Mitarbeiter nicht unfehlbar


Studie: 86 Prozent der Unternehmen verfügen zumindest offiziell über eine Datensicherheits- und Compliance-Richtlinie
Richtig auf Datenschutzverletzungen durch Mitarbeiter reagieren - 42 Prozent der Unternehmen weltweit hatten 2017 eine Datenpanne



Laut einer aktuellen Studie von Kaspersky Lab und B2B International hatten 42 Prozent aller Unternehmen weltweit im vergangenen Jahr eine Datenpanne zu beklagen. In zwei Fünfteln (41 Prozent bei KMU, 40 Prozent bei größeren Firmen) der Fälle waren dabei persönliche Kundendaten betroffen. Die Studie zeigt zudem: In fast in einem Drittel (31 Prozent) der Datenschutzverletzungen folgten Mitarbeiterkündigungen. Ein fatales Signal für die IT-Sicherheit eines Unternehmens; denn das Niveau des Cybersecurity-Bewusstseins innerhalb einer Organisation entscheidet über ihre Abwehrstärke – egal ob Mittelstand oder Konzern.

Von Mitarbeitern verursachte Cybersicherheitsvorfälle sind eine der größten Cyberbedrohungen für Unternehmen und Organisationen. Umso wichtiger ist es deshalb, alle Betriebsangehörigen – vor allem Personal, das nicht jeden Tag mit technologischen Neuerungen und potenziellen Gefahren der Digitalisierung zu tun hat – regelmäßig zu schulen und über aktuelle Bedrohungen zu informieren. Darüber hinaus ist es wichtig, kein Klima der Angst zu schüren. Denn wenn selbst verursachte Fehler von Mitarbeitern aus Furcht, etwa vor einer Kündigung, verschwiegen werden, können Gegenmaßnahmen womöglich zu spät eingeleitet werden, beziehungsweise der Sicherheitsvorfall an sich gänzlich unentdeckt bleiben.

"Aus Perspektive der IT-Sicherheit entscheidend: Mitarbeiter sind nicht unfehlbar und Pannen können passieren. Sofortige Entlassungen, stets vorausgesetzt, dass es sich bei der Verfehlung nicht um mutwilliges oder extrem fahrlässiges Verhalten gehandelt hat, sind deshalb nicht zwangsläufig die Lösung des eigentlichen Problems", sagt Dmitry Aleshin, VP für Produktmarketing bei Kaspersky Lab.

Gleichzeitiger Verlust von Geld und Manpower
Neben dem finanziellen Schaden durch Datenschutzfehler – 45 Prozent der KMU und 47 Prozent der größeren Unternehmen mussten Entschädigungen an die betroffenen Kunden zahlen – schlägt auch der Verlust von Fachkräften und Talenten mittel- und langfristig nicht unerheblich zu Buche. Neben der Tatsache, dass mehr als ein Drittel (35 Prozent bzw. 38 Prozent) nach einem Sicherheitsvorfall Schwierigkeiten bei der Neukundenakquise hatten und über ein Viertel der KMU (27 Prozent) und Unternehmen (31 Prozent) Strafen und Geldbußen zahlen mussten, ist auch die Nachrekrutierung nun fehlenden Personals teilweise mit hohen Kosten verbunden. Denn auch die obersten betrieblichen Hierarchiestufen bleiben hier nicht verschont.

"Während eine Datenpanne für ein Unternehmen als Ganzes verheerend ist, kann sie auch sehr persönliche Auswirkungen auf das Leben einzelner Menschen bedeuten. Seien es Kunden oder Mitarbeiter, die einen Fehler begangen und dadurch eine Datenschutzpanne verursacht haben. Sowohl für die Absicherung des eigenen Unternehmens als auch der Mitarbeiter müssen Datenschutzstrategien deshalb zukünftig noch breiter und ineinander greifender konzipiert und umgesetzt werden", betont Dmitry Aleshin.

Unkontrollierbare Daten erhöhen Schadensrisiko
In modernen Organisationen ist die Speicherung personenbezogener Daten praktisch unumgänglich. Wie der Bericht von Kaspersky Lab zeigt, sichern 88 Prozent der Unternehmen Kunden- und 86 Prozent Mitarbeiterinformationen. Darüber hinaus führen neue Vorschriften, wie die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), in einem zunehmend komplexer werdenden Geschäftsumfeld dazu, dass die Speicherung personenbezogener Daten verstärkt mit Compliance-Risiken verbunden ist. Insbesondere wenn man bedenkt, dass sich etwa 20 Prozent der sensiblen Kunden- und Unternehmensdaten in Public Clouds, auf BYOD-Geräten (Bring-your-own-Device) und in SaaS-Anwendungen (Software-as-a-Service) befinden.

Kaspersky Lab: Technologie und Mensch müssen Hand in Hand arbeiten
Die Studie ergab darüber hinaus, dass 86 Prozent der Unternehmen zumindest offiziell über eine Datensicherheits- und Compliance-Richtlinie verfügen. Eine Datenschutzerklärung selbst ist jedoch keine Garantie dafür, dass sensible Informationen auch tatsächlich ordnungsgemäß verarbeitet werden. Neben der intensiven Einbeziehung und Schulung des Personals besteht noch immer ein immenser Bedarf an Sicherheitslösungen, die Daten über die gesamte technologische Infrastruktur – einschließlich Cloud-Anwendungen, mobile Endgeräte, Applikationen und mehr – schützen können. Nur eine in sich greifende Kombination aus Cybersicherheitsbewusstsein und leistungsstarker Sicherheitstechnologie kann für einen umfassenden Schutz sorgen. (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 21.09.18
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