Kalbsleberwurst muss Kalbsleber enthalten


Leitsätze des deutschen Lebensmittelbuches: Nicht alle Anbieter beachten neue Regeln
Verbraucherzentrale Niedersachsen: Trotz der neuen Regeln gehe die Täuschung weiter


(22.11.10) - Fast zwei Drittel (11) von 18 Kalbsleberwürsten waren keine – sie waren irreführend gekennzeichnet. Das hat eine Marktuntersuchung der Verbraucherzentrale Niedersachsen (NDS) in Hannover in neun Supermarktketten ergeben.

Seit Januar gelten neue Leitsätze des deutschen Lebensmittelbuches. Danach muss Kalbsleberwurst Kalbsleber enthalten. Wie viel wurde allerdings nicht festgelegt. Eine Wurst mit Schweineleber, Schweinefleisch und mindestens 15 Prozent Kalbfleisch oder Jungrindfleisch im Fleischanteil ohne Kalbsleber darf sich nach den neuen Regeln nur Kalbfleisch-Leberwurst nennen.

Lebensmittelexpertin Brigitte Ahrens von der Verbraucherzentrale: "Trotz der neuen Regeln geht die Täuschung weiter. Wir fordern die Hersteller daher auf, sich umgehend an die neuen Leitsätze zu halten".

Die neuen Regeln sind nicht sonderlich eindeutig, kritisiert die Expertin. So fiel auf, dass fast alle Kalbfleischleberwürste 15 bis18 Prozent Kalbfleisch enthielten, eine "Delikatess Kalbfleisch-Leberwurst" eines Anbieters allerdings nur sechs Prozent. Diese mit 59 Cent billige Wurst entspricht trotzdem den Leitsätzen des deutschen Lebensmittelbuches, denn die erforderlichen 15 Prozent Kalbfleisch vom Fleischanteil machen sechs Prozent der gesamten Wurst aus.

Brigitte Ahrens bezweifelt aber, dass Konsumenten ein Produkt billigen, dass weniger als halb soviel Kalbfleisch enthält als üblich. (Verbraucherzentrale Niedersachsen: ra)

Lesen Sie mehr:
Deutsches Lebensmittelbuch auf Wikipedia

Verbraucherzentrale NDS: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Leben nach dem Tod - Digital unsterblich?

    Neue Technologien wie KI ermöglichen das Weiterleben nach dem Tod in Form von digitalen Darstellungen (Avataren) oder Chatbots. Die Digital Afterlife Industry, die solche Möglichkeiten anbietet, gilt als vielversprechender Wachstumsmarkt. Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT sowie der Universität Tübingen hat Gestaltungsvorschläge zum Umgang mit Avataren erarbeitet und in der Studie "Ethik, Recht und Sicherheit des digitalen Weiterlebens" zusammengefasst.

  • Compliance-Probleme im Finanzbereich

    Yokoy veröffentlichte ihre Studie "Ausgabenmanagement 2025: Ein Blick voraus", die auf der Grundlage von Daten von über 200 Finanzführungskräften in Deutschland und UK basiert. Sie untersucht, was den CFOs im Jahr 2025 wichtig ist und wo sie Schwierigkeiten sehen.

  • Per Klick zur Entschädigung

    Wenn der Urlaubsflieger mit stundenlanger Verspätung oder gar nicht abhebt, hat man Anspruch auf Entschädigung - doch die muss man einfordern. Jede und jeder Zehnte (10 Prozent) hat dazu bereits einen Online-Dienst genutzt, der bei der Durchsetzung von Fluggastrechten hilft. Weitere 20 Prozent können sich vorstellen, auf eine solche digitale Hilfe zurückzugreifen. Das sind Ergebnisse einer Befragung von 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Desinformation zur Wahl

    Ob durch irreführende Posts, Bot-Netzwerke oder manipulierte Videos und Deep Fakes: Die allermeisten Menschen in Deutschland fürchten eine Einflussnahme anderer Staaten und ausländischer Akteure auf die Bundestagswahl. 88 Prozent der Wahlberechtigten nehmen an, dass fremde Regierungen, Personen oder Gruppen aus dem Ausland versuchen, die Bundestagswahl über soziale Medien zu manipulieren.

  • Gefahren von strategischer Korruption

    Transparency International hat den Korruptionswahrnehmungsindex 2024 (Corruption Perceptions Index, CPI) veröffentlicht. Der jährlich erscheinende Index ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator. Er umfasst 180 Staaten und Gebiete und bewertet den Grad der in Politik und Verwaltung wahrgenommenen Korruption. Der Meta-Index beruht auf der Einschätzung von Experten sowie Führungskräften.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen