Überarbeitung der IFRS Vorschriften erst am Anfang


Ein Leitfaden zur Identifikation von Risiken und zur Prüfung der Wirksamkeit von Kontrollen
Weder das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), noch das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW) oder die International Organization for Standardization (ISO) bieten eine Aufstellung von Risiken bezogen auf die IT-Strategie



Eric Frank, Prof. Dr. Gert Heinrich

Als Ergebnis wiederkehrender Finanzskandale wurden Unternehmen gesetzlich zum Betrieb eines Internen Kontrollsystems verpflichtet. Dessen Einführung und Aktualisierung fällt vielen Unternehmen schwer. In diesem Beitrag wird nach einer kurzen Einleitung zur IT-Strategie eine große Anzahl von Risiken für die IT-Strategie dargestellt. Anschließend werden passende Kontrollaktivitäten vorgeschlagen. Eine Kreuzreferenztabelle zeigt, welche Kontrollaktivitäten welchen Risiken begegnen. Damit sind Unternehmen in der Lage, ein Internes Kontrollsystem für ihre IT-Strategie zu entwickeln oder zu aktualisieren. Interne Revisoren oder externe Prüfer können die Anforderungen der Kontrollaktivitäten als Grundlage ihrer Bewertung nutzen.

Bereits seit der Jahrtausendwende erschüttern verschiedene Finanzskandale, wie beispielsweise die Skandale um Enron, Worldcom oder aus jüngerer Vergangenheit Wirecard, das Vertrauen der Gesellschaft in Unternehmen. Als behördliche Reaktion wurden zunächst US-amerikanische und später auch deutsche Unternehmen dazu verpflichtet, ein wirksames Internes Kontrollsystem (IKS) zu betreiben. Dabei ist allerdings weder die Einführung noch die Aufrechterhaltung und Aktualisierung eines IKS mit einfachen Mitteln herzustellen. Eine Befragung verschiedener Unternehmen durch Deloitte zeigt, dass Ressourcenmangel und Projektrückstände als Hauptgründe für ausbleibenden Fortschritt bezogen auf Interne Kontrollsysteme angegeben werden.

Eine mögliche Hilfestellung für dieses Problem sind Arbeitshilfen zu Risiken und Kontrollaktivitäten, bezogen auf spezielle Anwendungsfälle. Zwar muss das IKS stets an das Unternehmen angepasst sein, jedoch ist es einfacher, aus einer Liste möglicher Risiken diejenigen auszuwählen, die auf das Unternehmen zutreffen, als die Risiken ohne Hilfestellung identifizieren zu müssen.


Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 4, 2024, Seite 155 bis 164) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.


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Im Überblick

Zeitschrift Interne Revision (ZIR)

  • DORA: Risikobewusstsein schärfen

    Aufgrund der Wesentlichkeit gehört das IT-Risiko, welches zu den operationellen Risiken gezählt wird, aktuell zu den bedeutsamsten bankaufsichtlichen Risiken. Allein in 2023 ist der deutschen Wirtschaft 206 Milliarden Euro Schaden durch Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten sowie digitale und analoge Industriespionage/Sabotage entstanden. Dies sind die bekannten und gemeldeten Fälle, Experten rechnen inoffiziell mit wesentlich höheren Schäden, da nicht alle Schäden gemeldet werden.

  • Interne Revision einer ESG-Strategie

    Nobelpreisträger Milton Friedman stellte fest, dass die Hauptverantwortung eines Unternehmens darin besteht, Profi t zu generieren. Mit dem Aufkommen des Klimawandels, gesellschaftlichen Störungen und den potenziellen Gefahren bestimmter Produkte hat sich die Rolle der Unternehmen jedoch von rein profitorientierten Entitäten zu sozialen Akteuren entwickelt.

  • Buchbesprechung: IT-Governance

    In den letzten Jahren hat sich der Einsatz von IT verstärkt, und es gibt wohl kaum noch Prozesse in Unternehmen, die sich keiner IT bedienen. Mit der zunehmenden Verbreitung von ChatGPT und künstlicher Intelligenz nimmt der Ausbreitungsgrad eher noch zu. Auch Industrie 4.0 ist in aller Munde, und diese zunehmende Digitalisierung führt zu neuen Anforderungen in Bezug auf das Management der IT.

  • Grundlagen zur Ausbildung in der Internen Revision

    Das Bildungswesen gilt als wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von Humankapital und die Ausbildung von Fachkräften. Durch Bildungssysteme werden grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten zum kritischen Denken und technische Fertigkeiten vermittelt, die für die Arbeit in der modernen Berufswelt unerlässlich sind. Investitionen in Bildung, sei es durch akademische Einrichtungen oder Berufsausbildungsprogramme, vermitteln das notwendige Fachwissen, um komplexe Herausforderungen zu bewältigen.

  • Überarbeitung der IFRS Vorschriften erst am Anfang

    Das Thema Goodwill ist für viele Unternehmen von zentraler Bedeutung. Der Geschäfts- oder Firmenwert entsteht dadurch, dass der Käufer bereit ist, einen höheren Kaufpreis für das Unternehmen zu bezahlen als den Zeitwert des Eigenkapitals. Dies liegt beispielsweise an der guten Marktposition, einer großen Anzahl von Stammkunden oder Vorteilen durch Synergieeffekte, die durch den Unternehmenskauf entstehen. Darüber hinaus können ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell oder sehr gute Zukunftsaussichten des Unternehmens den Kaufpreis in die Höhe treiben.

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