Unterschiede bezüglich der Datenweitergabe


Studie: Deutsche Verbraucher haben keine Bedenken, wenn sie ihre Daten an Ärzte, Banken oder den Handel weitergeben
91 Prozent wünschen sich, dass Banken Daten zugunsten von Sicherheitsmaßnahmen auswerten

(24.07.13) - Für einen besseren Service sind Verbraucher auf der ganzen Welt bereit, Ärzten, Banken oder dem Handel persönliche Informationen preiszugeben. Sie unterscheiden jedoch, auf welche Art und Weise die Informationsweitergabe erfolgt. Das ist ein Ergebnis einer globalen und unabhängigen Verbraucherumfrage, die Infosys jetzt vorstellt. Die Studie zeigt darüber hinaus: Digitale Konsumenten von heute sind vielschichtig und oftmals skeptisch wenn es darum geht, wie Institutionen ihre Daten verwenden.

Deutsche Verbraucher haben keine Bedenken, wenn sie ihre Daten an Ärzte (84 Prozent), Banken (64 Prozent) oder den Handel (57 Prozent) weitergeben. Dennoch zeigt die Umfrage einige Unterschiede bezüglich der Datenweitergabe. So teilen die Befragten ihre Gesundheitshistorie nicht ohne weiteres mit ihren Ärzten. Als Konsument erwarten sie auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Werbung, sind aber durchaus zurückhaltend bei der Weitergabe dafür notwendiger Informationen. Die Infosys-Studie zeigt, dass Konsumenten die Vorteile der Datenweitergabe erkennen, aber skeptisch sind, wenn es um Datenauswertungen geht; dies gilt vor allem für europäische Verbraucher.

39 Prozent der weltweit befragten Konsumenten empfinden Datamining, also das Sammeln und die Analyse von persönlichen Informationen, als Eindringen in ihre Privatsphäre. Sie erklären aber auch, dass es nützlich (35 Prozent), bequem (33 Prozent) und zeitsparend (32 Prozent) sein könne. Amerikanische Verbraucher sind im Vergleich zu den Konsumenten in anderen Ländern weniger über den Schutz ihrer Privatsphäre besorgt (30 Prozent). Im Ländervergleich sind deutsche Konsumenten am wenigsten bereit, persönliche Daten mitzuteilen.

Die globale Umfrage richtete sich an 5.000 internetaffine Verbraucher in fünf Ländern (jeweils 1.000 in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Australien und den USA). Die Studie untersucht insbesondere die Frage, wie Konsumenten mit ihren persönlichen Daten in den unterschiedlichen Bereichen wie Einzelhandel, Banken und Gesundheitswesen umgehen. Hieraus ergibt sich die primäre Herausforderung, dass Unternehmen verstärkt auf das komplexe Verhalten der Konsumenten eingehen müssen, wenn diese persönliche Informationen bereitstellen.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie für den deutschen Markt:

Einzelhandel
Kennen heißt verkaufen: Fast drei Viertel (73 Prozent) der deutschen Verbraucher fühlen sich durch Werbung in mobilen Apps nicht konkret angesprochen. Ebenso viele Verbraucher (73 Prozent) haben außerdem nicht den Eindruck, dass die Online-Werbung oder E-Mails, die sie erhalten, ihren persönlichen Bedürfnissen und Interessen entsprechen.

Tiefe Kenntnis heißt, sogar mehr zu verkaufen: Die Mehrheit der deutschen Konsumenten (68 Prozent) ist sich sicher, dass sie erneut bei einem Händler kaufen würde, wenn dessen Angebote auf ihre Interessen und Bedürfnisse zugeschnitten sind. 63 Prozent stimmen dem zu, wenn der Handel standortbezogene Angebote bietet.

Lesen in der Glaskugel: Während Verbraucher vor allem auf ihre Interessen zugeschnittene Werbung und Angebote erhalten möchten, sind nur neun Prozent der deutschen Verbraucher bereit, Informationen ihres Social-Media-Profils anzugeben. Ohne diese Informationen ist es jedoch äußerst schwierig für den Handel, maßgeschneiderte, digitale Angebote zu offerieren.

Banking
Sicherheit bedeutet Loyalität: 91 Prozent der deutschen Befragten erwarten von ihrer Bank, dass sie persönliche Daten auswertet, um sie vor Betrug zu schützen. Dies ist so wichtig, dass 71 Prozent der Bankkunden sogar einen Wechsel ihrer Bank in Erwägung ziehen, wenn ein Wettbewerber nachweisen kann, dass Daten und Geld dort sicherer wären.

