Frauenquote ist nicht zielführend


Financial Experts: Kein Gesetz erforderlich, um kompetente Frauen in Aufsichtsräte zu bringen
Kritik an geplantem Gesetzentwurf der EU-Kommission - "Es sollte selbstverständlich sein, eine kompetente Frau zu nominieren"


(17.09.12) - Die Financial Experts Association e.V. (FEA), Berufsverband für Finanzexperten in Aufsichtsräten, fordert für das 2013 anstehende "Superwahljahr" der Aufsichtsräte effiziente und strukturierte Nominierungsprozesse und kritisiert eine feste Frauenquote. Gemeinsam mit dem europäischen Dachverband für Aufsichtsräte INAR/EU wird sich FEA bei der Europäischen Kommission dafür einsetzen, auf den für Oktober geplanten Gesetzentwurf zu einer verbindlichen Frauenquote von 40 Prozent zu verzichten.

2013 werden allein in den 30 DAX-Konzernen 77 Aufsichtsratsmitglieder von den Hauptversammlungen neu bestellt. Auch in zahlreichen M-DAX, S-DAX und Tec-DAX-Unternehmen stehen Neuwahlen an. "2013 entsteht eine große Chance, die Aufsichtsräte deutscher Unternehmen zu professionalisieren. Dabei können weder das Old-Boys-Network noch eine Frauenquote sinnvolle Kriterien sein. Im Interesse der Aktionäre sollte ein Aufsichtsrat jedem Vorstandsressort mindestens einen Experten zuordnen können, der die Arbeit des Vorstands fachlich kompetent überwacht und begleitet", sagte Prof. Dr. Bernd Schichold, Präsident der Financial Experts Association.

Diese Ausrichtung erfordere im Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats die exakte Formulierung von Kompetenz- und Persönlichkeitsprofilen, ein professionelles Research und eine nachvollziehbare und fundierte Entscheidung auf Basis eines Audits.

Der von der EU-Kommissarin Viviane Reding geplante Gesetzentwurf, bis 2020 eine verbindliche Frauenquote von 40 Prozent einzuführen, sei nicht akzeptabel. Gemeinsam mit dem europäischen Dachverband INAR/EU werde FEA versuchen, die Kommission davon zu überzeugen, dass kein Gesetz erforderlich sei, um kompetente Frauen in Aufsichtsräte zu bringen. "Es sollte selbstverständlich sein, dass eine kompetente Frau nominiert und gewählt wird - eine Quote brauchen Aktionäre dafür nicht", erklärt Dr. Viktoria Kickinger, Präsidentin von INAR/EU. (FEA: ra)

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