Quellen für persönliche Informationen


Studie zeigt: Das Misstrauen, wie Unternehmen personenbezogene Daten verwenden, ist so weit verbreitet
"Das Thema Daten ist in Deutschland ganz eindeutig mit einem Vertrauensdefizit konnotiert"

(04.07.12) - Deutsche Erwachsene stufen Informationen in Facebook (46 Prozent), Bankbelege (16 Prozent) und die Historien in Suchmaschinen (16 Prozent) als die drei wichtigsten Quellen für persönliche Informationen ein. Bei der Suche nach den Quellen, die die meisten Informationen über eine Person enthüllen, haben die Befragten aus einer vorgegebenen Liste bestehend aus Unternehmen und Organisationen gewählt. Laut einer aktuellen Studie, die von dem international tätigem Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführt wurde, kommen Kreditkartenbelege (7 Prozent) auf den 4. Platz und individuelle Twitter-Accounts (2 Prozent) auf den 5. Platz.

Mehr als 1.000 Verbraucher in Deutschland wurden im Mai 2012 befragt, um ihre Einstellungen und Verhaltensweisen offenzulegen, wenn es um den Austausch ihrer personenbezogenen Daten mit Unternehmen geht. Die Studie wurde von Informatica Corporation in Auftrag gegeben.

Die Ergebnisse legen offen:
>> Nur 39 Prozent der Befragten vertrauen Unternehmen, dass diese ihre persönlichen Daten ausschließlich für den Zweck nutzen, für den sie bestimmt sind.

>> Dies könnte von der Tatsache ausgelöst sein, dass 32 Prozent der Befragten das Gefühl haben, dass ihre Daten in der Vergangenheit von Unternehmen ausgenutzt wurden – sei es durch die Weitergabe an einen Dritten ohne deren Zustimmung oder durch die Nutzung der Informationen zur Diskriminierung ihrer Person.

>> Das Misstrauen, wie Unternehmen personenbezogene Daten verwenden, ist so weit verbreitet, dass 36 Prozent der Befragten glauben, dass die Herausgabe persönlicher Daten an Unternehmen immer mit der Gefahr verbunden ist, ihre Privatsphäre könne dadurch verletzt werden.

Vertrauen in Daten – eine Generationenfrage
Die Studie zeigte auf der anderen Seite auch eine deutliche Tendenz bei der Einstellung der Verbraucher angesichts einer stark wachsenden, jüngeren und datenkompetenten Generation, die von den Möglichkeiten, die sich im Austausch für ihre Daten eröffnen, fasziniert ist:

>> 49 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 50 Prozent der 25- bis 34-Jährigen sind sich darin einig, dass, wenn Unternehmen klarer und deutlicher erklären würden, warum und wozu konkret sie persönliche Daten ihrer Kunden nutzen wollen, sie eher dazu geneigt wären, ihre Daten preiszugeben.

>> Mehr noch hatte einer von 12 der jüngeren Generation (18- bis 34-Jährigen) den Eindruck, dass je mehr sie an persönlichen Informationen den Unternehmen zur Verfügung stellten, desto besser wurde als Konsequenz der Service für sie selbst.

Darüber hinaus meldeten sich unter den 18- bis 34-Jährigen zwei Mal so viele als bei den über 45-Jährigen bei Websites mit ihren Facebook-Login-Daten an, ohne Verbindung mit einer Rabatt- oder Sonderaktion (6 Prozent versus 3 Prozent). In Zusammenhang mit einer solchen Gewinnaktion sind es sogar mehr als vier Mal so viel von der jüngeren Generation, die sich via Facebook-Login-Daten anmelden (13 Prozent versus 3 Prozent).

Jüngere Verbraucher legten in der Studie zudem offen, dass sie sich mit der Weitergabe ihrer persönlichen Daten dann wohl fühlten, wenn diese von Unternehmen dafür genutzt wurden, um zukünftige Angebote und Kommunikationsweisen individuell auf ihre Person zuzuschneiden. Fast ein Viertel der jüngeren Generation (im Alter von 18 bis 34 Jahren) bestätigte seine Zufriedenheit mit dieser Vorgehensweise (24 Prozent der 18- bis 34-Jährigen versus 15 Prozent der über 45-Jährigen), während jene Befragten im Alter von über 45 Jahren mit mehr als zwei Drittel (74 Prozent) davon nicht überzeugt waren; mehr als die Hälfte hatte ein Unbehagen hinsichtlich dieser Unternehmenspraxis – im Vergleich zu den 60 Prozent der 18-bis 34-Jährigen.

"Das Thema Daten ist in Deutschland ganz eindeutig mit einem Vertrauensdefizit konnotiert. Es ist daher wichtig, durch bessere und intensivere Kommunikation dieses Vertrauen aufzubauen. Verbraucher haben ein Recht darauf zu erfahren, wofür ihre persönlichen Daten genutzt werden und wie die Privatsphäre dieser Informationen aufrechterhalten werden kann", so Achim Deboeser, Vice President und General Manager für EMEA Central Europe bei Informatica. "Die jüngere Generation ist anders: Sie verwenden gerne die "Gefällt mit"-Option bei Facebook und füttern die Historien der Suchmaschinen mit mehr Informationen über sich selbst als alle anderen Quellen. In diesem Sinne sollten Unternehmen die Gelegenheit wahrnehmen, um mehr Transparenz für die Verbrauchern zu schaffen, wenn es darum geht, wie ihre persönlichen Informationen verwendet werden und inwiefern das für die Verbraucher vorteilhaft ist. Erst, wenn das erreicht ist, können Unternehmen deutlich stärkere Beziehungen zu ihren Kunden aufbauen."

