Anstieg der Compliance-Kosten
Geopolitische Risiken treiben die Kosten für Financial Crime Compliance in die Höhe laut einer LexisNexis Risk Solutions-Studie
Geopolitik und Anti-Money Laundering-Vorschriften tragen wesentlich zu den Kosten von Finanzdienstleistungsunternehmen in der EMEA-Region bei
Die jüngste True Cost of Financial Crime Compliance Study – EMEA Edition von LexisNexis Risk Solutions zeigt, dass das geopolitische Risiko einer der wichtigsten Faktoren für die steigenden Compliance-Kosten ist. Von den befragten Finanzdienstleistungsinstituten in der EMEA-Region gaben 71 Prozent an, dass das geopolitische Risiko der wichtigste externe Faktor mit Auswirkungen auf die Kosten ist, dicht gefolgt von den zunehmenden Anti-Money Laundering-Vorschriften (70 Prozent) und den sich entwickelnden kriminellen Bedrohungen (69 Prozent).
Die fünf wichtigsten Ursachen für den Anstieg der Compliance-Kosten sind:
>> Entwicklung krimineller Bedrohungen
>> Zunehmende Anti-Money Laundering-Vorschriften und regulatorische Erwartungen
>> Zunehmendes geopolitisches Risiko
>> Wachsende Anforderungen an den Datenschutz
>> Kundenwunsch nach schnellerer Bezahlung
Die neueste Ausgabe der Studie enthält eine Analyse der Antworten, die zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 gesammelt wurden. Die Studie wurde daher vor den neueren geopolitischen Krisen durchgeführt, darunter der Krieg in der Ukraine, aber sie zeigt, dass die Entscheidungsträger in den Financial Crime Compliance Teams bereits aufkommende Risiken sahen, die dann die globalen wirtschaftlichen und politischen Trends in der ersten Hälfte des Jahres 2022 bestimmt haben. Die Bedrohung durch geopolitische Risiken ist in Märkten wie Polen, der weiteren mittelosteuropäischen Region und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) besonders hoch.
Geopolitische Risiken spiegeln auch die Screening-Herausforderungen wider, mit denen Financial Compliance-Spezialisten konfrontiert sind. Die Studie zeigt, dass die Identifizierung politisch exponierter Personen (PEPs) für die befragten Finanzinstitute in der EMEA-Region die größte Herausforderung beim Screening darstellt. Das PEP-Screening ist ein Hauptanliegen für 48 Prozent der Befragten, gefolgt von den KYC- Anforderungen (Know Your Customer) mit 46 Prozent. Polen und andere mittelosteuropäische Märkte sind besonders besorgt über PEP-Screening, ebenso wie die Vereinigten Arabischen Emirate und die Niederlande.
Der einzige EMEA-Markt, in dem das PEP-Screening die geringsten Probleme bereitet, ist Deutschland, wo KYC, die Auflösung von Alerts, das Screening von Sanktionen, die Erstellung von Kundenrisikoprofilen und das regulatorische Reporting zu den größeren Problemen zählen.
Technologieinvestitionen mindern weiterhin die Kosten
Wie frühere True Cost of Financial Compliance Studien gezeigt haben, tragen Investitionen in technologische Lösungen weiterhin dazu bei, die Compliance-Kosten zu senken. Die diesjährige Studie zeigt beispielsweise, dass in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden, wo mehr als 50 Prozent der Compliance- Kosten auf den Faktor Arbeit entfallen, mittlere bis große Finanzunternehmen durchschnittliche Kosten in Höhe von 56,2 Millionen US-Dollar hatten. Bei Unternehmen, bei denen mehr als 50 Prozent der Kosten technologiebezogen sind, betrugen die durchschnittlichen Kosten 44 Mio. USD. In Anbetracht der steigenden geopolitischen Risiken und der Herausforderung des PEP-Screenings sind nur 21 Prozent der Unternehmen, die den Schwerpunkt auf Technologieausgaben legen, der Meinung, dass die Identifizierung der wirtschaftlich Berechtigten (UBOs) negative Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit hat. Die Identifizierung von UBOs stellt ein Problem dar für 45 Prozent der Unternehmen mit höheren Arbeitskosten.
Das Gesamtbild
Rocio Suarez Gray, Director of Financial Crime Compliance, LexisNexis Risk Solutions, sagte: "Führungskräfte im Bereich Financial Crime Compliance gehören zu denen, die mit den realen Auswirkungen einer zunehmend unsicheren globalen geopolitischen Landschaft zu kämpfen haben. Sowohl die regulatorischen als auch die geopolitischen Entwicklungen stellen die Compliance-Teams in der gesamten EMEA-Region weiterhin vor große Herausforderungen. Dies spiegelt sich in den KYC-Bedenken wider, insbesondere in Bezug auf die Identifizierung von PEPs und UBOs sowie in der Komplexität, klarere Kundenrisikoprofile zu definieren."
Die Studie zeigt, dass die finanziellen Kosten für Compliance mit der Weiterentwicklung der Vorschriften weiter steigen: Die Befragten gehen davon aus, dass die durchschnittlichen Kosten weiterhin zwischen 4,3 und 10,1 Prozent steigen werden, wobei ein Inflationsanstieg in der EMEA-Region nicht berücksichtigt ist.
Rocio Suarez Gray, Director of Financial Crime Compliance, LexisNexis Risk Solutions, sagte weiter: "Nicht nur die Kosten für Compliance, sondern auch deren Komplexität stellen für Finanzinstitute in EMEA eine grundlegende Herausforderung dar. Finanzunternehmen haben nur einen begrenzten Pool an Personal zur Verfügung, um auf externe Probleme und regulatorische Anforderungen zu reagieren. Die richtige Technologie kann aber den Menschen helfen, sich auf strategischere Aufgaben konzentrieren zu können. Kontinuierliche Innovation ist wesentlich, um Kriminellen einen Schritt voraus zu sein und Finanzkriminalität wirksam aufdecken und verhindern zu können. Das Verständnis von Trends bei der Lösung komplexer Compliance-Probleme wird auch weiterhin ein Schwerpunkt dieses laufenden Rechercheprojekts sein."
Methodik Im Rahmen der EMEA-Studie wurden 428 Entscheidungsträger in 14 Märkten befragt, die für die Behebung von KYC-Problemen, die Überwachung von Sanktionen, die Überwachung von Transaktionen im Rahmen von Finanzkriminalität und/oder Compliance-Aktivitäten zuständig sind. Zu den vertretenen Organisationen gehören Vermögensverwalter, Banken, Investment- und Versicherungsunternehmen.
(LexisNexis Risk Solutions: ra)
eingetragen: 14.11.22
Newsletterlauf: 26.01.23
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