmen darstellt. "Bei der Umsetzung der Compliance-Vorgaben in den Fachbereichen sind die dort bestehenden Prozesse zu berücksichtigen und die Compliance-Vorgaben in diese zu integrieren. Aufgabe des Compliance Officer ist es, die Fachbereiche hierbei zu beraten und zu unterstützen (sog. Roll-out von Compliance-Vorgaben). Beides schafft Akzeptanz der Compliance-Vorgaben in den Fachbereichen und kann daher zur Effektivität dieser beitragen. Durch die Nutzung bestehender Prozesse können gleichzeitig Synergien gehoben werden", meint Dorit Schroeren, Rechtsanwältin und Senior Manager Consulting Financial Services bei KPMG AG WPG.
"Compliance wird vor allem angesichts immer größer werdender Datenmengen in Unternehmen immer komplexer. Für das Volumen elektronisch gespeicherter Unternehmensdaten wird in den nächsten fünf Jahren ein Wachstum von 50 Prozent pro Jahr vorausgesagt. Dieses Wachstum verlangt verantwortungsvolles Datenmanagement", fordert Hartmut Laute, Geschäftsführer von Recommind. (Recommind: ra)
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