Hausarzt, Banken und Kinderbetreuer genießen das größte Vertrauen
Auf die Frage, welchen Unternehmen und Organisationen von einer vorgegebenen Liste die Befragten am meisten vertrauen, dass diese ihre persönlichen Daten nicht an Dritte weitergeben, haben die Verbraucher folgendes geantwortet:

>> Mit 73 Prozent vertrauen die Befragten am meisten ihrem Hausarzt, dass dieser ihre Informationen nicht an einen Dritten weitergibt.

>>Banken kommen auf den zweiten Platz, 49 Prozent der Verbraucher sprachen ihnen ihr Vertrauen aus.

>> Dienstleister bei der Kinderbetreuung kamen auf den dritten Platz: 13 Prozent der Befragten vertrauen dieser Gruppe bei der Weitergabe ihrer persönlichen Daten.

>> 12 Prozent erhielten die Energieversorger.

>> 6 Prozent bekamen die Mobilfunkbetreiber.

>>Immobilienmakler und Facebook erhielten die niedrigste Punktzahl mit 5 und 2 Prozent.

Über die Studie
Sämtliche Zahlen, außer wenn es anders angegeben ist, stammen von YouGov PLc. An der Studie haben insgesamt 1.015 Erwachsene teilgenommen. Erhebungszeitraum war zwischen dem 11. und 14. Mai 2012. Die Studie wurde mittels einer Online-Befragung durchgeführt. Die Zahlen geben einen ausgewogenen und repräsentativen Querschnitt der deutschen Bevölkerung über 18 Jahre wieder. (Informatica: ra)

Informatica: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Bildungsstand spielt eine Rolle

    In Deutschland gehen die Meinungen über generative Künstliche Intelligenz, wie ChatGPT, weit auseinander - Auch die Nutzung im privaten und beruflichen Alltag ist sozial ungleich verteilt. "Diese Unterschiede sind relevant", sagt Professor Florian Stoeckel, der die Studie geleitet hat. "Sie betreffen den Zugang zu Chancen, die digitale Teilhabe und letztlich die Frage, wer die Zukunft mitgestaltet, wenn sich Arbeit und Gesellschaft durch KI verändern."

  • Soziale Medien werden immer wichtiger

    Produkt auspacken, Anwendung zeigen, Marke vorstellen, Stimmen von zufriedenen Kundinnen und Kunden einfangen: Die Inhalte, die Handelsunternehmen auf ihren Social-Media-Profilen ausspielen, sind vielfältig. Trotzdem fällt es fast der Hälfte der deutschen Handelsunternehmen, die über ein solches Profil verfügen, schwer, regelmäßig Inhalte zu posten (46 Prozent). Hand in Hand damit gehen auch die Erstellung interessanter Inhalte, die ein Drittel der Händler als Herausforderung sieht (34 Prozent), und die kontinuierliche Kanalbetreuung bzw. das Community Management, mit dem etwa ein Viertel zu kämpfen hat (23 Prozent).

  • Finanzinstitute unter Zugzwang

    Mit Inkrafttreten der EU-Verordnung zur digitalen operationellen Resilienz (DORA) Mitte Januar 2025 stehen Finanzinstitute unter Zugzwang: Sie müssen ihre IT-Sicherheit aufgrund der herrschenden Gefahrenlage entlang eines Katalogs an Maßnahmen auf einen zeitgemäßen Stand der Technik bringen. Eine aktuelle Studie von Veeam Software, dem weltweit führenden Anbieter für Datenresilienz nach Marktanteil, hat bei betroffenen Organisationen den Status Quo bei der Umsetzung abgefragt. Darin zeigt sich: Eine Mehrheit der deutschen Finanzdienstleister hält die hauseigene Resilienz noch nicht für ausreichend. 95 Prozent der über 100 befragten deutschen Unternehmen sehen noch Verbesserungsbedarf, um die Anforderungen zu erfüllen.

  • Billig-Händler verschärfen den Wettbewerb

    Seit einigen Jahren drängen verstärkt Online-Händler auf den deutschen Markt, die zu Niedrigstpreisen Produkte vor allem aus China importieren. Mehr als drei Viertel der deutschen Händler (78 Prozent) fordern deshalb ein Verbot chinesischer Billig-Marktplätze. Aus Sicht von je neuen von zehn Händlern würden sie häufig gegen das hier geltende Recht verstoßen (92 Prozent) und ihre Produkte enthielten oft potenziell gefährliche Inhaltsstoffe (88 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die 505 Handelsunternehmen ab zehn Beschäftigten in Deutschland befragt wurden.

  • Cybersicherheit als strategisches Thema

    Eine aktuelle Studie von Qualys in Zusammenarbeit mit Dark Reading zeigt: Trotz wachsender Ausgaben und zunehmender Relevanz in Vorstandsetagen bleibt das Cyber-Risikomanagement vieler Unternehmen unausgereift. Der Grund: Der geschäftliche Kontext fehlt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen