Generation Y geht freigiebig mit Daten um


Studie "Datenland Deutschland" des Deloitte Analytics Institutes zeigt Generationenlücke bei Verhalten im Web
38 Prozent der "Gen Y"-Vertreter lesen Sicherheits- und Datenschutzbedingungen bei Onlineaktivitäten nur selten oder nie


(25.03.15) - Laut der Deloitte-Studie "Datenland Deutschland – Die Generationenlücke" geben Jüngere ihre persönlichen Daten bereitwilliger preis als die ältere Generation. Das zeigt die zweite Studie der Datenland-Reihe unter Mitwirkung des neu gegründeten Deloitte Analytics Institutes, das zusammen mit akademischen Institutionen wie dem Fraunhofer und dem Hasso Plattner Institut an Fragestellungen zum sinnvollen Umgang mit Konsumentendaten in Deutschland arbeitet. So variiert laut des Reports "Datenland Deutschland – Die Generationenlücke" die Internetnutzung stark nach Altersgruppe: Die Generation Y nutzt das Medium intensiv und vertraut auf dessen Sicherheit. Sie lässt sich durch persönliche oder finanzielle Anreize relativ leicht zur Preisgabe privater Daten motivieren.

"Die zwischen 1985 und 2000 Geborenen sind mit der Digitalisierung aufgewachsen und bewegen sich intuitiv und sicher im Netz – damit steigen auch die Ansprüche an die Leistungen von Unternehmen. Gewinnen werden beim E-Commerce Firmen, die maßgeschneiderte, innovative Angebote bieten und die Unterschiede des Online Verhaltens zwischen den Generationen beachten", erklärt Nicolai Andersen, Leiter Innovation bei Deloitte.

Shared Economy
Die Bereitschaft, Daten zu teilen, ist bei jungen Nutzern hoch, wenn ein monetärer oder persönlicher Vorteil erkennbar ist. Die Belohnung für geteilte Informationen steht für diese Altersgruppe im Vordergrund. So wird die Entwicklung innovativer Produkte als langfristiger Vorteil beim Teilen von Daten gesehen. Für die älteren Generationen steht hingegen Vertrauen bei der Datenteilung im Vordergrund, Rabatte oder andere Leistungen motivieren sie sehr viel weniger.

Sicherheitsbewusstsein der Generation Y niedriger
38 Prozent der "Gen Y"-Vertreter lesen Sicherheits- und Datenschutzbedingungen bei Onlineaktivitäten nur selten oder nie. Unter Baby Boomern (46–60 Jahre) und der Silent Generation (ab 61 Jahren) sind es lediglich 18 bzw. 15 Prozent, die dem Datenschutz keine Aufmerksamkeit schenken. Generell geht die Gen Y lockerer mit Sicherheit, Datenschutz und Online-Transaktionen um. Die Einwilligung zu Datenschutzhinweisen wird als lästige Pflicht gesehen. Dennoch wäre die Aussage falsch, die Generation Y wäre naiv: Sie weiß, welche Informationen für sie selbst kritisch sind. Die Sicherheit von Finanzdaten ist 87 Prozent dieser Befragten wichtig, was der höchste Wert verglichen mit anderen Altersgruppen ist. Daneben hat die Generation Y ein größeres Vertrauen in europäische Unternehmen und Institutionen als die anderen Generationen, die primär deutschen Institutionen vertrauen.

Gen Y gestaltet das Internet aktiv
Mit den sozialen Netzwerken ist die persönliche Vernetzung in den Vordergrund getreten. Das hat die Generation Y von Anfang an miterlebt und gestaltet, da sie das Internet nicht nur passiv erlebt, sondern mit Informationen gefüllt hat. 75 Prozent sind täglich oder wöchentlich in sozialen Medien aktiv, die Hälfte postet ebenso regelmäßig. Das Netz bietet ihnen Informationen für Studium, Beruf und Freizeit und deckt größtenteils Unterhaltung und Nachrichten ab. Der natürliche Umgang mit der digitalen Welt macht die "Gen Y" unbedarfter. Andere Generationen hingegen sind "analog" aufgewachsen und nutzen das Internet zurückhaltender.

"Kosten-Nutzen-Anreize helfen Unternehmen, die jüngeren Internetnutzer zur Veröffentlichung ihrer persönlichen Informationen zu motivieren und ihren Zugang zu Daten und die Angebote für die Kunden zu verbessern. Für ältere Nutzer müssen Transparenz und Kommunikation verbessert und hervorgehoben werden, um ein Vertrauensverhältnis zu erreichen", resümiert Dr. Alexander Börsch, Leiter Research bei Deloitte Deutschland. (Deloitte: ra)

Deloitte: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

  • Rote Linien für die zukünftige Nutzung von KI

    Laut einer aktuellen Studie von NTT Data droht eine Verantwortungslücke die durch KI möglich gewordenen Fortschritte zu untergraben. Mehr als 80 Prozent der Führungskräfte räumen ein, dass Führungsfähigkeiten, Governance und die Bereitschaft der Mitarbeitenden nicht mit den Fortschritten der KI mithalten können. Das gefährdet Investitionen, Sicherheit und das Vertrauen der Öffentlichkeit.

  • Europas Sanktionslandschaft

    Die Durchsetzung der europaweiten Datenschutz-Gesetzgebung hat einen neuen Höchststand erreicht: Erstmals überschreiten die öffentlich bekannten Bußgelder in Europa die Marke von fünf Milliarden Euro. Seit Inkrafttreten der General Data Protection Regulation (GDPR) im Mai 2018 wurden bis März 2025 insgesamt rund 5,65 Milliarden Euro an Strafen verhängt - ein Plus von 1,17 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Diese Rekordsumme spiegelt wider, wie stark sich die europäische Sanktionspraxis in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

  • Absicherung unternehmerischer Entscheidungen

    Die zunehmende Regulierungsdichte mit immer neuen Vorschriften erschwert Vorständen und Aufsichtsräten die rechtliche Einschätzung unternehmerischer Entscheidungen und bremst unternehmerisches Handeln. Das Deutsche Aktieninstitut und die Anwaltskanzlei Gleiss Lutz haben die Studie "Absicherung unternehmerischer Entscheidungen - Entscheidungsfindung in unsicheren Zeiten" veröffentlicht.

  • Herausforderung: Datenschutz & geteilte Geräte

    Die Digitalisierung schreitet in der Transport- und Logistikbranche stetig voran und macht Prozesse innerhalb der Lieferkette immer transparenter und damit nachvollziehbarer. So kam die jüngste Studie "Digitale Innovationen: Was die Transport- und Logistikbranche jetzt braucht" von SOTI zu dem Ergebnis, dass sich 80 Prozent (weltweit 78 Prozent) der deutschen Arbeitnehmenden im T&L-Bereich durch die technische Nachverfolgbarkeit von Waren, für die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit Verantwortung tragen, sicherer fühlen. Gleichzeitig empfinden jedoch 61 Prozent das Tracking dienstlicher Geräte als Eingriff in ihre Privatsphäre (weltweit 55 Prozent).

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen