Risikomodelle für das Neukundengeschäft


Studie: DACH-Region will für Ratenkredite Risiko präziser ermitteln und Betrugsversuche stoppen
Der anhaltende Kostendruck zwingt die Institute in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einer weiteren Automatisierung ihrer Prozesse

(15.05.13) – Fico und die European Financial Marketing Association (Efma) gaben die Ergebnisse des siebten "European Credit Risk Survey" bekannt. Für die Umfrage wurden im Februar europaweit Risikomanager von Kreditinstituten zu ihrer Einschätzung des Retail-Banking-Marktes befragt. Der Umfrage zufolge berichten über 40 Prozent der Risikomanager von geplanten Investitionen in moderne Analytiksysteme, wobei rund zwei Drittel (61Prozent) auf Risikomodelle für das Neukundengeschäft entfallen sollen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sehen sogar fast 80 Prozent der Befragten eine wachsende Nachfrage auf diesem Gebiet.

Rund 40 Prozent wollen außerdem die automatisierte Erkennung von Betrugsversuchen in Verbraucherkreditanträgen verbessern. In Krisenländern wie Spanien und Portugal prognostizieren hingegen rund 70 Prozent der dort befragten Risikomanager einen steigenden Bedarf an Systemen zur Vorhersage und Bearbeitung von Zahlungsstörungen, denn Probleme bei Verbraucherkrediten werden ihrer Meinung nach weiter zunehmen.

"Der anhaltende Kostendruck zwingt die Institute in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einer weiteren Automatisierung ihrer Prozesse", erklärt Phillip Sertel, Senior Director Central & Eastern Europe and the Middle East bei Fico. "Auf der Basis leistungsstarker Prognosemodelle zur präzisen Ermittlung von Kreditrisiko und Betrugswahrscheinlichkeit ist es möglich, auch die Entscheidungsprozesse zur Kreditgewährung weiter zu automatisieren. Potenzial gibt es insbesondere bei der Bewilligung kleinerer Kreditbeträge."

Im europäischen Durchschnitt haben sich bei den Zahlungsschwierigkeiten im Vergleich zur vorhergehenden Umfrage, die im Herbst 2012 stattgefunden hat, kaum Veränderungen ergeben. Auch im Februar rechnen rund 40 Prozent mit einem weiteren Anstieg. Angesichts der anhaltend schwierigen Lage im Süden Europas wollen auf der iberischen Halbinsel rund 70 Prozent der Befragten verstärkt in Analytik investieren, die es ihnen erlaubt, für notleidende Kredite die zu erwartenden Beitreibungsbeträge genauer zu beziffern. Zusätzlich sieht die Hälfte der dort befragten Risikomanager einen steigenden Bedarf an Prognosemodellen, mit deren Hilfe die Auswirkungen makroökonomischer Veränderungen auf das Kreditrisiko besser abgeschätzt werden können. In Deutschland, Österreich und der Schweiz bleibt die Situation dagegen weiterhin relativ stabil.

Das aktuell zu beobachtende Nord-Süd-Gefälle im Bankensektor deckt sich mit den unterschiedlichen Entwicklungen der europäischen Volkswirtschaften. "Dieser Trend wird sich erst dann umkehren, wenn sich die gesamtwirtschaftliche Lage Europas und einzelner Staaten etwas entspannt hat", meint Patrick Desmarès, Generalsekretär von Efma. "Die Unsicherheit innerhalb einiger Länder ist nach wie vor groß. Das bereitet vor allem den pan-europäischen Banken Kopfzerbrechen."

An der Umfrage nahmen im Februar 2013 europaweit rund 130 Risikomanager von mehr als 100 Kreditinstituten teil. (Fico: ra)

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