Manager-Boni in der Finanzbranche


Weltweit stellen Unternehmen der Finanzbranche ihre Managervergütung um
Mehrzahl richtet die Short-Term-Incentive-Programme neu aus - Klarer Trend zum Aufschub von Bonuszahlungen


(21.01.10) - Die Mehrzahl der Unternehmen aus der Finanzbranche hat ihren Vergütungsmix für Vorstände und Führungskräfte umgestellt. Kurzfristige Anreize verlieren dabei an Bedeutung, während Erhöhungen des Grundgehalts, aufgeschobene Vergütungskomponenten und Änderungen der Anreizsysteme zunehmen.

Dies zeigt eine internationale Studie des Beratungsunternehmens Mercer, an der 61 globale Finanzunternehmen aus dem Banken- und Versicherungssektor teilgenommen haben. Ein Drittel der befragten Unternehmen hat staatliche Hilfe in Anspruch genommen und 82 Prozent dieser Unternehmen wurden dadurch Richtlinien für ihre Vorstandsvergütung auferlegt.

80 Prozent der befragten Unternehmen haben ihre Short-Term-Incentive-Programme überarbeitet oder planen derzeit diesbezüglich Änderungen. Boni sollen zunehmend unter Vorbehalt und auf mehrere Jahre verteilt ausgezahlt werden, um das Geschäftsrisiko besser zu berücksichtigen. Viele Institute, insbesondere in Europa, haben daher einen verpflichtenden Aufschub der Bonuszahlungen in Abhängigkeit von der Leistung und dem Risiko eingeführt. Beliebt sind Bonus-Malus-Systeme, bei denen der Jahresbonus auf ein Sperrkonto eingezahlt wird und bei eventuell rückläufigem Unternehmenserfolg nachträglich verringert werden kann.

"In Deutschland sehen wir eine ähnliche Entwicklung. Mit der Selbstverpflichtung von acht großen deutschen Banken und der drei größten deutschen Versicherungsunternehmen haben die Finanzdienstleister den Weg hin zur nachhaltigen Incentivierung von Vorständen und Mitarbeitern bekräftigt.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat ferner die Anforderungen an die Vergütungssysteme definiert und folgt damit den Anforderungen des Financial Stability Board", erläutert Bernd Thomaszik, Leiter Vergütungsberatung von Mercer Deutschland.

Im Allgemeinen zeigt sich, dass die meisten befragten Unternehmen den Anteil des Jahresbonus am Vergütungsmix verringern und gleichzeitig die Grundgehälter und verpflichtenden Aufschübe erhöhen. Die Verwendung von Long-Term-Incentives ist in der Finanzbranche unterschiedlich. Manche Firmen setzen zunehmend solche langfristigen Anreize ein, während andere dies weniger tun und damit mehr Gewicht auf leistungsbasierte als auf aktien-basierte Anreize legen.

68 Prozent der Studienteilnehmer haben Performance Scorecards eingeführt, um den Unternehmenserfolg sowohl anhand von finanziellen als auch nicht finanziellen Leistungskriterien zu beurteilen. Nicht finanzielle Faktoren sind beispielsweise Kundenzufriedenheit, Risikomanagement und Compliance. Auch der Aspekt der nachhaltigen und dauerhaften Gewinnentwicklung gehört dazu.

Obwohl viele Institute nun daran arbeiten, ihre aufgeschobenen Boni an den Unternehmenserfolg zu koppeln, haben bisher nur wenige Unternehmen die Gestaltung dieser Vergütungskomponente spezifiziert. (Mercer: ra)

Mercer: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Bildungsstand spielt eine Rolle

    In Deutschland gehen die Meinungen über generative Künstliche Intelligenz, wie ChatGPT, weit auseinander - Auch die Nutzung im privaten und beruflichen Alltag ist sozial ungleich verteilt. "Diese Unterschiede sind relevant", sagt Professor Florian Stoeckel, der die Studie geleitet hat. "Sie betreffen den Zugang zu Chancen, die digitale Teilhabe und letztlich die Frage, wer die Zukunft mitgestaltet, wenn sich Arbeit und Gesellschaft durch KI verändern."

  • Soziale Medien werden immer wichtiger

    Produkt auspacken, Anwendung zeigen, Marke vorstellen, Stimmen von zufriedenen Kundinnen und Kunden einfangen: Die Inhalte, die Handelsunternehmen auf ihren Social-Media-Profilen ausspielen, sind vielfältig. Trotzdem fällt es fast der Hälfte der deutschen Handelsunternehmen, die über ein solches Profil verfügen, schwer, regelmäßig Inhalte zu posten (46 Prozent). Hand in Hand damit gehen auch die Erstellung interessanter Inhalte, die ein Drittel der Händler als Herausforderung sieht (34 Prozent), und die kontinuierliche Kanalbetreuung bzw. das Community Management, mit dem etwa ein Viertel zu kämpfen hat (23 Prozent).

  • Finanzinstitute unter Zugzwang

    Mit Inkrafttreten der EU-Verordnung zur digitalen operationellen Resilienz (DORA) Mitte Januar 2025 stehen Finanzinstitute unter Zugzwang: Sie müssen ihre IT-Sicherheit aufgrund der herrschenden Gefahrenlage entlang eines Katalogs an Maßnahmen auf einen zeitgemäßen Stand der Technik bringen. Eine aktuelle Studie von Veeam Software, dem weltweit führenden Anbieter für Datenresilienz nach Marktanteil, hat bei betroffenen Organisationen den Status Quo bei der Umsetzung abgefragt. Darin zeigt sich: Eine Mehrheit der deutschen Finanzdienstleister hält die hauseigene Resilienz noch nicht für ausreichend. 95 Prozent der über 100 befragten deutschen Unternehmen sehen noch Verbesserungsbedarf, um die Anforderungen zu erfüllen.

  • Billig-Händler verschärfen den Wettbewerb

    Seit einigen Jahren drängen verstärkt Online-Händler auf den deutschen Markt, die zu Niedrigstpreisen Produkte vor allem aus China importieren. Mehr als drei Viertel der deutschen Händler (78 Prozent) fordern deshalb ein Verbot chinesischer Billig-Marktplätze. Aus Sicht von je neuen von zehn Händlern würden sie häufig gegen das hier geltende Recht verstoßen (92 Prozent) und ihre Produkte enthielten oft potenziell gefährliche Inhaltsstoffe (88 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die 505 Handelsunternehmen ab zehn Beschäftigten in Deutschland befragt wurden.

  • Cybersicherheit als strategisches Thema

    Eine aktuelle Studie von Qualys in Zusammenarbeit mit Dark Reading zeigt: Trotz wachsender Ausgaben und zunehmender Relevanz in Vorstandsetagen bleibt das Cyber-Risikomanagement vieler Unternehmen unausgereift. Der Grund: Der geschäftliche Kontext fehlt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen