Massive Ausbreitung von Schadprogrammen


Jahrestrend 2013: Gezielte Attacken auf Unternehmen, Partner und Zulieferer
"Kaspersky Security Bulletin – Bedrohungen für Unternehmen": Vor allem PR- und Personalabteilungen mittels Spear-Phishing und Wasserloch-Attacken im Visier

(24.01.14) - Unternehmen werden in zunehmendem Maße Opfer von Cyberangriffen. Eine weltweite Kaspersky-Studie zeigt, dass 91 Prozent der befragten Unternehmen und Organisationen innerhalb des zwölfmonatigen Untersuchungszeitraums mindestens einen Cyberangriff festgestellt haben. Zudem fielen 9 Prozent sorgfältig geplanten und gezielten Attacken auf das Unternehmensnetzwerk zum Opfer.

Entsprechend seinem Jahresreport "Kaspersky Security Bulletin 2013/2014 – Bedrohungen für Unternehmen" stellt Kaspersky Lab die folgenden Entwicklungen bei Attacken auf Unternehmen für das Jahr 2013 fest:

• >> Es wurden diverse Cyberspionage-Kampagnen gegen mehrere Regierungen und deren Organisationen aufgedeckt.
• >> Die meisten Cyberangriffe waren auf den Diebstahl von Daten ausgerichtet.
• >> Statt große Organisationen direkt anzugreifen, richteten sich die Angriffe oft gegen deren Zulieferer und Partner.
• >> Es hat sich ein neuer Markt für Cybersöldner entwickelt, auf dem APT-Spionage-Attacken als Dienstleistungen angeboten werden.

"Die massive Ausbreitung von Schadprogrammen betrifft jedes Unternehmen, so klein es auch sein mag, und führt letztlich zum Verlust von Geld oder geistigem Eigentum", erklärt Vitaly Kamluk, Principal Security Researcher, Global Research & Analysis Team bei Kaspersky Lab. "Zudem optimieren Cyberkriminelle ständig ihre Schadprogramme und nutzen darüber hinaus neue, unkonventionelle Wege. Dazu zählen beispielsweise Verschlüsselungswerkzeuge und Shredder, die sich seuchenartig im Unternehmensnetzwerk verbreiten, oder Zombie-Rechner, die alle verfügbaren Ressourcen der Webserver und Datennetze vernichten. Im Jahr 2013 konnten wir erstmals auch gezielte Angriffe auf Lieferketten von Unternehmen identifizieren. Statt direkt große Organisationen anzugehen, richten Cyberkriminelle ihre Attacken gegen das schwächere Glied in der Kette und greifen daher – wie bei Icefog geschehen – die Geschäftspartner an."

Sabotage durch Cybersöldner
Der Kaspersky-Report zeigt auch, dass Unternehmen inzwischen Cybersöldner damit beauftragen, in die Netzwerke ihrer Wettbewerber einzudringen. Dabei geht es nicht nur um Datendiebstahl. Oft zielen Sabotage-Attacken auf die Vernichtung von Daten ab oder richten sich gegen die Infrastruktur der Opfer. Cyberkriminelle haben zudem die Online-Bankkonten und Webseiten von Unternehmen im Visier, die mit speziellen Trojanern angegriffen werden. Einen nachhaltigen finanziellen und Reputationsschaden verursachen auch gezielte Distributed-Denial-of-Service-(DDoS)-Angriffe. Kunden betroffener
Unternehmen können sich von betroffenen Unternehmen abwenden und nach zuverlässigeren Anbietern suchen.

Zielgerichtete Attacken richten sich auf bestimmte Branchen und Abteilungen
Nach den Analysen von Kaspersky Lab wurden im Jahr 2013 insbesondere Organisationen und Konzerne aus den folgenden Branchen Opfer von zielgerichteten Attacken: Erdölindustrie, Telekommunikation, Weltraumforschung, Schiffsbau sowie andere Industriebranchen, die mit Hightech-Entwicklungen zusammenhängen.

Die häufigsten Angriffswege auf ein Unternehmensnetzwerk waren Spear-Phishing und Wasserloch-Attacken, eine Kombination aus Drive-by-Download und Spear-Phishing. Mitarbeiter werden dazu auf eine für sie attraktive und vertrauenswürdige Seite gelockt und dann mittels Drive-by-Download infiziert.

Gezielte Attacken wurden im laufenden Jahr am häufigsten auf die PR- und Personalabteilungen durchgeführt. Der Grund: Beide Abteilungen sind es gewohnt, dass sie von externen Anwendern angeschrieben werden. Auch Finanz- und Rechtsabteilungen sind für Cyberkriminelle häufig lohnenswerte Ziele für speziell angelegte Attacken von außen.

Rückzug auf nationale Ressourcen birgt neue Gefahren
Das Bekanntwerden zahlreicher unrühmlicher Vorfälle des Jahres 2013 führt möglicherweise zu einer Art "Entglobalisierung" in der IT. Statt weiter auf globale Ressourcen internationaler Dienste zurückzugreifen, könnte es zu nationalen Angeboten von Software und Services kommen. Diese Neuentwicklungen von lokalen Anbietern könnten im Vergleich mit den Angeboten internationaler Unternehmen möglicherweise von geringerer Qualität sein und der dafür genutzte Code mehr Schwachstellen aufweisen. So könnten zielgerichtete Attacken von Cyberkriminellen noch einfacher und effektiver durchgeführt werden als bisher. (Kaspersky Lab: ra)

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Meldungen: Studien

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    Um schneller einen Aufsatz zu schreiben, die Antwort im Unterricht nachzuschlagen oder Ideen für das Kunstprojekt zu sammeln - Künstliche Intelligenz ist längst auch in vielen deutschen Klassenzimmern angekommen. Allerdings hat nicht einmal jede vierte Schule zentral geregelt, was dabei erlaubt und was verboten ist. Lediglich an 23 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es zentrale KI-Regeln, die für die ganze Schule gelten.

  • Ein Fünftel wurde im Job zu KI geschult

    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Mindestens ein Datenschutzvorfall

    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

  • Überwachung und Compliance stets im Fokus

    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

  • Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden

    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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