Nachhaltigkeit im neuen DCGK 2022


Sustainable-Corporate-Governance-Regulierungen: Auswirkungen auf die Interne Revision
Trotz künftiger Ausweispflicht des Nachaltigkeitsberichts im Lagebericht wird die Chance einer Bündelung sämtlicher ESG-Informationen für Unternehmen des öffentlichen Interesses vertan



Patrick Velte

Die nachhaltige Unternehmensführung (Sustainable Corporate Governance) wird in jüngerer Zeit durch weitreichende Reformen aus nationaler und europäischer Sicht vorangetrieben. Neben einer neuen EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive – CSRD) hat die EU-Kommission den Entwurf einer Richtlinie zu nachhaltigkeitsbezogenen Sorgfaltspflichten (Corporate Sustainability Due Diligence – CSDD) veröffentlicht, die als künftiges Pendant zum deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) fungiert.

Überdies sieht die Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) eine Integration von Nachhaltigkeit in die interne Corporate Governance (Vorstand und Aufsichtsrat) bei börsennotierten Aktiengesellschaften vor. Dieser Beitrag stellt die zentralen Reforminitiativen zur Sustainable Corporate Governance und die Auswirkungen auf das Besetzungs- und Tätigkeitsprofil der Internen Revision vor.

Spätestens seit dem Ende der Finanzkrise 2008/2009 verfolgt die EU-Kommission eine Nachhaltigkeitsstrategie, die sich auch in konkreten Corporate Governance-Regulierungen niedergeschlagen hat. Aus internationaler Perspektive konkurrieren dabei zwei verschiedene Nachhaltigkeitskonzepte miteinander. Erstens bezieht sich das sogenannte Triple-Bottom-Line-Konzept auf die gleichrangige Berücksichtigung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen in der Unternehmensführung (Corporate Social Responsibility – CSR).


Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 6, 2022, Seite 292 bis 299) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.


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Im Überblick

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  • Ausbau einer Kreislaufwirtschaft

    Kunststoffe sind gleichzeitig versatile und essenzielle Materialien für die moderne Wirtschaft und Mittelpunkt einer intensiven Diskussion um Umwelt- und Treibhausgaseffekte. Der von der EU forcierte Ausbau einer Kreislaufwirtschaft stellt einen Lösungsansatz dar, wertschaffende Kunststoffanwendungen bereitzustellen und dabei negative Umweltauswirkungen zu vermeiden.

  • Messen, was oft nicht messbar scheint

    Die Leistung einer Internen Revision zu messen, erscheint schon aufgrund der besonderen Tätigkeit von Revisorinnen und Revisoren schwierig. Hinzu kommt, dass Revisionsaufträge ganz verschiedene Zielrichtungen haben: Von der Überprüfung der Ordnungsmäßigkeit über das Aufzeigen von Sicherheitslücken, der Effizienzuntersuchung von Prozessen bis hin zur Beschäftigung mit der Wirksamkeit von Managementprozessen kann die Leistung einer Internen Revision aus ganz verschiedenen Wertbeiträgen bestehen. Wie sind diese zu messen?

  • Dem Begriff der Nachhaltigkeit auf der Spur

    Kaum ein Wort wird derzeit so gern und inflationär verwendet wie der Begriff der Nachhaltigkeit. Es scheint das Zauberwort für jeden Lebensbereich zu sein - von der Ernährung über den Tourismus bis zur Wirtschaft, von der Kleidung über die Landwirtschaft bis zu Geldanlagen.

  • Neue Aufgaben für die Interne Revision?

    Nach langer Verzögerung ist im Juli 2023 auch in Deutschland die sogenannte EU-Whistleblower-Richtlinie in Gestalt des Hinweisgeberschutzgesetzes (HinSchG) in nationales Recht umgesetzt worden. Die nach diesem Gesetz behörden- und unternehmensintern einzurichtenden Meldestellen wurden nicht selten in die Zuständigkeit der Internen Revisionen angesiedelt. Diese zusätzliche Aufgabe kann sich zulasten der Jahresprüfkapazität auswirken und mit erheblichem Mehraufwand verbunden sein, zumal auf Meldungen nach dem HinSchG in der Regel interne Prüfungen folgen dürften.

  • Ausbildung von Revisorinnen und Revisoren

    Das Bildungswesen gilt als wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von Humankapital und die Ausbildung von Fachkräften. Durch Bildungssysteme werden grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten zum kritischen Denken und technische Fertigkeiten vermittelt, die für die Arbeit in der modernen Berufswelt unerlässlich sind. Investitionen in Bildung, sei es durch akademische Einrichtungen oder Berufsausbildungsprogramme, vermitteln das notwendige Fachwissen, um komplexe Herausforderungen zu bewältigen

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