Deutscher Datenschutz mit Vorbildfunktion


Studie: Für zwei Drittel der von Nifis befragten Unternehmen gehen die gesetzlichen Regelungen zum Datenschutz in Deutschland "in Ordnung"
Dem häufig geäußerten Wehklagen über eine vermeintliche Überreglementierung beim Datenschutz widersprechen beinahe 90 Prozent der Fach- und Führungskräfte vehement


(13.12.11) - Die deutsche Wirtschaft geht entgegen landläufiger Meinung keineswegs sorglos mit den Daten ihrer Kunden um, sondern nimmt das Thema Datenschutz im Gegenteil sehr ernst. Dies geht aus dem aktuellen Report "IT-Sicherheit und Datenschutz 2012" hervor, den die Nifis - Nationale Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit - vorgelegt hat. Die Studie basiert auf einer Umfrage unter 100 Fach- und Führungskräften aus mittelständischen Firmen und aus Großunternehmen.

Für zwei Drittel der von Nifis befragten Unternehmen gehen die gesetzlichen Regelungen zum Datenschutz in Deutschland "in Ordnung". Sie bemängeln allerdings, dass Verstöße nicht hart genug geahndet, sondern eher wie ein Kavaliersdelikt behandelt würden. Gut drei Viertel sind der Auffassung, dass die strengen deutschen Richtlinien insbesondere beim aktuellen und zukunftsträchtigen Trend zum Cloud Computing das notwendige Vertrauen bei den Kunden schaffen.

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Ein Viertel schreibt dem deutschen Datenschutz eine Vorbildfunktion auch für andere Länder zu. Die klaren Regeln sorgten dafür, dass hierzulande entwickelte Internetdienste international besonders erfolgreich sein könnten, indem ein hohes Maß an Vertrauen signalisiert werde, meinen die von Nifis befragten Manager. Dem häufig geäußerten Wehklagen über eine vermeintliche Überreglementierung beim Datenschutz widersprechen beinahe 90 Prozent der Fach- und Führungskräfte vehement.

"Der aktuelle IT-Sicherheits- und Datenschutzreport lässt den Schluss zu, dass die deutsche Wirtschaft mit der hierzulande geltenden Gesetzeslage überwiegend zufrieden ist", interpretiert Rechtsanwalt Dr. Thomas Lapp, Vorsitzender der Nationalen Initiative für Information- und Internet-Sicherheit. "Die Studie zeigt zudem, dass die Unternehmen dem Datenschutz mit einem hohen Maß an Ernsthaftigkeit Rechnung tragen und ein laxer Umgang mit sensiblen Daten für die Mehrheit der Unternehmen überhaupt nicht in Frage kommt", verdeutlicht Dr. Lapp die Schlüsselergebnisse des Reports. (Nifis: ra)

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Meldungen: Studien

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    Um schneller einen Aufsatz zu schreiben, die Antwort im Unterricht nachzuschlagen oder Ideen für das Kunstprojekt zu sammeln - Künstliche Intelligenz ist längst auch in vielen deutschen Klassenzimmern angekommen. Allerdings hat nicht einmal jede vierte Schule zentral geregelt, was dabei erlaubt und was verboten ist. Lediglich an 23 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es zentrale KI-Regeln, die für die ganze Schule gelten.

  • Ein Fünftel wurde im Job zu KI geschult

    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Mindestens ein Datenschutzvorfall

    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

  • Überwachung und Compliance stets im Fokus

    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

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    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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