Digitale Kommunikation – gern, aber nur einseitig: 42 Prozent der deutschen Verbraucher wünschen sich, dass ihre Bank sie zu ihrem Konto oder in Bezug auf Transaktionen mobil informiert. Aber nur 24 Prozent tauschen Informationen auf diesem Wege aus.
Verstehen Banken die Beunruhigung ihrer Kunden? Zusätzlich zur deutlichen Sorge um die Sicherheit ihrer Daten befürchten 20 Prozent der deutschen Verbraucher, dass ihre aktuelle Bank keinen klaren Prozess bietet, um gegen Betrugsfälle vorzugehen.

Stephen Pratt, Managing Partner, Worldwide Consulting, Systems Integration und Executive Council Member bei Infosys, kommentiert: "Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend für Unternehmen. Sie zeigen die enormen, bislang ungenutzten Möglichkeiten, Daten zu erhalten, wenn die Vorteile der Datenanalyse für Verbraucher offen kommuniziert werden. Unsere Umfrage zeigt, dass Verbraucher durchaus bereit sind ihre Daten offen zu legen – auch wenn sie sehr überlegt dabei vorgehen, wie sie ihre persönlichen Informationen weitergeben. Unternehmen müssen also herausfinden, wie sie Daten sammeln, dass Konsumenten ihnen vertrauen und den Nutzen sehen."

Methodik
Diese umfassende globale Umfrage befasst sich mit dem Verbraucherverhalten hinsichtlich Big-Data-Thematiken im Handel, dem Banken- und dem Gesundheitswesen in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Australien. Bei dieser Studie wurden 1.000 Verbraucher in jedem der genannten Länder via Online-Fragebogen befragt. Global gesehen handelt es sich um eine Testgröße aus 5.000 Erwachsenen zwischen 18 und 69 Jahren. Durchgeführt wurde die Umfrage von den unabhängigen Marktforschungsinstituten KRC und Vanson Bourne. KRC befragte Verbraucher in den USA zwischen dem 3. und 7. Mai 2013, während Vanson Bourne die Konsumenten aus den weiteren Ländern zwischen dem 8. und 22. Mai 2013 befragte. Um sich für diese Umfrage zu qualifizieren, mussten die Befragten aktive Internetnutzer sein und in den vergangenen sechs Wochen einen Online-Einkauf getätigt haben. Die Mehrheit der Befragten sollte auch über ein Smartphone oder einen Tablet-Computer verfügen.
(Infosys: ra)

Infosys: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

  • Rote Linien für die zukünftige Nutzung von KI

    Laut einer aktuellen Studie von NTT Data droht eine Verantwortungslücke die durch KI möglich gewordenen Fortschritte zu untergraben. Mehr als 80 Prozent der Führungskräfte räumen ein, dass Führungsfähigkeiten, Governance und die Bereitschaft der Mitarbeitenden nicht mit den Fortschritten der KI mithalten können. Das gefährdet Investitionen, Sicherheit und das Vertrauen der Öffentlichkeit.

  • Europas Sanktionslandschaft

    Die Durchsetzung der europaweiten Datenschutz-Gesetzgebung hat einen neuen Höchststand erreicht: Erstmals überschreiten die öffentlich bekannten Bußgelder in Europa die Marke von fünf Milliarden Euro. Seit Inkrafttreten der General Data Protection Regulation (GDPR) im Mai 2018 wurden bis März 2025 insgesamt rund 5,65 Milliarden Euro an Strafen verhängt - ein Plus von 1,17 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Diese Rekordsumme spiegelt wider, wie stark sich die europäische Sanktionspraxis in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

  • Absicherung unternehmerischer Entscheidungen

    Die zunehmende Regulierungsdichte mit immer neuen Vorschriften erschwert Vorständen und Aufsichtsräten die rechtliche Einschätzung unternehmerischer Entscheidungen und bremst unternehmerisches Handeln. Das Deutsche Aktieninstitut und die Anwaltskanzlei Gleiss Lutz haben die Studie "Absicherung unternehmerischer Entscheidungen - Entscheidungsfindung in unsicheren Zeiten" veröffentlicht.

  • Herausforderung: Datenschutz & geteilte Geräte

    Die Digitalisierung schreitet in der Transport- und Logistikbranche stetig voran und macht Prozesse innerhalb der Lieferkette immer transparenter und damit nachvollziehbarer. So kam die jüngste Studie "Digitale Innovationen: Was die Transport- und Logistikbranche jetzt braucht" von SOTI zu dem Ergebnis, dass sich 80 Prozent (weltweit 78 Prozent) der deutschen Arbeitnehmenden im T&L-Bereich durch die technische Nachverfolgbarkeit von Waren, für die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit Verantwortung tragen, sicherer fühlen. Gleichzeitig empfinden jedoch 61 Prozent das Tracking dienstlicher Geräte als Eingriff in ihre Privatsphäre (weltweit 55 Prozent).

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen