Sie sind hier: Home » Markt » Hinweise & Tipps

SEPA-Compliance: Projekte jetzt vorbereiten


SEPA stellt Unternehmensorganisation vor große Herausforderungen
SEPA-Projekte frühzeitig zu starten, um Unternehmensexistenzen nicht zu gefährden

(08.02.13) - Ab 1. Februar 2014 tritt der einheitliche, europaweite Euro-Zahlungsverkehrsraum, Single Euro Payments Area (SEPA), in eine neue Phase: SEPA-Zahlungsformate lösen nationale Zahlungsformate ab. Auf den ersten Blick ist dies eine Erleichterung, denn die Umstellung soll europaweite Geldtransfers so einfach gestalten wie Überweisungen im Inland. Bei genauerem Hinsehen offenbaren sich aber große Herausforderungen für Unternehmen hinsichtlich ihrer Geschäftsprozesse und IT-Organisation. Die Themengruppe SEPA der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) e. V. beschäftigt sich schon länger in enger Zusammenarbeit mit SAP mit den Auswirkungen. Beide Seiten raten, SEPA-Projekte frühzeitig zu starten, um Unternehmensexistenzen nicht zu gefährden.

In erster Linie wird von der Umstellung die Finanzbuchhaltung betroffen sein, da diese Abteilung den Bankverkehr abwickelt. So muss beispielsweise das Zahlungsverkehrsprogramm angepasst werden, um die neuen SEPA-XML-Zahlungsformate verarbeiten zu können. Die Auswirkungen erstrecken sich ferner auf die Abteilungen, die die Kunden- und Lieferstammdaten pflegen. Neu angelegte Stammsätze sind in den Bankadressen mit IBAN (International Bank Account Number) und BIC (Bank Identifier Code) zu versorgen; vorhandene Bankadressen können mit maschineller Unterstützung konvertiert werden. Nicht zu unterschätzen sind auch die Auswirkungen auf den Schriftverkehr mit Kunden (Mandatsverwaltung oder Vorab-Ankündigung des Lastschrifteinzugs), denn - und das ist ganz wesentlich - SEPA ist kein reines IT-Projekt. Fachbereich und IT-Abteilung sollten daher so früh wie möglich aktiv werden und eine Betroffenheitsanalyse durchführen. Aus dieser lässt sich dann ein Projektplan für die individuelle Umstellung ableiten.

Softwareanpassung bis Frühjahr 2013 erforderlich
Unterstützung kommt von der DSAG. Beobachtet doch die Themengruppe SEPA für ihre Mitglieder alle Herausforderungen, Risiken und Fragen, die auf SAP-Anwender zukommen könnten. "Ein erster Blick auf die SAP-Funktionen hat gezeigt, dass der Durchdringungsgrad der Module mit SEPA-Funktionen unterschiedlich groß ist", weiß Rainer Böhle, Sprecher der DSAG-Themengruppe SEPA. Die notwendigen Abrundungen wurden nun von DSAG und SAP gemeinsam beschrieben und priorisiert. Die Anpassung der SAP-Software sollte daraufhin im Rahmen der gesetzlichen Änderungen erfolgen. So die Erwartungshaltung der DSAG.

Die benötigte Funktionalität sollte dabei spätestens im Frühjahr 2013 vorliegen, mahnt die DSAG. Zwar ist bis Anfang 2014 noch Zeit, aber einige Branchen mit Jahreszyklen bei der Rechnungsstellung müssen entsprechende Projekte früher beginnen und sind darauf angewiesen, SEPA-Funktionen nutzen zu können. Für eine bestmögliche Vorbereitung auf die tiefgreifenden Umstellungen wird sich die DSAG weiterhin für ihre Mitglieder stark machen und konstruktiv mit SAP zusammenarbeiten. (DSAG: ra)

DSAG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hinweise & Tipps

  • Stresstest der Europäischen Zentralbank

    Am 2. Januar 2024 hat der Stresstest der Europäischen Zentralbank für große Institute im Euroraum begonnen. Insgesamt sind mehr als 100 Banken betroffen, ein tiefer gehender Test steht im Nachgang für über 20 dieser Banken an. Mit der "Trockenübung" eines Cyberangriffs möchte die EZB Melde- und Wiederherstellungsprozesse der Banken prüfen. Welche größeren Schwachstellen wird die EZB dabei identifizieren?

  • Compliance, Regulierung und betriebliche Risiken

    Betriebsleiter jonglieren täglich mit unterschiedlichen Risiken. Es ist ihre Aufgabe, bestehende Risiken zu bewerten und abzuschwächen sowie Strategien zur Vermeidung künftiger Risiken zu entwickeln. Dabei steht viel auf dem Spiel: Risikofolgen reichen von Produktivitätsverlusten - während die Mitarbeiter mit der Behebung von Fehlern beschäftigt sind - bis hin zu Geldverschwendung, wenn Fristen und Fortschritte nicht eingehalten werden.

  • An der Quelle der Informationen beginnen

    Im Kontext steigender Cyberbedrohungen gewinnt die strikte Einhaltung bzw. Umsetzung entsprechender Compliance-Vorschriften stetig an Bedeutung. Als Bereitsteller kritischer Infrastruktur gilt insbesondere für Finanzunternehmen, IT-Ausfälle und sicherheitsrelevante Vorfälle zu verhindern, um für die Aufrechterhaltung des Betriebs zu sorgen.

  • DORA-Compliance komplex

    Bereits im Januar 2023 ist der Digital Operational Resilience Act (DORA), eine Verordnung der europäischen Union, in Kraft getreten. Umzusetzen ist das EU-Gesetz bis zum 17.01.2025. Obwohl es sich vorrangig an den Finanzsektor richtet, können auch andere Unternehmen, wie beispielsweise IT-Dienstleister davon betroffen sein.

  • Umsetzung der ESG-Verordnung

    Im Sommer 2021 wurde von der EU das "Europäische Klimagesetz" verabschiedet. Es soll helfen, den Klimaschutz spürbar voranzutreiben. Eine der beschlossenen Maßnahmen ist das sogenannte ESG-Reporting, das viele Unternehmen erst einmal vor Herausforderungen stellt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen