Compliance-Screening von Sanktionslisten
Anti-Terror-Screening: Software greift aber nicht nur auf die veröffentlichten EU-Sanktionslisten, sondern auf Wunsch auch auf zahlreiche US-Listen zu
"TIA Z3-CCE" dient der Exportkontrolle, in dem es die Prüfung von Warenempfängern und Geschäftspartnern gegen die verschiedenen Sanktionslisten automatisiert
(17.10.07) - Wenn bei der Allgemeinen Gold- und Silberscheideanstalt AG in Pforzheim ein Lkw auf den Hof rollt, bringt er meist wertvolle Fracht: Schmuck- oder Industriemetall, das zur Aufbereitung in weiter verwendbare Edelmetalle und edelmetallhaltige Halbzeuge angeliefert wird. Häufig stammt der kostbare Rohstoff aus dem benachbarten - manchmal auch aus dem weiter entfernten Ausland. Für die Einfuhr nutzt das Unternehmen schon seit drei Jahren die Zollsoftware TIA ATLAS und vertraut nun beim Anti-Terror-Screening auf "TIA Z3-CCE" (Customs Compliance Engine). "TIA Z3-CCE" der TIA innovations GmbH aus Böbingen dient der Exportkontrolle, in dem es die Prüfung von Warenempfängern und Geschäftspartnern gegen die verschiedenen Sanktionslisten ("Anti-Terror-Listen") automatisiert und mit einem automatischen Update-Service für stets aktuelle Abgleichdaten sorgt.
Mit 350 Mitarbeitern und 425 Millionen Euro Umsatz zählt die Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt AG zu den führenden Scheideanstalten Europas. Im Pforzheimer Werk erfolgt das Refining, also das Aufarbeiten von Produktionsresten, Altmetallen sowie die Produktion von Halbzeugen und der Handel mit Edelmetall. Bei konsolidierten Kennzahlen nehmen Im- und Export kontinuierlich zu.
Das merken auch die sieben Mitarbeiter, die mit der Zollabwicklung befasst sind. "Seit drei Jahren setzen wir TIA ATLAS ein und wickeln inzwischen monatlich 80 Positionen über die Software ab", sagt Björn Geiselhardt, der im Unternehmen für Logistik zuständig ist. "Dabei handelt es sich zu 95 Prozent um Kundenanlieferungen von Edelmetallabfällen oder Aufbereitungsmaterial per Spedition und Luftfracht, seltener Seefracht. Unser Durchsatz beträgt bereits heute jährlich rund 500 Tonnen Metall, für die nächsten Jahre sehen wir noch ein großes Potenzial in Fernost."
Was die Implementierung der Importabwicklung mit TIA ATLAS betrifft, hat sich die Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt AG nicht für eine Inhouse-, sondern für die Rechenzentrumslösung der TIA entschieden. Die Gründe für diese Entscheidung erläutert Björn Geiselhardt: "Alle Abläufe sind transparent und übersichtlich. Es kommt zu keiner Kapazitätsbindung unserer IT.
Auch um Updates brauchen wir uns nicht zu kümmern. Und wenn tatsächlich einmal Fragen auftauchen, greifen wir auf die vorbildliche Service-Hotline der TIA zurück." Die Implementierung selbst habe so gut funktioniert, dass der Probebetrieb nach zwei Wochen vorzeitig beendet wurde. Bedenken bezüglich der Sicherheit der Datenübertragung zum Rechenzentrum von TIA innovations habe es auf Grund des Datensicherheitskonzeptes der TIA zu keiner Zeit gegeben.
Im Juli dieses Jahres hat sich die Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt AG auch für das Anti-Terror-Screening mit TIA Z3-CCE entschieden. Damit wurde ein softwarebasierter Kontrollmechanismus installiert, der im Hintergrund überall dort Datensätze überprüft, wo Adressen erfasst oder bearbeitet werden.
"Eine solche Überprüfung ist übrigens durch die Verordnungen (EG) Nr. 2580/2001 und (EG) Nr. 881/2002 der Europäischen Gemeinschaft gefordert", erklärt TIA-Geschäftsführer Gerhard Stirner. "CCE greift aber nicht nur auf die in diesen Verordnungen veröffentlichten EU-Sanktionslisten, sondern auf Wunsch der Kunden auch auf zahlreiche US-Listen zu, wenn über das Modul "Compliance Screening" Adressdaten abgeglichen werden."
Die "Feuerprobe" hat die Compliance Engine bei einem Besuch der US-amerikanischen Zollmitarbeiter in der Pforzheimer Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt AG bestanden. Der US-Zoll interessierte sich zum einen für die Integration und den praktischen Prüfungsablauf, zum anderen auch für die Handhabung und Zuverlässigkeit.
Die TIA Compliance Engine arbeitet webbasiert, lässt sich voll in das Firmen-Intranet integrieren und so ortsunabhängig einsetzen, administrieren und konfigurieren. Eine offene Standard-Schnittstelle ermöglicht die Integration in beliebige Systeme - für SAP R/3 bietet TIA innovations selbst eine Integrationslösung an.
Da derzeit der Import und das Anti-Terror-Screening bereits softwaregestützt erfolgen, ist die Installation von TIA ATLAS AES zur elektronischen Abwicklung der Ausfuhren bereits in Planung. Rund einhundert Positionen im Monat sollen anfangs mit der Software abgewickelt werden. (TIA innovations: ra)
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