Thema Fraud Prevention ist angekommen


Jedes zweite Finanzinstitut nimmt Verluste durch Cyberbetrug in Kauf
Ein Drittel der angegriffenen Unternehmen hat nach Cyberattacke Zahlungsdaten verloren

(01.08.14) - Unternehmen der Finanzbranche zeigen sich großzügig, wenn es um die Rückerstattung finanzieller Verluste ihrer Kunden in Folge von Cyberkriminalität geht. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) aller befragten Finanzinstitute erstattet ihren Kunden Gelder, ohne dabei die Umstände des Cyberbetrugs genauer unter die Lupe zu nehmen. Das ist das Ergebnis einer weltweiten Umfrage von Kaspersky Lab und B2B International aus dem Mai 2014 [1].

Offenbar sind immer mehr Unternehmen bereit, Zusatzkosten in Folge von Cyberangriffen bei Online-Transaktionen stillschweigend in Kauf zu nehmen. 28 Prozent der befragten Finanzdienstleister glaubt, dass diese Ausgaben inklusive der Rückerstattungen geringer seien als die Kosten für die Einführung einer adäquaten Sicherheitslösung im Unternehmen. Von den befragten Online-Händlern war sogar fast ein Drittel (32 Prozent) dieser Meinung. Eine Einstellung, die viele Unternehmen teuer zu stehlen kommen könnte, denn Cyberkriminelle haben den elektronischen Zahlungsverkehr verstärkt im Visier.

Nur wenige Unternehmen scheinen sich dieser Gefahr allerdings bewusst zu sein. So gaben nur 19 Prozent der befragten Finanzdienstleister und 7 Prozent der Online-Händler an, dass in ihrem Unternehmen die Rückerstattung von verlorenen Kundengeldern zu den drei schwerwiegendsten Folgen nach einem Cyberbetrug gehört.

Zahlungsdatenverlust betraf ein Drittel aller befragten Firmen
Unabhängig von der Finanz- und E-Commerce-Branche haben immer mehr Unternehmen mit dem Verlust von Zahlungsdaten zu kämpfen. So geht aus der Kaspersky-Umfrage hervor, dass ein Drittel (33 Prozent) aller befragten Unternehmen – unabhängig von der Branche – im vergangenen Jahr einen Verlust von Zahlungsdaten beklagen mussten, wenn bei einer Cyberattacke Daten verloren gingen. 32 Prozent bezeichneten dies wiederum als den schlimmsten Fall, der bei einem Verlust sensibler Daten eintreffen kann.

Laut der Kaspersky-Umfrage ist das Thema Fraud Prevention branchenunabhängig bereits bei vielen Unternehmen angekommen. So ist mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) bereit, in spezielle Software für den Schutz von Finanztransaktionen zu investieren – entweder als Investition in die eigene Infrastruktur oder in Ressourcen eines Drittanbieters.

Verschärfung der Finanzbedrohungslage
Kaspersky Lab konnte allein im Jahr 2013 bei den Sicherheitslösungen seiner Kunden vier Millionen Betrugsversuche in Zusammenhang mit Finanz-Malware feststellen. Das entsprach einer Steigerung von 18,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch Banken melden stärkere Verluste. Laut Angaben der Consumer Bankers Association verloren im Dezember 2013 nordamerikanische Banken in Folge von Cyberbetrug mit Karten- und Kontozugangsdaten erstmals über 200 Millionen US-Dollar."

Gerade Finanzdienstleister sollten in ihren Budgets nicht nur Rückstellungen für die Erstattung von verlorenen Kundengeldern bilden, sie dürfen auch die Kosten für die Abwicklung der Kundenbeschwerden nicht vergessen", mahnt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab.

[1] Die Umfrage wurde von B2B International im Auftrag von Kaspersky Lab im Jahr 2014 durchgeführt. Dafür wurden rund 3.900 IT-Entscheider aus 27 Ländern befragt – u.a. 193 deutsche. Es wurden Organisationen und Unternehmen jeglicher Größe erfasst. Die Studie ist eine Fortführung von drei früheren B2B International-Umfragen, die Kaspersky Lab mit ähnlichen Themen bereits in den Jahren 2011, 2012 und 2013 beauftragt hatte.
(Kaspersky Lab: ra)

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    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

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    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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