Jugendstudie des Bankenverbandes


Euro-Skeptiker: Nur jeder zweite Jugendliche glaubt an die Zukunft des Euro
15 Prozent der jungen Deutschen sehen sich von der Staatsschuldenkrise selbst betroffen


(18.07.12) - "Wir müssen es uns gemeinsam zur Aufgabe machen, die Vorteile des Euro noch besser zu erklären", fordert Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, bei der Vorstellung der aktuellen Jugendstudie. Nach der repräsentativen Umfrage seien die Meinungen zum Euro sehr geteilt: Nur die Hälfte der 14- bis 24-Jährigen (51 Prozent) findet, dass sich der Euro bisher bewährt hat. Hier müssen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam für mehr Vertrauen werben. Sonst besteht die Gefahr, dass eine Generation von Euro-Skeptiker heranwächst", appelliert Kemmer.

Die meisten jungen Leute bleiben trotz der negativen Nachrichtenlage infolge der Finanz- oder Staatsschuldenkrise zuversichtlich: 88 Prozent blicken optimistisch in die Zukunft, ihre Berufschancen bewerten sechs von zehn Befragten als gut, weitere 29 Prozent sogar als sehr gut. Allerdings sehen sich von der Staatsschuldenkrise immerhin auch 15 Prozent der jungen Deutschen selbst betroffen. Die komplexen und nur schwer verständlichen Krisenthemen schlagen offenbar auf das Wirtschaftsinteresse der jungen Generation durch. Hatte 2009 noch ein Drittel der Befragten (sehr) starkes Interesse an Wirtschaft, ist es aktuell nur noch rund ein Fünftel. Und das Wirtschafts- und Finanzwissen weist erhebliche Lücken auf: Der Begriff "Rendite" ist nur 3 von 10 Jugendlichen geläufig, nur 27 Prozent kennen die Rolle der EZB im Blick auf die Sicherung der Preisstabilität.

Ein Drittel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen kümmert sich regelmäßig um ihre eigenen Geldangelegenheiten, viele nehmen sich aber für die Finanzplanung nicht die nötige Zeit. Mehr als jeder zweite Jugendliche räumt ein, sich in Geld- und Finanzfragen kaum oder gar nicht auszukennen. Michael Kemmer: "Grundlegende Wirtschaftskenntnisse sind Voraussetzung, um Finanzfragen zu verstehen und Anlageentscheidungen zu treffen". Der Bankenverband werde deshalb nicht nachlassen, sich für mehr ökonomische Bildung einzusetzen.

Die Studie zum Wirtschaftsverständnis und zur Finanzkultur von Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat die GfK Marktforschung im Auftrag des Bankenverbandes durchgeführt. Befragt wurden repräsentativ ausgewählte 14- bis 24-Jährige. (Bundesverband deutscher Banken: ra)

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Meldungen: Studien

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    Um schneller einen Aufsatz zu schreiben, die Antwort im Unterricht nachzuschlagen oder Ideen für das Kunstprojekt zu sammeln - Künstliche Intelligenz ist längst auch in vielen deutschen Klassenzimmern angekommen. Allerdings hat nicht einmal jede vierte Schule zentral geregelt, was dabei erlaubt und was verboten ist. Lediglich an 23 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es zentrale KI-Regeln, die für die ganze Schule gelten.

  • Ein Fünftel wurde im Job zu KI geschult

    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Mindestens ein Datenschutzvorfall

    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

  • Überwachung und Compliance stets im Fokus

    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

  • Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden

    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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