Werbe-Spam kein Kavaliersdelikt


Immense Kosten für rechtswidrige Werbe-E-Mails - Rechtssicherer Nachweis der Einwilligung zwingend notwendig
eco-Beschwerdestelle verzeichnet mehr als 130.000 Nutzerbeschwerden im letzten Jahr - Enorme Kosten für Gerichtsverfahren und Gefahr des Reputationsverlustes

(10.12.15) - Der Versand von unrechtmäßigen Werbe-E-Mails – besser bekannt als "Spam" – ist längst kein Kavaliersdelikt mehr. Den Versendern drohen hierzulande immense Kosten durch gerichtliche Streitigkeiten. Um sich vor den teilweise existenzbedrohenden Ausgaben zu schützen, weist die Certified Senders Alliance (CSA) auf die rechtssicheren und zwingenden Nachweispflichten bezüglich der Einwilligungen der Empfänger hin.

Der wirtschaftliche Schaden, der durch den Versand unrechtmäßiger Werbe-E-Mails entsteht, beläuft sich laut CSA-Gutachten auf rund 250.000 Euro. Folgerichtig ahndet die Justiz diese rechtswidrigen Praktiken und stützt sich dabei auf das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) sowie das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und das Telemediengesetz (TMG). Dabei können schnell erhebliche Gerichtskosten entstehen. Und selbst wenn sich die Parteien außergerichtlich einigen, sind die Kosten immens. Hinzu kommt, dass immer mehr Empfänger entsprechende Zusendungen melden: Die eco-Beschwerdestelle, ein Service von eco - Verband der Internetwirtschaft e. V., verzeichnet für das Jahr 2014 mehr als 130.000 auf E-Mail bezogene individuelle Nutzerbeschwerden.

Einwilligung muss dokumentiert werden
Die Certified Senders Alliance (CSA), im Jahr 2003 vom Deutschen Dialogmarketingverband (DDV) und von eco - Verband der Internetwirtschaft e. V. gegründet, weist darauf hin, dass es nicht ausreicht, eine Einwilligung in die Zusendung an eine bestimmte E-Mail-Adresse darzulegen. So muss der Versender auch rechtssicher beweisen können, ob diese Zustimmung auch tatsächlich vom Inhaber der verwendeten E-Mail-Adresse stammt. Mindestvoraussetzungen sind der Einwilligungstext zum Zeitpunkt der Datenerhebung, Datum und Uhrzeit, sowie die Einwilligungsquelle. "Wir empfehlen dringend, alle Voraussetzungen für einen rechtmäßigen Versand von Werbe-E-Mails einzuhalten" erklärt Ivo Ivanov, CSA Director, "um keinen hohen Gerichtskosten sowie Schadensersatzforderungen ausgesetzt zu sein und einen Reputationsverlust zu vermeiden". (eco: ra)

eco: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Identitäts-Wallet (EUDI-Wallet)

    Ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und deutscher Kreditwirtschaft setzt sich für die rasche Einführung einer europäischen digitalen Identität ein. In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die unterzeichnenden Verbände, darunter Bitkom und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), klare politische Leitlinien sowie eine beschleunigte Umsetzung für die Identitäts-Wallet (EUDI-Wallet). Eine Wallet ist eine virtuelle Brieftasche, in der verschiedene digitale Dokumente auf dem Smartphone oder Tablet gespeichert werden können.

  • In den Diensten der Rechtsberufe

    Doctrine, Plattform für juristische KI, steigt in den deutschen Markt ein. Das französische Legaltech-Unternehmen bietet seine Lösungen nun auch deutschen Kanzleien, Unternehmen, Behörden und Gerichten an. Doctrine entwickelt KI-Werkzeuge, die auf der Grundlage verlässlicher juristischer Informationen bei der Recherche sowie dem Verfassen juristischer Schriftsätze unterstützen. In Deutschland kooperiert Doctrine dazu mit dejure.org, einer der vertrauenswürdigsten Quellen für juristische Informationen. Doctrine geht hierzu eine strategische Beteiligung an dejure.org ein.

  • Cloud-Souveränität beginnt in Europa

    Wer hat Zugriff auf unsere Daten - und wo sind diese gespeichert? Diese Fragen stellen sich aktuell immer mehr Unternehmen in Europa. Angesichts zunehmender Cyberrisiken und globaler Spannungen wächst das Bewusstsein für digitale Souveränität. Und das zu Recht: Besonders die Zusammenarbeit mit US-Cloud-Diensten führt für europäische Unternehmen immer wieder zu Herausforderungen - sowohl operativ, rechtlich als auch sicherheitstechnisch. Die Bedeutung des europäischen Datenstandorts für Resilienz, Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit ist daher wichtiger denn je. Das gilt gerade für das Vertragsmanagement. Denn hier kommen hochsensible Informationen ins Spiel.

  • Kernkapital geht insgesamt zurück

    Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) und die Europäische Zentralbank (EZB) haben die Ergebnisse ihres regelmäßigen Stresstests veröffentlicht. Seit dem Frühjahr haben sich die Kreditinstitute der Simulation eines Basis- und eines pessimistischen Drei-Jahres-Szenarios mit einem schweren makroökonomischen Abschwung gestellt. Die Ergebnisse werden von der EZB zur Berechnung der individuellen aufsichtlichen Eigenmittelempfehlung der Institute herangezogen. Der Stresstest hatte zuletzt 2023 stattgefunden.

  • Bitkom veröffentlicht Transparenzbericht

    Als erster großer Wirtschaftsverband hat Bitkom einen umfassenden Transparenzbericht veröffentlicht. Er enthält unter anderem detaillierte Angaben zur internen Organisation, Entscheidungsprozessen, Mitgliederstrukturen, Finanzen und Beschäftigten, Kommunikation und den politischen Aktivitäten. Mit dem Transparenzbericht geht Bitkom deutlich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen